Hört liebe Leut, einmal mehr schallt eine unbebilderte Kunde aus dem Cain´schen Königreich:
der kleine Prinz lässt verlauten, dass er bei bester Gesundheit sei. Die Beulenpest hat sich stark zurückgezogen und man sieht sich in der Lage auch die übrige Anhäufung getrockneten Blutes ohne Eingriff eines Medizinmannes schwinden zu sehen.
Lediglich die Gesundheit des Herrschers ist noch immer angeschlagen.
Nachdem sich am Sonntag das Volk bei bester Laune die Spiele auf dem königlichen Sportplatze zur Gemüte führte, ließ sich der König zwar beim Abbau noch zu einer Audienz erweichen und trabte guten Mutes auf den Platz, so dass man in der irrigen Hoffnung ging, es ginge bergan mit dem Regenten. Zum heutigen Regierungsbeginn allerdings zeigte sich, dass dies eine trügerische Hoffnung gewesen war.
Aber zunächst wollen wir der Reihe nach beginnen:
beim besagten Sportfeste sollte der Prinz, ob der Unpässlichkeit des Königs, die Rolle des höfischen Gesandten einnehmen und wurde somit dem Pöbel in all seiner Pracht ausgesetzt.
Dies führte zu allerlei Unmutsbekundungen seitens des kleinen Prinzen, der sich als (wie bereits befürchtet) nicht besonders stressresistent und noch nicht gut genug vorbereitet erwies.
Die lautstarken und in bester Schnappschildkröt-Manier vorgetragenen Monologe des Nachwuchsregenten kamen beim Volke leider nicht vollumfänglich gut an, und so sah er sich der teils harschen Kritik des Bürgertums ausgesetzt.
Die Kammerzofe hatte alle Hände voll zu tun den kleinen Prinzen im Zaume zu halten und ward wahrlich erleichtert als zum Sprintrennen gerufen wurde und Prinz Mattes die Gelegenheit bekam den aufgestauten Frust in Bewegungsenergie umzusetzen.
Es sei gesagt, dass sich der Hofstaat sicher ist, der kleine Prinz habe sich in vornehmer Zurückhaltung geübt, was das Abrufen der körperlichen Leistungsfähigkeit anbelangte. Dies tat er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, um den König nicht zu brüskieren, der seinerzeit denselben Platz belegte, wie der kleine Prinz am Sonntage – nämlich den 10.
Eine durchaus passable Leistung, wenn man beachtet, dass die ersten Monate des prinzlichen Lebens vermutlich ohne jegliche sportliche Betätigung an ihm vorbeizogen.
Doch neben all den kritischen Stimmen gab es natürlich auch etliche Bewunderer, die die Schönheit des kleinen Prinzen in den Himmel hoch lobten und die seinem Charme komplett erlegen waren. Man braucht nicht zu erwähnen, dass Prinz Mattes diese Aufmerksam genoss (soweit es seine Aufmerksamkeitsspanne zuließ).
Am späten Nachmittage dann musst die Kammerzofe dann noch bei der Reinigung des Sportplatzes helfen, während der Knecht auf dem motorbetriebenen Zweirad gen Schloss entschwand, um dem König noch eine Begehung der Ländereien zu ermöglichen.
Der kleine Prinz wurde derweil in die Motorkutsche zum Genusse einer Auszeit verbracht, welche er dankend annahm.
An dieser Stelle schließt sich wieder der Kreis und wir sind am Teil der Geschichte angelangt, an dem der König sein Gefolge auf dem Sportplatz besucht und sich für die Ausrichtung des Festes trotz seiner Abwesenheit bedankt…
Nun bleibt die Hoffnung, dass der König nochmals einen gesundheitlichen Aufschwung erhält und dass die Zofe ihren Denkapparat dahingehend nutzt, einmal daran zu denken, das royale Duo im Bilde festzuhalten…
Man darf also weiterhin gespannt sein.