Rücksicht - was bedeutet das für euch?

Gray

10 Jahre Mitglied
In einem anderen Faden hat Cira geschrieben:

Außerdem kann ein wenig Rücksicht gegenüber anderen Hunden und deren Haltern auch auf diesem Gebiet nie schaden

Ich finde, diese spannende Frage ist ein eigener Eintrag wert.

Was bedeutet das für euch? Verhaltet Ihr euch rücksichtsvoll? Und wie macht Ihr das?


Ich selbst habe all meine Hunde sehr gut erzogen. Oft wird mangelnde Erziehung entschuldigt mit "Er war ein Straßenhund" oder "Er ist in der Pubertät" oder "Er kommt aus dem Tierheim/Tötung" oder "Er wurde schlecht gehalten".

Für mich entschuldigt die Vorgeschichte nicht mangelnde Rücksicht, denn dann gibt es immer noch die Leine und weitere Maßnahmen, die man treffen kann.

Ich hatte bislang das Glück, dass ich meine Hunde - trotz Vorgeschichte - so erziehen konnte, dass ich sie fast überall ohne Leine führen konnte (auch die, die nicht besonders verträglich waren).

Wenn mir fremde Menschen begegnen, müssen meine Hunde bei Fuß gehen - und zwar so, dass ich zwischen Hund und Mensch gehe.

Wenn fremde Hunde kommen, leine ich meinen Hund an, wenn der andere Hund auch angeleint ist. Auch, wenn meine Hunde problemlos ohne Leine bei Fuß bleiben. Aber das kann der andere Hundehalter nicht wissen. Es ist also auch eine Form der Rücksichtnahme.

Wenn ich in einem Spiel erkenne, dass der andere Hund sich nicht mehr wohl fühlt oder wenn ich mir nicht sicher bin, dass dem anderen Hund das Spiel noch gefällt, rufe ich meinen Hund zu mir oder hole ihn an der Schleppleine ran (das bei Hunden, wo der Rückruf noch nicht zuverlässig sitzt).

Wenn ich bemerke, dass mein Hund überfordert mit einer Situation ist, nehme ich ihn aus der Situation heraus. Auch das ist eine Rücksichtnahme, denn ein überforderter Hund kompensiert mitunter auch mit Maßnahmen, die eine Eskalation hervorrufen können (Streß-Aufreiten).

Wenn ich sehe, dass jemand mit seinem Hund trainiert, versuche ich, Abstand zu halten oder ich warte etwas. Ich muss definitiv dann nicht in dessen unmittelbarer Nähe z.B. meinen Ball auspacken oder so oder zu dem hingehen, weil meiner vielleicht spielen will.

Wenn ich den Jagdtrieb meines Hundes nicht gut kontrollieren kann, kommt er dort an die Leine, wo sich Jagdgelegenheiten bieten. Ansonsten dürfen meine Hunde Wanderwege nicht verlassen.

Ich sammle die Hinterlassenschaften wieder auf.

Ich unterbinde Leinenpöbelei.

Ich versuche freundlich zu bleiben, wenn ich sehe, dass ein anderer Halter sich zwar bemüht, eine Situation aber doch nicht ganz so abläuft, wie er es wollte. Das ist mir selbst auch schon passiert und zum Glück habe ich noch keine Beißerei erlebt. Aber da war ich dann auch froh, wenn die anderen Halter meine Entschuldigung akzeptiert hatten.

Das Wort "Entschuldigung" und eine solche auch zu akzeptieren - gehört für mich daher auch in die Liste.
 
  • 30. April 2024
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Hi Gray ... hast du hier schon mal geguckt?
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Gray, ich sehe es im Wesentlichen so wie du und habe mich auch, als ich noch einen Hund hatte, stets bemüht, es so zu halten.

Aber du schreibst es in deiner Liste ja selbst:

Wenn ich in einem Spiel erkenne...
Wenn ich bemerke...
Wenn ich sehe...
Wenn ich nicht gut kontrollieren kann... (setzt voraus, dass dieser Punkt erkannt wird)...

Und da hört - ganz ohne böse Absicht - Rücksichtnahme viele Male schon beinahe zwangsläufig auf, weil viele Leute eben nicht

sehen..., erkennen..., bemerken... oder schlicht sich Gedanken darüber machen, dass das, was sie gerade tun, unpraktisch für und damit rücksichtlos gegen andere ist.

Jemand, dessen Hund voll verträglich ist und der noch nie einen unverträglichen Hund hatte, denkt idR nicht darüber nach, dass sein freundlich vorauslaufender Hund dem Besitzer des angeleinten, entgegenkommenden Hundes die Schweißperlen auf die Stirn treibt.

Und jemand, der stets sehr ländlich gewohnt hat (den Schuh muss ich mir definitiv anziehen), der merkt vielleicht erst, wenn er ein paar Mal selbst reingetreten ist, dass es am ländlich geprägten Rand eines Ballungsraums nur ländlich aussieht, wegen der großen Zahl der Hunde aber nicht ausreicht, die Hinterlassenschaften nur innerorts zu entfernen.

Die allermeisten Leute sind nicht rücksichtlos, weil sie bewusst die Bedürfnisse anderer missachten - sondern weil sie ihnen gar nicht auffallen und ihnen in bestimmten Situationen gar nicht in den Sinn kommt, dass sie welche haben.

Das kann an mangelnder Erfahrung liegen, momentaner Unaufmerksamkeit (einer meiner größeren Fehler im echten Leben... :rolleyes:), oder daran, dass man innerlich so um die eigene Situation kreist, dass man sich in andere schlicht nicht hineinversetzen kann (Motto: Was ich bemerke und verstehe, verstehen auch alle anderen!)

Auf jeden Fall würden sich all diese Leute selbst mit SIcherheit nicht als "rücksichtlos" einschätzen, denn wenn ihnen auffallen würde, dass Rücksichtnahme angebracht ist, würden sie diese Rücksicht auch nehmen.

Was mit Sicherheit ein Grund ist, warum sich so ungefähr jeder Zweite über die rücksichtslosen Anderen aufregt...

Naja, und manchmal isses auch einfach Faulheit. ;)

Darüber sollte man sich dann aufregen, denn faule - oder sagen wir eher - aus Bequemlichkeit rücksichtslose - Leute denken, wenn das, was sie tun, schlimm ist, wird sich schon jemand ernstlich bei ihnen beschweren. Wenn nicht... naja, dann kann's ja so schlimm nicht sein und ist okay.

Das schreit nach einem deutlichen Echo (womit ich nicht unfreundlich meine, aber unmissverständlich), denn wenn keins kommt, ist das die automatische Rechtfertigung dafür, dass es in Ordnung ist, wie es ist.
 
  • 30. April 2024
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Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
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Ich selbst habe all meine Hunde sehr gut erzogen. Oft wird mangelnde Erziehung entschuldigt mit "Er war ein Straßenhund" oder "Er ist in der Pubertät" oder "Er kommt aus dem Tierheim/Tötung" oder "Er wurde schlecht gehalten".

Ja. Oft. Aber eben nicht immer. Manchmal ist es eben keine Ausrede, sondern wirklich so. Ich muss z.B. die Fehler der 7 Vorbesitzer ausbügeln, die meine Hündin hatte. Da haben sich einige Macken aufgebaut, die nicht von heute auf morgen glattgebügelt sind. Und ja, wenn dann jemand einen blöden Spruch bringt, passiert es durchaus, dass ich mal sage "es kann nicht jeder Hund eine schöne Vergangenheit haben" ...
 
Neben viiiiiieeeeelem Anderen fängt bei mir Rücksicht z.B. auch damit an, dass ich die Hinterlassenschaften meiner Hunde in eine Tüte packe und ordnungsgemäß entsorge...

und nicht beim Wegräumen aufpassen muss, wo ich hintrete, vor lauter Tretminen !

Ich kriege hier regelmäßig einen Hals, weil es im wahrsten Sinne des Wortes SCHEi.SSE aussieht und dementsprechend auch stinkt ! Es stapelt sich auf dem Grünstreifen vor unserem Haus ! Und leider, leider erwische ich nie Jemanden ! WAR ja auch natürlich NIE Jemand !

Ich kann durchaus nachvollziehen, wenn Nicht-Hundehalter austicken deswegen...wenn´s mir als HH schon so geht !

Meine Hunde sind normaler Weise Ohne-Leinen-weit-draussen-im-Feld-Kacker, insbesondere der Herr Ar.schhund... aber es kann durchaus mal vorkommen, dass es eben pressiert... dann wird eben die Tüte ausgepackt und gut ist... wo ist denn da bittttttteschön das Problem ?!?!?! Aaaarghhh !!!

Noch geiler: ICH werde dumm angemacht, dass MEINE Köter da hinmachen... was nicht stimmt... ICH da aber gerade mit den 2en laufe... DAS regt mich dann noch mehr auf, weil´s IMMER die Falschen trifft !!!
 
Oh ja, hier ist es im Moment auch wieder ganz schlimm.

Wie ich schon schrieb, war ich anfangs nicht gerade der beste "Hinterlassenschaften-Aufsammler" am Feldrand (auf die Felder dürfen die Hunde hier eigentlich nicht, zumal fast nur Gemüse für den menschlichen Verzehr angebaut wird) - speziell auf der Raketenstrecke zwischen Haustür und Umgehungsstraße, wo wir immer im Affenzahn durch sind, in der Hoffnung, wir treffen nur einen Hund, nicht 3, 4 oder 7... - hab ich Blut und Wasser geschwitzt, wenn der Hund überhaupt mal musste (was zum Glück nur selten vorkam), und mich bücken, Haufen aufsammeln, Hund und Umgebung dabei kurz aus den Augen lassen - ging in unserem Fall GAR NICHT...

Da lag dann aber auch so viel, dass ich gedacht habe (was eigentlich nicht in Ordnung ist:( Okay, der eine Haufen mehr macht jetzt auch nix mehr.

ABER: Wenn's innerorts oder gar auf dem Gehweg passiert ist, hab ich es immer aufgesammelt.

Dafür bin ich notfalls nach dem Spaziergang sogar nochmal wiedergekommen, wenn's in der konkreten Situation nicht ging.

Weil's mich damals schon genervt hat, dass mindestens ein Kleinhund hier aus der Gegend regelmäßig in unseren Gemeinschaftsvorgarten k.ackt und die Besitzer das einfach liegenlassen. :(

Als ich soweit war, dass ich den Eindruck hatte, selbst auf dem Teil unserer Spazierstrecke im Feld, den eigentlich nur wir jeden Tag frequentieren, ist der Output vom Hund eigentlich zu viel, um noch schön zu sein, hab ich zeitgleich auf Barf umgestellt, und von da an hat der Hund draußen praktisch gar nichts mehr hinterlassen, nur noch daheim im Garten. Da war's dann egal.

Wenn ich jetzt nochmal einen Hund hätte, würde ich konsequent aufsammeln. Überall. Was hier an den Feldrändern abgeladen und eben - weil, ist ja im Feld - nicht entsorgt wird, kann für die Umwelt nicht gut sein.


Aber im Moment liegen wieder überall im Ort die Hundehaufen mitten auf dem Gehweg herum.

Es kotzt mich dermaßen an, ich kann es gar nicht beschreiben.
 
  • 30. April 2024
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Tja, was heißt Rücksicht? Meistens, dass ich die Dumme bin.
Ich trete in die Haufen anderer Hunde, weil ich scheinbar eine der wenigen bin, die die Häufchen einsammeln. Manchmal lasse ich es einfach, weil da alles vollge*** ist und ich da kaum hintreten könnte.
Ich leine meine Hunde an, weiche aus, oftmals mit dem Erfolg, dass die anderen Hunde doch angerannt kommen. Mein Großer wird dann wütend, ich bin die Dumme, denn ich hätte ihn doch nur ableinen brauchen, würde ich ihn aber ableinen, wäre ich auch die Dumme, da meiner andere Hunde ziemlich unhöflich auf Abstand bringt.

Rücksichtnahme bringt hier oft keinen Spaß, aber zumindest kann ich mir nichts vorwerfen.

Und oftmals bekomme ich ja auch von Joggern und Spaziergängern Lob für meine braven Hunde. :)
 
Hundehaufen wegräumen, da ich in Stadt lebe, ist für mir selbsverstänlich. Ich finde es auch unverschämt, wenn jemand auf der Hundewiese es nicht tut. Auf der Wiese sollen Hunde und HH spielen, und ich möchte da auch nicht immer in Sch.... treten. Kommt aber leider oft vor. Liegt auch nicht daran das man kein Tüte hat, ich und auch andere HH bringen welche mit und hängen es so auf, das es jeder sehen kann.
Ich lasse mein Hund, ohne zu Fragen ob der Kontakt erwünscht ist, nie zu fremden Hunde. Sehe ich andere Hunde, leine ich mein Hund immer an, da ich es vermeide möchte, das jemand von ihr Anst bekommt. Aus der selben Grund ist mein Hund in Stadt und in Wohnanlage immer auf der Leine.
Da sie wild spielt, lasse ich sie, mit kleinen, schwachen oder alten Hunden nicht spielen, weil ich nicht möchte, das die andere Hunde unter ihr Spielweise leiden.
Klar, niemand ist perfekt, ich auch nicht. Wenn ich etwas falsch mache, entschuldige mich auch.
 
Ja, vor allem die letzten drei oder vier Kommentare... :p

"Alles nur Schwarzseherei!" :lol:
 
Hallo,

Lektoratte:
Und da hört - ganz ohne böse Absicht - Rücksichtnahme viele Male schon beinahe zwangsläufig auf, weil viele Leute eben nicht

sehen..., erkennen..., bemerken... oder schlicht sich Gedanken darüber machen, dass das, was sie gerade tun, unpraktisch für und damit rücksichtlos gegen andere ist.

Auch mir – und vermutlich jedem Hundebesitzer – ist es auch schon mal passiert, dass eine Situation falsch eingeschätzt wurde. Da hilft dann nur die Entschuldigung, die Hoffnung, dass der Andere es akzeptiert und dass man selbst draus lernt. Man muss mehr differenzieren, da gebe ich dir Recht, nicht alles ist Rücksichtslos.

Vieles schon: Ich schätze, die meisten Ersthundehalter besuchen heutzutage auch eine Hundeschule und theoretisch wissen sie, dass man seinen eigenen Hund anleinen sollte, wenn der andere es auch ist. Bestimmte Dinge von meiner Liste erfordern keinen großen Sachverstand und fallen für mich immer noch in die Rubrik „Rücksichtslosigkeit“.

Bei anderen Dingen (Mobbing von Spiel zu unterscheiden z.B.) wird es schwierig und hier muss man mehr differenzieren.

Aber oft laufen Auseinandersetzungen mit Hundehaltern so ab, dass der eine Halter den anderen Halter um etwas bittet, wie: „Bitte leinen Sie Ihren Hund an“.... „bitte rufen Sie Ihren Hund zurück“. Der letzten Bitte wird oft nicht entsprochen, weil der Rückruf nicht klappt.

Manche Hunde trifft man regelmäßig und man weiß, dass die nicht rückrufbar sind. Trotzdem werden sie nicht rechtzeitig angeleint. Radfahrer, Jogger, Hundebesitzer.... jeder kennt solche Pappenheimer. Und da finde ich auch, dass man dann von Rücksichtslosigkeit sprechen kann.

Lustig, dass sich am meisten über die Hundehaufen geärgert wird. Darüber ärgere ich mich auch – aber noch mehr ärgere ich mich halt, wenn meiner Bitte „Leinen Sie Ihren Hund an“ nicht entsprochen wird und mein Hund über den Haufen gerannt oder gar noch gezwickt wird. Na ja... ich hatte ja nicht umsonst den anderen Thread aufgemacht.

Viele Grüße
 
Ich habe im Moment keinen Hund, der umgerannt werden könnte, vermutlich liegt es daran... ;)

Als ich noch einen hatte - der absolut unverträglich war - habe ich mich am meisten über unaufmerksame (telefonierende, Musik hörende oder später auf's Smartphone guckende) Hundehalter aufgeregt, deren Hunde ich dann am Hacken hatte.

Da haben mich die Hundehaufen auch schon gestört, aber so eine Begegnung war für mich jedes Mal Adrenalin pur, und auf die immer wiederkehrende Frage, warum um Gottes Willen ich diesen Hund "scharf gemacht" hätte, hatte ich auch keine Lust. Auch nicht auf ein je nach Temperamen zittriges oder motziges: "Sie sollten aber wirklich mal zur hundeschule gehen!"

Arrgh.

Hab ich jetzt alles nicht mehr, und darum stören mich halt gerade die Haufen am meisten.

Außerdem ist es da ganz klar, dass das Nicht Aufsammeln Bequemlichkeit und damit Rücksichtslosigkeit ist.

(Wobei ich mir recht sicher bin, dass ein Teil der Haufen auf unserem Rasen vom Hund einer alten Dame stammte, die immer mit Kleinhund an der Flexi in Zeitlupe auf einem Dreirad hier um's Feld eierte. Für die wäre es echt ein Problem gewesen, vom Rad abzusteigen und den Haufen aufzusammeln. - Das zweite Problem war, dass sie so langsam fuhr, und sich auch nicht gut umdrehen konnte, dass der Hund alle Zeit der Welt hatte, sein Geschäft zu erledigen, ohne dass sie es überhaupt mitkriegt.
Da war ich dann schon eher geneigt, anders herum Rücksicht zu üben und ab und an kommentarlos die Häufchen vom Rasen zu entfernen. Okay - fluchend, aber nicht ihr gegenüber. ;) )

Bei allem anderen kann es schlicht Unvermögen sein.

Ne Zeitlang kam so ein kleiner Mischling ohne Leine regelmäßig (aber nicht jeden Tag) um die MIttagszeit in den Fußweg zu unserem Haus eingebogen und provozierte unseren Hund, der um diese Zeit stets vor dem bodentiefen Wohnzimmerfenster lag und rausschaute.

Der sprang dann jedesmal fast durch die Scheibe und irgendwann kam die Besitzerin und sammelte ihren Hund ein.

Den hab ich nach dem vierten oder fünften brüllend und mit der Zeitung nach ihm schlagend vertrieben - und mich nachher bei der Besitzerin entschuldigt bzw. erklärt. Ich hatte ja nix gegen ihren Hund, ich wollte ihn nur nicht jeden Mittag vor meinem Fenster haben, und dass er da provokativ in alle Seelenruhe an die Tulpen pinkelte, fand ich auch verzichtbar... :p

Worauf sie sich bei mir bedankt hat - weil er ihr an dieser Stelle schon so oft abgehauen ist, und sie einfach nicht wüsste, was sie da noch tun soll.

Naja - rechtzeitig anleinen wäre mal ne Option gewesen. ;)

Aber auf jeden Fall hat der Auftritt so oder so gewirkt - danach kam der Hund jedenfalls nicht mehr bei uns vorbei. :p
 
Worauf sie sich bei mir bedankt hat - weil er ihr an dieser Stelle schon so oft abgehauen ist, und sie einfach nicht wüsste, was sie da noch tun soll.

Naja - rechtzeitig anleinen wäre mal ne Option gewesen.

Manchmal fragt man sich echt, wie man auf so eine einfache Lösung nicht kommen kann. :D
 
Ich finde es gar nicht so schwer, rücksichtsvoll mit seinen Hunden durch's Leben zu gehen.

Für mich ist es beispielsweise selbstverständlich, meine Hunde ranzurufen, wenn ein Passant des Weges kommt, und sie dann an der dem Menschen abgewandten Seite zu führen (an- oder abgeleint, je nach Situation). Leider sieht man das bei anderen eher selten. Da läuft Fifi an der voll ausgezogenen 8m Flexileine mit 3mm Abstand an fremden Leuten vorbei, die sich eventuell unwohl dabei fühlen.

Bei schnellen Radfahrern, Joggern oder Autos auf Feldwegen lege ich sie auch mal am Rand ab, weil sie eben nicht mehr die Schnellsten sind :D.

Haufen werden dort eingesammelt, wo sie stören.

Meine Hunde bellen nicht, weder draußen, noch in der Wohnung.

Wenn sie sehr dreckig sind, warten sie unten vor der Haustür und dürfen erst durch's Treppenhaus, wenn ich ein Handtuch geholt habe und sie wieder sauber sind.

Sie haben von Anfang an gelernt, dass andere Tiere - egal ob Katzen oder Wildtiere - tabu sind und nicht gejagt werden dürfen. (dafür können sie aber auch überall ohne Leine laufen :) )

Die Wege in Wald und Flur dürfen nicht verlassen werden.

Zu fremden Hunden wird kein Kontakt aufgenommen (das erwarte ich aber auch von anderen). Ebenso zu fremden Menschen.

Ich glaube, das war's. Klingt vielleicht erstmal übertrieben, aber damit sind wir bisher sehr gut gefahren. Und meine Hunde können durch ihre gute Erziehung maximale Freiheit genießen.
 
Rücksicht bedeutet für mich...

... Häufchen meines Hundes einsammeln
... meinen Hund ins Fuß zu rufen (meistens macht sie es schon von selbst), wenn Jogger, Radfahrer oder ängstliche Leute kommen
... meinen Hund anleinen, wenn jemand mit angeleintem Hund kommt (dann gibt es allerdings auch keinen Kontakt)
... meinen Hund abrufen, wenn sie motzig wird
... meinen Hund abrufen, wenn ein anderer Hund Angst vor ihr hat
... meinen Hund nicht unkontrolliert durchs Gebüsch preschen lassen
 
Ehrlich gesagt, versuche ich gar nicht besonders rücksichtsvoll zu sein. Honoriert eh niemand und man ist nur der Blöde.
Ich versuche nur die minimalen Anstandsregeln einzuhalten, heißt, ich sammel die Häufchen ein, Asti darf keine Häuser, Autos oÄ markieren, kommen mir Kinder oder angeleinte Hunde entgegen, leine ich an. In "Leinenzwang"-Gebieten leine ich bei allen entgegenkommenden Menschen an.
Kommt ein fremder Hund angerannt, warte ich, bis Herrchen/Frauchen den wieder abgeholt haben, anstatt zuzulaufen.
Sehe ich Radfahrer/Jogger/Langläufer rechtzeitig, muss Asti warten bis die vorbei sind.

Sehe ich sie nicht, weil sie sich nicht bemerkbar machen, legen sie wohl auch keinen Wert darauf.
Macht mich jemand blöd an, weil er meint, ein Hund der an einem Grashalm schnuppert, schei** dabei gleich irgendwo hin, bekommt er ebenso einen blöden Spruch reingedrückt und dabei ist es mir echt egal, ob derjenige zehnmal in einen Hundehaufen getreten ist, ich bin kein Sündenbock. Lockt jemand den Hund her und wird mit Matschepfoten angesprungen, tja, selbst Schuld. Wenn ich morgens vor der Arbeit unsere 30-Minuten-Runde mache, kann ich auch nicht warten, bis der unverträgliche Hund fertig geschnuppert hat, da laufe ich halt vorbei.

Wenn man sich selbst eher als so semi-rücksichtsvoll einstuft, ärgert es einen nicht so sehr, wenn andere Leute/Hundehalter auf diesem Gebiet auch Defizite aufweisen ;)
 
Ja die Punkte mit anleinen, Häufchen wegmachen usw. ist für mich auch klar... Und wenn man halt mal abgelenkt ist oder mal was falsch einschätzt kommtes halt auf die Reaktion darauf an die bedeutet das man trotzdem rücksichtsvoll ist, sprich z. B. wenn mir einer entgegen kommt wo ich schon besser erkenne dass die Hunde sich angespannt fixieren bitte ich darum anzuleinen wenn das Gegenüber nicht selbst drauf kommt und wenn er diese Bitte berücksichtigt ist alles gut ;)
 
Rücksicht bedeutet für mich nicht, in vorauseilendem Gehorsam und verkrampft, in jeder Situation ein Standardprogramm ab zu spulen.
Es bedeutet für mich in jeder Situation angemessen zu reagieren um dafür zu sorgen, dass ich, oder keiner meiner Hunde andere belästigt!
 
Das man als Hundehalter Rücksicht nimmt ist klar.

Aber jetzt mal den Spieß umgekehrt. Warum müssen eigentlich immer ausschließlich wir Halter Rücksicht nehmen und der Rest darf sich aufführen wie er will????
Sorry aber wenn ich hier mit Hunden auf dem gemeinsamen Fuß- Radweg gehe und es Radfahrer nicht für nötig halten zu klingeln, weil es die einfach nicht mehr an den neuen Rädern gibt, und mich danach anschauzen weil sie mit 30kmh an mir vorbei Brettern, da rutscht mir auch mal was raus....
Bin ich gezwungen mich jede Minute umzusehen ob da jetzt ein Raser kommt?
Nicht falsch verstehen. Wenn fremde mich überholen sind entweder die Hunde an der Leine oder in meiner greifbaren Nähe ( wenn rechtzeitig geklingelt oder gerufen wird)
Aber es kann nicht sein das immer und überall Hundehalter nur Rücksicht zu nehmen haben.....

Ich gehe hier viel auf befahrenen Wegen und mir fällt es garantiert nicht ein meine Hunde jedes mal absitzen zu lassen, denn da würde ich nie ankommen. Ansonsten räume ich auch die Hinterlassenschaften weg.
Kommt mir ein Hund ohne Leine entgegen in ein Rudel von 3 Hunden muss er auch was vertragen können. Ja wir sind verträglich, aber es ist halt auch mal einer von 50 dabei den wir nicht riechen können.
 
Der Hundehalter ist nunmal der Idiot, der immer Rücksicht nehmen muss, weil bei einem wie auch immer gearteten Vorfall mit Hund erstmal der Hundehalter haftet. Klingt nicht nur blöd, ist es auch. Ich komm jetzt gerade nicht auf den Namen, aber alleine die Existenz des Hundes macht dich haftbar.... verdammt ich komm nicht drauf.:wand:

Wenn also so ein Kamikazeradler im Dunkeln, ohne Licht, ohne Klingeln selbstverschuldet mit 200km/h in deinen Hund brackert haftest du. Wenn die Oma im Biergarten über deinen Hund stolpert haftest du.

Ob die Leute später vor der Versicherung oder Gericht Recht bekommen steht auf einem anderen Blatt, aber erstmal hat man die goldene Taschenlampe an der Backe.

Das ist für mich schon Grund allein, Rücksicht zu nehmen, wobei für mich Rücksicht eben nicht mit vorauseilendem Gehorsam gleichzusetzen ist.
So muss mein Hund auch nicht bei jedem Radfahrer ins "Sitz", aber angeleint an meiner linken Seite laufen (ich laufe selber immer so, dass kein Radler mehr links an meinem Hund vorbei kann) oder bei "uneinsichtigen" Fussgängern halt mal auf meiner rechten Seite.
 
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