Schweiz: Züchter für Herdenschutzhunde gibt auf

  • 22. Mai 2024
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Hi Goldenrusty ... hast du hier schon mal geguckt?
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So sieht's leider aus und leider verkommen die Alpen immer mehr zum Abenteuerspielplatz der "Fit for Fun" - Generation.
Hunde, die dann den Downhill - Biker in die Wade beissen, wenn dieser eben meint, durch eine Herde brettern zu müssen, passen da nicht unbedingt hinein.
Aber letzterer übernachtet eben im Hotel, isst in den Restaurants und sorgt auch so für Umsatz. Wölfe und die damit verbundenen Schutzmaßnahmen kosten nur ...

Ist eine etwas einseitige Betrachtung, oder?
Bislang ist mir kein Fall bekannt, wo ein Herdi auf einen Wanderer / Biker gegangen ist, dagegen zahlreiche "Kuhangriffe" und ich finde letztere momentan auch ziemlich "aggro".

Allerdings stellt sich mir die Frage, wie ein Herdi reagiert, wenn der Wanderweg z.B. gerade den Aufenthaltsort der Herde kreuzt - oftmals hat man da ja kaum Ausweichmöglichkeit. Und wenn man dann noch mit Vierbeinern unterwegs ist :verwirrt:.
... na dann lies mal Deine Zeitungen besser:



Die Schweiz ist auch das einzige mir bekannte Land, in dem HSH einen "Wesenstest" ablegen müssen, eben um die Gratwanderung zwischen Schutz und Toleranz gegenüber Touris hinzubekommen. Leider gelingt dieser Spagat selten.
 
Nachtrag:



So stellt man es sich vor.
Würden an diesen Herden Kangals, Sarplaninci oder Kaukasen schützen, würde ich es tunlichst vermeiden, mit Hund da langzulaufen. Und auch ohne würde ich wohl eher einen Bogen um die Herde machen.

Die europäischen Rassen werden aus dem Grund dort eingesetzt, weil die Toleranzschwelle der Hunde gegen Vierbeiner weitaus größer ist als bei den heißblütigen Asiaten. Dementsprechende Kompromisse muß man dann aber auch in der Schutzwirkung machen. Es gibt ja nun einige Beispiele, bei denen die Hunde mit angreifenden Wölfen überfordert waren. Und noch ist es ja so, daß dort Einzeltiere, maximal 2, angreifen. Was passiert, wenn sich Rudel bilden und 5 - 8 Wölfe eine Herde attackieren?

Nur mal so als Relation - in der Türkei arbeiten 5 - 8 Kangals an einer Herde und die sind um einiges effektiver als ihre weißen europäischen Brüder. Mit 2 Pyries oder Maremmani wird man gegen ein Rudel Wölfe nichts ausrichten. Eher ist mit zusätzlichen Verlusten unter den Hunden zu rechnen.
 
Ich fing ja auch nicht mit den Banken an ;)

Sag mal merkst Du eigentlich noch was Du schreibst ?

Hier im Thread gehts darum das ein Züchter nicht kostendeckend arbeiten kann und deswegen die Zucht aufgibt. An was fehlts da wohl ? An Verständnis der Menschen oder an Geld ?
 
So sieht's leider aus und leider verkommen die Alpen immer mehr zum Abenteuerspielplatz der "Fit for Fun" - Generation.
Hunde, die dann den Downhill - Biker in die Wade beissen, wenn dieser eben meint, durch eine Herde brettern zu müssen, passen da nicht unbedingt hinein.
Aber letzterer übernachtet eben im Hotel, isst in den Restaurants und sorgt auch so für Umsatz. Wölfe und die damit verbundenen Schutzmaßnahmen kosten nur ...

Ist eine etwas einseitige Betrachtung, oder?
Bislang ist mir kein Fall bekannt, wo ein Herdi auf einen Wanderer / Biker gegangen ist, dagegen zahlreiche "Kuhangriffe" und ich finde letztere momentan auch ziemlich "aggro".

Allerdings stellt sich mir die Frage, wie ein Herdi reagiert, wenn der Wanderweg z.B. gerade den Aufenthaltsort der Herde kreuzt - oftmals hat man da ja kaum Ausweichmöglichkeit. Und wenn man dann noch mit Vierbeinern unterwegs ist :verwirrt:.
... na dann lies mal Deine Zeitungen besser:



Die Schweiz ist auch das einzige mir bekannte Land, in dem HSH einen "Wesenstest" ablegen müssen, eben um die Gratwanderung zwischen Schutz und Toleranz gegenüber Touris hinzubekommen. Leider gelingt dieser Spagat selten.

Schau, lieber HSH, mir ging es nicht darum den xxy. Fall zu finden, sondern darum, dass in der Öffentlichkeit bzw. öffentlichen Meinung Herdis als gefährlich angesehen werden. Meist ist das die Folge exzessiverer Medienberichterstattung, und das ist bisher noch nicht erfolgt, ergo gab es bislang vermutlich wenig Übergriffe.

Ansonsten bin ich mir nicht sicher, ob das eine flächendeckend praktikable Lösung darstellt, viele Wanderwege gehen hier eben nun mal durch Weidegebiet, oftmals OHNE Ausweichmöglichkeit und da sollte ein gefahrloses Passieren auch weiterhin möglich sein, mit Hunden und ohne Hunde.
 
:D
Jo und was willst Du mir nun damit sagen?
Es ist der Konflikt zwischen Herdenschutz und Tourismus, der ein besonderes Problem in der Schweiz darstellt. Und nur dort.
Du hast mir Einseitigkeit vorgeworfen und erzählst nun das Gleiche?
Worauf willst Du hinaus?
 
:D. Ich wollte damit sagen, dass ich auch als nicht Downhiller nicht und Alpen-Fit for Fun Konsument weiterhin gerne unversehrt mit meinen Hunden in die Berge gehen möchte :p. Wobei es mich nicht so sehr tangiert, da wir meist oberhalb der Weidetiere unterwegs sind, schon allein wegen den Rindviechern.

Ich denke grundsätzlich aber schon, dass ein Nebeneinander möglich sein sollte, mit der entsprechenden Aufklärung, Touribroschüren etc.

Ist jetzt zwar halb OT aber passt zum Thema Aufklärung: Seit der Meldepflicht der Hundebisse hier, setzt das Vet.amt stärker auf Aufklärung, gibt Broschüren raus zum Thema Kind und Hund, Angst vor Hunden, richtiges Verhalten usw. Von so etwas kann man halten, was man will, ich beobachte aber immer stärker, dass die Leute fragen, ob sie den Hund streicheln dürfen und nicht einfach ranpatschen. Das war vor ein paar Jahren noch nicht so.
Im Gegenzug scheinen die politischen Massnahmen in Italien (Leine + MK Pflicht im ÖV) nichts mit Bevölkerungserziehung zu tun zu haben, ich habe selten so viele Schnellgrapscher wie dort erlebt, ohne mit Halter oder Hund Kontakt aufzunehmen, wird gleich draufgelangt.

Lange Rede kurzer Sinn: Aufklärung könnte helfen und würde ich auch gut finden ;). Ist eben wieder mit Mehrkosten verbunden :hallo:.
 
Aufklärung allein wird's nicht bringen, das Konzept ist so nirgends erprobt und die Schweiz hat mit ihren Touris und dem freien Weiden der geschützten Herden ein Modell, daß nicht wenige Kenner anzweifeln. Die eierlegende Wollmilchsau gibt es eben auch unter den HSH nicht und wie soll man den Hunden klarmachen, daß Bergwanderers Lumpi locker und vielleicht sogar kläffend an ihnen vorbeipromenieren darf und der wildernde Dorfhund oder Wolf zu bekämpfen ist?

Was wir jetzt dort haben sind einerseits "aggressive" HSH, wobei ich mich frage, wie man ohne Aggression Wölfe angreifen soll und auf der anderen Seite Hunde mit einer hohen Toleranz gegen Menschen und deren Hunde. Letztere überwiegen und sind auch angestrebt. Nur haben die logischerweise Probleme, die Herden zuverlässig zu schützen. So eben im Fall, als ein (!) Wolf eine Herde angriff, die von 2 (!) Maremmani geschützt werden sollte und erheblichen Schaden anrichtete. Begründung war damals, daß es neblig war und die Hunde deswegen nicht effektiv agieren konnten :D. Nun könnte man natürlich versuchen, den Wölfen eine faire Vorgehensweise nahezulegen, wird aber sicher wenig erfolgversprechend sein.
Sobald die Zahl weiter steigt und sich intakte Rudel gebildet haben, was momentan nicht der Fall ist, wird eine neue Qualität der Angriffe erreicht werden, auf die man reagieren muß. Und da sehe ich mit dem jetzigen Konzept schwarz. Und nicht nur ich.
 
Mmhh, die Zahl der Herdis erhöhen bringt nichts?

Ich würde es ohnehin besser finden, wenn Wanderwege nicht durch Herden, sondern irgendwie vorbei geführt werden würden.
Abgesehen davon könnte man sich auch fragen, ob freie Weiden sein müssen:unsicher:.

Nun ja, für dieses Jahr wird die Diskussion bald beendet sein, da die Weidesaison sich dem Ende nähert.
Und ganz egoistisch betrachtet mag ich die weidetierlose Zeit am liebsten, da ich dann a) besser freilaufen lassen kann und b) die Kuhverteidigung wegfällt:p.
Und vor dem bösen Wolf haben wir keine Angst:D.

By the way: Was machen Herdis im Winter?
 
Tja siehste, so sehen es eben auch die Touris und die, die von ihnen leben. Und das sind nun mal in den Alpen recht viele. Dagegen nehmen sich die Belange der Viehalter oder Wolffreaks eher bescheiden aus. Tourismus hat in den Schweizer Bergen Tradition, ganze Industrien basieren darauf. Nun kommt der Wolf daher und man ist gezwungen, irgendwie zu reagieren. Und dann noch möglichst so, daß alle damit leben können und nicht zuletzt auch der Graue.

Zahl erhöhen würde was bringen, aber wir reden ja hier über Kosten, die jetzt schon so hoch sind, daß sie seitens der Tierhalter kaum akzeptiert werden. Ein Schutzhund aus einer Arbeitslinie kostet bei uns um die 1000 €. Den ersten Hund hat bisher die GzSdW gesponsort, dann zahlt der Schäfer. Bei 6 - 8 Hunden kommt da schon was zusammen, ist ja nicht nur die Anschaffung.

In der weidefreien Zeit leben die HSH auf den Höfen, im Stall bei ihren Schützlingen.

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Nicht aus der Schweiz, sondern bei mir um die Ecke - ein Thüringer Schäfer mit Mastin Espanol.

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ich verstehe das jetzt nicht wirklich, sorry, ihr könnt mich sicher aufklären, ich bin da kein spezialist drin, wenns um HSH geht.

aber ich gehe mal davon aus, dass auch diese hunde keine spaziergänger, bzw deren hunde angreifen, so lange sie einen gewissen abstand zur herde haben, und nicht mitten reinlaufen ...wird doch so sein wie auch sonst, die hunde kommen erst mal angerannt und ..... verwarnen den eindringling, ich gehe auch mal davon aus, das ein HSH das auch bei einem wolf so macht, wenn er noch abstand hält..oder stürmt der trotzdem paar hundert meter weiter vor und packt zu ???? wird er bestimmt nicht machen, weil er seine herde nie alleine lassen würde.

also wo liegt das problem, ist mir selber schon mal passiert, als 2 hunde aus einer schafherde auf uns zugestürmt sind wie furien, haben dann aber sofort wieder umgedreht, sie wollten nur sagen ... bis hier und nicht näher ran. wäre das im schweizfall anders ? wie gesagt, bin da kein spezialist.

es geht mir nur darum, es wird doch irgendwie zu vereinbaren zu sein mit touristen, wenn die nicht mitten durch die schafherde trampeln ...
 
@Golden

Kann man nicht pauschal beantworten.
Das Revier eines HSH ist nicht per qm zu definieren, alle Hunde sehen das anders und reagieren entsprechend.
Es ist nicht so, daß die Hunde an der Herde kleben, das Territorium ist schon sehr weitläufig.

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Natürlich sieht es in der Steppe anders aus als auf der Alm, aber auch da verlassen Hunde ihre Herden mitunter recht lange und sichern ein weites Revier. Allerdings haben die Kangals immer Hirten dabei, in der Schweiz ist das ein Kostenfaktor, den man nicht tragen will, ein weiteres Risiko.

Ich kenne ein Beispiel, bei denen 4 Kangals ein 6 köpfiges Wolfsrudel angriffen, obwohl die Schafe einen guten Kilometer von den Räubern entfernt waren. Das erhärtet auch die Theorie, daß die HSH territorial und nicht, wie oft behauptet, objektbezogen sind.

Natürlich spult ein HSH erst das ganze Repertoire der Einschüchterung ab und nur wenn das nicht hilft, sollte er angreifen. Das machen längst nicht alle Hunde, viele beschränken sich auf's Bellen. Haben die Wölfe herausgefunden, daß die Hunde es nicht ernst meinen, und das geht recht schnell, ist der vielgelobte Schutz dahin. Und genau da beginnt das Schweizer Problem. Defensive Hunde mit wenig Aggressionspotential werden sich in der Regel nicht auf einen Kampf einlassen und sich auf ihr Drohen verlassen. Lange war man hier der Ansicht (in der Türkei war man das nie, da der Herdenschutz hier gewachsene Traditionen hat und nicht neu erlernt werden muß), daß die Präsenz der Hunde die Wölfe abhält. Es ist aber so, daß die Wölfe die Entschlossenheit der Hunde testen. Nur so kann man es erklären, wieso ein Wolf eine Herde erfolgreich angreifen kann, die von 2 großen Patous bewacht wird. Er ist kein Kamikaze und macht auch kein Harakiri. Er hat schlicht erkannt, daß von diesen Hunden wenig Gefahr ausgehen wird.

Die Abwehr selbst wird organisiert, das setzt eine gemischte Gruppe und einige erfahrene Hunde voraus. Nichts ist blöder, als wenn man sich 2 Junghunde kauft, die an die Herde packt und denkt, es wird schon klappen.
Ein Teil der Hunde übernimmt die aktive Verteidigung, bis zur Verfolgung und die anderen sichern die Herde. Unerfahrene Hunde stürzen den Wölfen hinterher, tappen in die Falle und das war's dann für Schafe und Hunde. Für eine simple Verteidigung könnte ich jeden Rottweiler oder Riesenschnauzer nehmen, doch sind die noch lange keine Herdenschutzunde.

Wohlbemerkt, bei intakten Wolfspopulationen, die Rudeltaktik beim Jagen anwenden und die schon recht schlagkräftig sind. In der Schweiz haben wir momentan nur ein Geplänkel mit ein paar wandernden Einzeltieren oder maximal Paaren. Wenn da schon die Hunde versagen, will ich nicht wissen, was passiert, wenn 5 oder 8 Wölfe angreifen.

Es ist hier also der versuchte Spagat zwischen schlagkräftigen HSH und größtmöglicher Toleranz gegenüber Touris mit Hunden. Letztendlich ist der Wolf der Leidtragende. Sind de Hunde nicht effektiv genug oder das Konzept greift nicht, dann wird man andere Lösungen suchen und das Wallis zeigt auch welche.
 
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