Zitat von snowflake
Ich kann da Wiwweles Unbehagen durchaus nachvollziehen. Ich sehe das Szenario auch mit ziemlich gemischten Gefühlen, dass ein Hund als gefährlich eingestuft wird, der nicht gebissen hat, nur weil irgendjemand sich irgendwie bedroht gefühlt und beschwert hat.
--------------------------------------
Dieses Vergnügen haben bisher nur die Halter von Hunden , die willkürlich in als gefährlich eingestuft wurden. Die Restgruppe hat den Betroffenen diesen Spaß großzügig zugestanden.
Dieses Privileg haben evtl. jetzt auch Halter von willkürlich als ungefährlich eingestuften Hunderassen. Denen wurde das Recht auf den ersten Biss zugestanden.
Die fehlende Solidarität unter Hundehaltern hat überhaupt erst derartige Gesetze zugelassen. Viele handelten und handeln nach dem Motto :"Mich geht es nichts an, ich bin nicht betroffen, sollen die doch sehen wie sie fertig werden."
Jetzt rollen die Krokodilstränen und man fühlt sich unbehaglich, nachdem man in Gefahr läuft die Komfortzone verlassen zu müssen.
Zumindest in S.-H. Im Rest der Länder mag man noch von einem Denken ähnlich der Hexenverfolgung profitieren. Man sieht die geistige Entwicklung ist irgendwann stehengeblieben.
Na ja, das neue Hundegesetz hat in Niedersachsen ja Nachteile für alle gebracht und diejenigen, für die es negative Auswirkungen hat, sind alte Hunde (aller Rassen) in Tierheimen, deren Vermittlung seit Einführung des neuen Hundegesetzes zurückgegangen ist (dazu gab es u.a. mal einen Bericht bei Tiere suchen ein Zuhause).
Darüber wird auch kein Wort verloren, wenn man Niedersachsen als gelobtes Land mit ach so tollem Hundegesetz lobhudelt (wobei ich mich konkret auf das neue Gesetz beziehe, vor dessen Einführung fand ich die Lobhudelei absolut gerechtfertigt) - vonwegen Solidarität und so. Und ja, ich muss gestehen, das ärgert mich. Ich kann absolut nachvollziehen, dass man sich über die Gleichstellung der Hunderassen, deren Halter man ist, freut. Aber schön wäre es, wenn man auch die Nachteile des neuen Gesetzes in Niedersachsen sieht und diese anspricht, auf dass es vielleicht anderswo besser gemacht wird und Regelungen für alte in der Vermittlung sitzende Hunde getroffen werden (z.B. so was in der Art von Vergünstigungen bei den Prüfungen bei Anschaffung eines älteren Semesters).
Natürlich finde ich es richtig, wenn alle Hunde gleichgestellt sind. Aber "Juche" zu rufen, wenn im Fall von Niedersachsen ein besseres Hundegesetz durch ein schlechteres ersetzt wird, da erschließt sich mir die Lobhudelei des dortigen neuen Gesetzes nicht.
Und ja, ich weiß, der zitierte Beitrag bezieht sich auf SH - aber da Niedersachsen hier nun bereits mehrfach als positives Beispiel herausgestellt wurde, wollte ich es nun doch mal erwähnt haben.
By the way: Das mit dem "bedrohlichen Anspringen" (das auch für Nicht-Listis gilt) ist doch schon seit Jahren Teil der Hundegesetze in weiteren Bundesländern. In NRW ist das z.B. so. Ganz so weit weg ist das für Nicht-Listi-Halter nun auch alles nicht.
Des Weiteren empfinde ich als Nich-Listenhunde-Halterin es als ziemlich ermüdend, über Jahre hinweg von einzelnen Listenhundehaltern immer wieder verallgemeinernd und ohne jegliche Differenzierung als unsolidarisches A...loch hingestellt zu werden.