Religion

Das ist der springende Punkt. Menschen verfallen in alltägliche Muster und Automatismen.
Willst du etwas erhalten, musst du es mit Regeln versehen.
In Bezug auf den Schabbat als spirituelle Insel stimme ich dir uneingeschränkt zu. Einen Tag in der Woche als Unterbruch zum Alltag zu nutzen finde ich eine gute Sache.

Ansonsten habe ich als Kind der 60er es nicht so mit dem Erhalten :tuedelue: Regeln müssen es sich gefallen lassen, hinterfragt und ggf. über Bord geworfen zu werden.
 
  • 28. April 2024
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In Bezug auf den Schabbat als spirituelle Insel stimme ich dir uneingeschränkt zu. Einen Tag in der Woche als Unterbruch zum Alltag zu nutzen finde ich eine gute Sache.

Ansonsten habe ich als Kind der 60er es nicht so mit dem Erhalten :tuedelue: Regeln müssen es sich gefallen lassen, hinterfragt und ggf. über Bord geworfen zu werden.

Das sehe ich etwas anders. Besonders im Bezug auf Religion.
Wo das Judentum heute wäre, wenn wir alle im Geiste von 68 handeln und hinterfragen würden, sieht man zu Genüge. Die meisten Juden sind im Grunde säkular. Die brauchen das Judentum nicht mehr und tragen das mit einer Selbstverständlichkeit nach außen. Am schlimmsten ist das in Israel. Aber ich verstehe es. Die haben ein Land, Grund und Boden, die brauchen das Judentum am wenigsten.
 
Das sehe ich etwas anders. Besonders im Bezug auf Religion.
Man muss schon unterscheiden, ob das Regeln im gesellschaftlichen Zusammenleben sind oder Regeln der Religion.

Religionen ohne althergebrachte Regeln gehen den Bach runter und werden bedeutungslos. Das trifft Menschen, die das feste Gefüge einer Religion brauchen, um überhaupt spirituelle Erlebnisse erfahren zu können. Wenn ein Individuum jedoch das gleiche Ziel z.B. durch Umarmen eines Baumes erreicht - so what. Diese Person braucht dann auch keine religiösen Regeln.

Auch das gesellschaftliche Zusammenleben bedarf selbstverständlich der Regeln, damit das Zusammenleben möglichst harmonisch und für alle zumindest erträglich ist. Das geht über Recht und Gesetz hinaus, das umfasst Moral und Ethik. Solche Regeln muss man hinterfragen und ändern, wenn sie nicht mehr passen. Ich möchte nicht mehr verheiratet werden, weil die Regeln das so besagen. Oder die Erlaubnis des Ehegatten einholen, bevor ich einen Arbeitsvertrag unterschreibe etc. pp.
 
Es ist schwierig, wenn Religion und Volk sich vermischt. Wenn mit dem verschwinden einer Religion ein Volk verschwindet.

Darum sind religiöse Regeln die in das gesellschaftliche Zusammenleben genauso eingreifen wie in die Freiheit des Individuums wichtig. Beispielsweise die Heiratsverpflichtung, heißt du darfst nicht unverheiratet bleiben und die Ehe darf nicht kinderlos bleiben.
Das ist wie ein Uhrwerk, aus solch großen Rädern und sehr kleinen Rädern. Das ist Erhalt. Das in Frage zu stellen, was wäre das? Das wäre nicht einmal Assimilation, das wäre Extinktion. Im Wortsinn, extinctio.
 
Es ist schwierig, wenn Religion und Volk sich vermischt. Wenn mit dem verschwinden einer Religion ein Volk verschwindet.

Säkuläre Juden sehen das mit dem Verschwinden des Volkes vermutlich anders.

Kürzlich las ich eine Reportage über Samaritaner, deren Anhänger mit extrem viel Disziplin für den Erhalt ihrer traditionellen Gemeinschaft sorgen. Uff. Das muss man schon sehr stark wollen.
 
Säkuläre Juden sehen das mit dem Verschwinden des Volkes vermutlich anders.

Kürzlich las ich eine Reportage über Samaritaner, deren Anhänger mit extrem viel Disziplin für den Erhalt ihrer traditionellen Gemeinschaft sorgen. Uff. Das muss man schon sehr stark wollen.

Reformjuden sehen so einiges anders. :lol:

Wenn man das Gefühl hat, das Richtige zu tun, dann ist es gar nicht so schwer.

Ich finde das Gegenteil schwer.

Ein Freund sagte vor ein paar Jahren zu mir, ich könne mich entscheiden liberal zu sein. Einfach so, von einem Tag auf den anderen.
Sein Satz hat mich wütend gemacht. Das ist kein Griff in die Garderobe und die Frage danach welchen Hut ich heute aufsetze.
 
Wenn man das Gefühl hat, das Richtige zu tun, dann ist es gar nicht so schwer.
Stimmt.

Stimmt auch in die andere Richtung. Wenn man das Gefühl hat, das Richtige zu tun, ist es gar nicht schwer, Tradiertes über Bord zu werfen und neue - eigene - Wege zu gehen.
Ein Freund sagte vor ein paar Jahren zu mir, ich könne mich entscheiden liberal zu sein. Einfach so, von einem Tag auf den anderen.
Sein Satz hat mich wütend gemacht. Das ist kein Griff in die Garderobe und die Frage danach welchen Hut ich heute aufsetze.
Ist hier "liberal" in Bezug auf religiöse Lebensweise gemeint? Da sollte man sicherlich nicht täglich die Kopfbedeckung wechseln. Sofern man einen Veränderungswillen verspürt, durchläuft man einen Prozess, in dem man sich viele Fragen stellt und - das liegt in der Natur der Sache - dann ggf. zu sich verändernden Einschätzungen kommt. U.U. findet man dabei am Ende heraus, tatsächlich liberal zu sein, dies aber bisher nicht zugelassen zu haben. Oder dass man alles andere als liberal ist und lieber beim strikten Regime bleibt.

Ich bin liberal genug, um jedem seine Optionen freizustellen. Solange man sich auf der freiheitlich-demokratischen Grundordnung bewegt und keinem anderen Schmerzen, Leiden, Schäden zufügt.
 
Das ist kein Griff in die Garderobe und die Frage danach welchen Hut ich heute aufsetze.

Nein - aber möglich ist es trotzdem.

Dass man sich entscheiden kann, heißt ja nicht, dass es eine einfache Entscheidung ist.

Edit: "Von einem Tag auf den anderen" heißt ja meistens doch, dass vorher viele innere Prozesse und so weiter abgelaufen sind, die einem selbst vielleicht nur teilweise bewusst waren. Bis es auf einmal "klick" macht.

Dass man sich wirklich "spontan" entscheidet, seine Überzeugungen über den Haufen zu werfen - glaube ich nicht.
 
Reformjuden sehen so einiges anders. :lol:

Wenn man das Gefühl hat, das Richtige zu tun, dann ist es gar nicht so schwer.

Ich finde das Gegenteil schwer.

Ein Freund sagte vor ein paar Jahren zu mir, ich könne mich entscheiden liberal zu sein. Einfach so, von einem Tag auf den anderen.
Sein Satz hat mich wütend gemacht. Das ist kein Griff in die Garderobe und die Frage danach welchen Hut ich heute aufsetze.

Was hast du ihm geantwortet?
 
Was hast du ihm geantwortet?

Du bist frei. Ich bin es nicht.

Er merkte vorweg an, er habe selbst eine ähnliche Entscheidung getroffen. Weg vom Katholizismus.
Diese Entscheidungen stünden uns allen frei, da G-tt uns einen freien Willen gegeben hat.
 
Diese Entscheidungen stünden uns allen frei, da G-tt uns einen freien Willen gegeben hat.

Womit er aber doch Recht hat?

Wie ‚einfach‘ oder schnell eine solche Entscheidung getroffen werden kann - oder gar sollte - ist damit ja noch keineswegs gesagt.
 
Du bist frei. Ich bin es nicht.

Er merkte vorweg an, er habe selbst eine ähnliche Entscheidung getroffen. Weg vom Katholizismus.
Diese Entscheidungen stünden uns allen frei, da G-tt uns einen freien Willen gegeben hat.

Das finde ich irgendwie traurig, dass du das so siehst oder empfindest.
 
Womit er aber doch Recht hat?

Wie ‚einfach‘ oder schnell eine solche Entscheidung getroffen werden kann - oder gar sollte - ist damit ja noch keineswegs gesagt.

Ich sehe das ein wenig anders. Aber das würde ein religiöser Beitrag werden und da widerspreche ich in diesem Forum der Mehrheitsmeinung.
Da widerspreche ich mir selbst, denn ich selbst lebe das alles nicht mehr. Aber ich bin vorsichtig geworden mit der Überheblichkeit des freien Willens.
 
Du bist frei. Ich bin es nicht.

Verstehe ich das richtig: Der Katholik ist frei, seine Entscheidung zu treffen. Du bist es nicht, weil für dich Volk und Religion zusammengehören und das einzelne Individuum den Stein ins Rollen bringen könnte, der letztlich das Volk auslöscht?
 
Verstehe ich das richtig: Der Katholik ist frei, seine Entscheidung zu treffen. Du bist es nicht, weil für dich Volk und Religion zusammengehören und das einzelne Individuum den Stein ins Rollen bringen könnte, der letztlich das Volk auslöscht?

Auf der Metaebene. Ja.

Dann gibt es noch die persönlichen Ebene. Meine ganz persönliche Ebene. Das ist getrennt von der erstgenannten Ebene.
 
Auf der Metaebene. Ja.

Dann gibt es noch die persönlichen Ebene. Meine ganz persönliche Ebene. Das ist getrennt von der erstgenannten Ebene.
Als wie frei empfindest du dich auf dieser persönlichen Ebene?

Das mit der "Überheblichkeit des freien Willens" meine ich verstanden zu haben: Genetik, Erziehung, Gesellschaft, soziale Verpflichtungen beeinflussen uns so sehr, dass von einem wirklich freien Willen nicht die Rede sein kann. Habe ich dich da richtig verstanden?
 
Als wie frei empfindest du dich auf dieser persönlichen Ebene?

Ich bin nicht frei.

Das mit der "Überheblichkeit des freien Willens" meine ich verstanden zu haben: Genetik, Erziehung, Gesellschaft, soziale Verpflichtungen beeinflussen uns so sehr, dass von einem wirklich freien Willen nicht die Rede sein kann. Habe ich dich da richtig verstanden?

Ja und nein. Du bist weltlich ;) Du argumentierst auf der weltlichen Ebene. Das stimmt alles, aber davon rede ich nicht.

Ich antworte später ausführlich, wenn das okay ist.
 
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