Hallo,
in meinem Thread "Rätsel um Neuen" habe ich ja bereits von den Baustellen meines neuen Rüden berichtet....
Seitdem war ich zusätzlich zu den "Rudel-Aktivitäten" sehr viel mit dem Dicken alleine unterwegs - einerseits zu Trainingszwecken, andererseits um (ohne, dass er sich an den anderen orientieren kann) zu sehen, wie er in verschiedenen Situationen so reagiert:
Ich habe mich natürlich langsam vorgetastet und festgestellt: Den schockt draußen gar nichts, LKW, Trecker, Menschenmengen, Hunde, Katzen, Dorffest, Jogger, Radfahrer, Motorräder..... er zuckt nicht mit der Wimper und marschiert fröhlich mit. Ängstlich ist er also definitiv nicht. Eher mutig-neugierig.
Dann habe ich mit ihm Freunde besucht (auch die Freundin, die er hier auf dem Grundstück angegangen ist) - nichts. Er ignoriert fremde Leute auswärts einfach völlig cool. Wir waren dort bestimmt 3 Stunden, ihr Mann war auch dabei. Kaum, dass ich sitze, legt er sich brav hin - ohne Aufforderung und steht erst wieder auf, wenn wir gehen wollen. Dabei ist er ja sonst eher ein Temperamentsbolzen.
Jetzt darf man aber nicht glauben, dass er die jetzt kennt und hier bei uns zuhause akzeptieren würde...
Da er ja besonders heftig auf bestimmte Leute reagiert, gehe ich inzwischen davon aus, dass zwar vermutlich schlechte Erfahrungen mit bestimmten Menschen eine Rolle spielen, der Rest aber territorial motiviert ist.
Ich habe mir zwar dann selbst einen Trainingsplan zurecht gelegt, wollte mir aber unbedingt noch Anregungen einholen, denn Aggressionen gegen Menschen ist ja ein heikles Thema, da will ich nun wirklich keine Fehler machen!
Also habe ich mir hier im Landkreis einen Termin bei einer Tierärztin geholt, die Verhaltenstherapie anbietet und Gutachterin für Wesenstests ist.
Tja, der Termin fand statt und ich fand das alles sehr eigenartig - wobei ich nicht ausschließen möchte, dass vielleicht ich betriebsblind bin - daher bitte ich euch um eure Meinungen:
Zuerst musste ich am Tresen einen Fragebogen ausfüllen, der Dicke legte sich (wie für ihn üblich) sofort ins Platz, genau wie im Wartezimmer oder später im Behandlungszimmer beim Gespräch. Das brachte er so mit und ich finde es sehr angenehm. Für mich einfach ein Indiz, dass der Vorbesitzer ihn erzogen hatte.
Die TÄ interpretierte das so: Arroganter, dominanter Hund, der alle bis auf mich ignoriert, da Fremde nicht von Vorteil bzw. keine Ressource. Aha. Bei meinen Hündinnen habe ich lange geübt, damit die sich genau so verhalten - habe ich mir damit dann also dominante Weiber erzogen? (Die waren nicht mit).
Dann wollte sie wissen, wie ich füttere. Ich erklärte, dass der Dicke alleine in der Küche frisst, die Mädels gemeinsam und völlig stressfrei in einem Raum (keine macht der anderen das Futter streitig.)
TÄ: Dass die Hündinnen in einem Raum fressen ist sehr gefährlich, ich könne froh sein, dass es noch nicht geknallt hat und solle das sofort ändern. Ääääähm, die kennt die Hündinnen gar nicht - die beiden Alten fressen ohne Konflikte seit 8 Jahren gemeinsam, die Fußhupe seit 2 Jahren. Keine geht an den Napf der anderen, bevor die nicht weg gegangen ist. Wieso sollte ich das ändern??
Der Dicke soll jetzt nur noch per Handfütterung fressen. Hmm, einen großen Teil des Futters erarbeitet er sich ja sowieso beim Training, daher kein Problem.
Weitere Statements: Dass er so brav und motiviert mitarbeitet, liegt nur daran, dass es ihm Spaß macht. Ja und? Dass es ihm Spaß macht, habe ich gemerkt, die TÄ ist aber irgendwie der Meinung, das sei schlecht, er müsse mitarbeiten, weil er muss. Muss er ja auch, dass er Spaß dran hat, sehe ich aber positiv.
Die Futteraggression ist ja inzwischen weitestgehend behoben (kann jetzt ohne Knurrer in den Napf fassen), Spielzeug und Kauknochen konnte ich ihm ja von jeher aus dem Maul pulen. Sttement der TÄ: Das mit dem Napf klappt jetzt nur, weil er erkannt hat, dass ich da Futter rein tue (und nicht weg nehme), Kauartikel und Spielzeug klappt nur, weil es ihm nicht wichtig genug ist. Ääähhhh..... er ist Balljunkie und Kauknochen-Fan.
Ach ja, Fazit war: Mit diesem Hund muss ich gehörig aufpassen, der ist totaaaal dominant und lauert nur darauf, die Herrschaft im Hause Boller an sich zu reißen. Ich kann froh sein, dass meine Dicke ihm NOCH körperlich überlegen war und ihm gezeigt hat, wo der Hammer hängt.
Wie gesagt, der Dicke lag während des gesamten Gespräches dösend zu meinen Füßen, sie hat ihn weder angesprochen, noch angefasst, noch untersucht. Für sie war klar: DAS ist nicht normal, normal wäre gewesen, wenn er (ich hatte auf ihre Bitte hin abgeleint) den Raum und sie untersucht hätte. Er entschied sich aber wie gesagt, neben mir zu bleiben und sich dann ins Platz zu legen.
Dass ich da einen selbstbewussten Kerl habe, mit dem ich konsequent arbeiten muss, ist mir klar. Dass er bei weiterer Eingewöhnung gewiss noch austesten wird, auch. Und dass die Besucheraggression nicht durch Leckerchen verschwinden wird, ist auch logisch (habe da wie gesagt schon einen Schlachtplan).
ABER: Ganz ehrlich - für mich passt das alles überhaupt nicht zusammen, wenn ich der TÄ Glauben schenken würde (was ich in der Stärke derzeit eben NICHT tue), müsste ich ja jetzt in ständiger Alarmbereitschaft leben (nicht, dass die gefährliche Bestie mich nachts anfällt um die Macht zu übernehmen) oder sogar Angst bekommen, oder?
Spinne ich oder spinnt die TÄ, wenn sie aus einem entspannt dösenden Hund solche Schlüsse zieht??
Mein Text war jetzt nur das Wichtigste, das Gespräch dauerte nebst schlafendem Hund 1 Stunde. Es kam dann halt noch die Dominanz-Schiene mit den Türen, dem Liegeplatz usw. Finde ich in der Form auch albern - wobei meine Hunde dennoch nicht aus der offenen Tür preschen dürfen (steht auch mal offen, wenn sie drin bleiben sollen usw.) oder mitten im Weg liegen usw..
LG Mira
in meinem Thread "Rätsel um Neuen" habe ich ja bereits von den Baustellen meines neuen Rüden berichtet....
Seitdem war ich zusätzlich zu den "Rudel-Aktivitäten" sehr viel mit dem Dicken alleine unterwegs - einerseits zu Trainingszwecken, andererseits um (ohne, dass er sich an den anderen orientieren kann) zu sehen, wie er in verschiedenen Situationen so reagiert:
Ich habe mich natürlich langsam vorgetastet und festgestellt: Den schockt draußen gar nichts, LKW, Trecker, Menschenmengen, Hunde, Katzen, Dorffest, Jogger, Radfahrer, Motorräder..... er zuckt nicht mit der Wimper und marschiert fröhlich mit. Ängstlich ist er also definitiv nicht. Eher mutig-neugierig.
Dann habe ich mit ihm Freunde besucht (auch die Freundin, die er hier auf dem Grundstück angegangen ist) - nichts. Er ignoriert fremde Leute auswärts einfach völlig cool. Wir waren dort bestimmt 3 Stunden, ihr Mann war auch dabei. Kaum, dass ich sitze, legt er sich brav hin - ohne Aufforderung und steht erst wieder auf, wenn wir gehen wollen. Dabei ist er ja sonst eher ein Temperamentsbolzen.
Jetzt darf man aber nicht glauben, dass er die jetzt kennt und hier bei uns zuhause akzeptieren würde...
Da er ja besonders heftig auf bestimmte Leute reagiert, gehe ich inzwischen davon aus, dass zwar vermutlich schlechte Erfahrungen mit bestimmten Menschen eine Rolle spielen, der Rest aber territorial motiviert ist.
Ich habe mir zwar dann selbst einen Trainingsplan zurecht gelegt, wollte mir aber unbedingt noch Anregungen einholen, denn Aggressionen gegen Menschen ist ja ein heikles Thema, da will ich nun wirklich keine Fehler machen!
Also habe ich mir hier im Landkreis einen Termin bei einer Tierärztin geholt, die Verhaltenstherapie anbietet und Gutachterin für Wesenstests ist.
Tja, der Termin fand statt und ich fand das alles sehr eigenartig - wobei ich nicht ausschließen möchte, dass vielleicht ich betriebsblind bin - daher bitte ich euch um eure Meinungen:
Zuerst musste ich am Tresen einen Fragebogen ausfüllen, der Dicke legte sich (wie für ihn üblich) sofort ins Platz, genau wie im Wartezimmer oder später im Behandlungszimmer beim Gespräch. Das brachte er so mit und ich finde es sehr angenehm. Für mich einfach ein Indiz, dass der Vorbesitzer ihn erzogen hatte.
Die TÄ interpretierte das so: Arroganter, dominanter Hund, der alle bis auf mich ignoriert, da Fremde nicht von Vorteil bzw. keine Ressource. Aha. Bei meinen Hündinnen habe ich lange geübt, damit die sich genau so verhalten - habe ich mir damit dann also dominante Weiber erzogen? (Die waren nicht mit).
Dann wollte sie wissen, wie ich füttere. Ich erklärte, dass der Dicke alleine in der Küche frisst, die Mädels gemeinsam und völlig stressfrei in einem Raum (keine macht der anderen das Futter streitig.)
TÄ: Dass die Hündinnen in einem Raum fressen ist sehr gefährlich, ich könne froh sein, dass es noch nicht geknallt hat und solle das sofort ändern. Ääääähm, die kennt die Hündinnen gar nicht - die beiden Alten fressen ohne Konflikte seit 8 Jahren gemeinsam, die Fußhupe seit 2 Jahren. Keine geht an den Napf der anderen, bevor die nicht weg gegangen ist. Wieso sollte ich das ändern??
Der Dicke soll jetzt nur noch per Handfütterung fressen. Hmm, einen großen Teil des Futters erarbeitet er sich ja sowieso beim Training, daher kein Problem.
Weitere Statements: Dass er so brav und motiviert mitarbeitet, liegt nur daran, dass es ihm Spaß macht. Ja und? Dass es ihm Spaß macht, habe ich gemerkt, die TÄ ist aber irgendwie der Meinung, das sei schlecht, er müsse mitarbeiten, weil er muss. Muss er ja auch, dass er Spaß dran hat, sehe ich aber positiv.
Die Futteraggression ist ja inzwischen weitestgehend behoben (kann jetzt ohne Knurrer in den Napf fassen), Spielzeug und Kauknochen konnte ich ihm ja von jeher aus dem Maul pulen. Sttement der TÄ: Das mit dem Napf klappt jetzt nur, weil er erkannt hat, dass ich da Futter rein tue (und nicht weg nehme), Kauartikel und Spielzeug klappt nur, weil es ihm nicht wichtig genug ist. Ääähhhh..... er ist Balljunkie und Kauknochen-Fan.
Ach ja, Fazit war: Mit diesem Hund muss ich gehörig aufpassen, der ist totaaaal dominant und lauert nur darauf, die Herrschaft im Hause Boller an sich zu reißen. Ich kann froh sein, dass meine Dicke ihm NOCH körperlich überlegen war und ihm gezeigt hat, wo der Hammer hängt.
Wie gesagt, der Dicke lag während des gesamten Gespräches dösend zu meinen Füßen, sie hat ihn weder angesprochen, noch angefasst, noch untersucht. Für sie war klar: DAS ist nicht normal, normal wäre gewesen, wenn er (ich hatte auf ihre Bitte hin abgeleint) den Raum und sie untersucht hätte. Er entschied sich aber wie gesagt, neben mir zu bleiben und sich dann ins Platz zu legen.
Dass ich da einen selbstbewussten Kerl habe, mit dem ich konsequent arbeiten muss, ist mir klar. Dass er bei weiterer Eingewöhnung gewiss noch austesten wird, auch. Und dass die Besucheraggression nicht durch Leckerchen verschwinden wird, ist auch logisch (habe da wie gesagt schon einen Schlachtplan).
ABER: Ganz ehrlich - für mich passt das alles überhaupt nicht zusammen, wenn ich der TÄ Glauben schenken würde (was ich in der Stärke derzeit eben NICHT tue), müsste ich ja jetzt in ständiger Alarmbereitschaft leben (nicht, dass die gefährliche Bestie mich nachts anfällt um die Macht zu übernehmen) oder sogar Angst bekommen, oder?
Spinne ich oder spinnt die TÄ, wenn sie aus einem entspannt dösenden Hund solche Schlüsse zieht??
Mein Text war jetzt nur das Wichtigste, das Gespräch dauerte nebst schlafendem Hund 1 Stunde. Es kam dann halt noch die Dominanz-Schiene mit den Türen, dem Liegeplatz usw. Finde ich in der Form auch albern - wobei meine Hunde dennoch nicht aus der offenen Tür preschen dürfen (steht auch mal offen, wenn sie drin bleiben sollen usw.) oder mitten im Weg liegen usw..
LG Mira