Ich denke das Wichtige ist, daß ihr euch bewusst macht es wird sehr viel Arbeit und sehr viel Zeit beanspruchen den Hund umzudrehen. Aber das klappt wenn man es will und den Aufwand investiert. Darum kommt ihr nicht herum. Der Hund ist sicher kein „Mitläufer“. Das heißt jeden Tag mindestens zwei Stunden mit dem Hund arbeiten, sozialisieren, üben, auslasten, Sicherheit geben, Spaß haben, lieb haben, etc. Jeden Tag immer wieder.
Der Ball liegt bei Euch, nicht beim Hund. Er muss klare Regeln bekommen die freundlich und 100% konsequent durchgesetzt werden. Nach kurzer Zeit wird es ein anderer Hund sein wenn er richtig gefordert wird.
Aber das macht nicht der Hundetrainer für Euch, der sagt Euch nur was ihr am besten üben sollt. Der trainiert auch nicht den Hund sondern Euch im korrekten Umgang mit dem Hund.
Was ich bisher immer gelesen habe hört sich so an wie wenn ihr ein fertiges „Spielzeug“ gekauft habt, und gut isses. Mit einem Hund, gerade wenn nicht gut sozialisiert, muss man immer arbeiten. Mach ich mit unserem Dogo aus dem Tierheim auch. Fast täglich. Obwohl sehr gut sozialisiert tun ihm Korrekturen und das Einüben von neuen Dingen auch mit seinen 8 Jahren immer noch spürbar gut.
Und wenn er wieder mal auf die Idee kommt unerlaubt mit Radfahrern mitzulaufen, dann gibt es nach einem freundlichen Anschiß von mir so viele Aufgaben, dass er Radfahrer danach gar nicht mehr sieht weil er ausgelastet wurde mit Arbeit für das Rudel (also für mich z.B.). Ist halt bei jedem Hund etwas anderes was er genau braucht um entspannt zu sein. Euer Hund ist definitiv nicht ausgleastet weil er sich selbst Aufgaben sucht oder suchen muss. Aufpassen tut unser Hund trotzdem auf mich. Ohne jegliche Anweisungen. Er merkt sofort wenn mir etwas komisch vorkommt und hält komische Leute auf Abstand bzw. meldet seltsame Gestalten schon auf über 50m. Wie er das macht weiß ich nicht, er liegt immer richtig. Mit normalen, auch völlig fremden, Menschen ist er total lieb und entspannt.
Wichtig: Gleich loslegen mit üben und nicht auf irgendwas warten. Man findet genügend Informationen in Büchern und Internet. Z.B. Begegnungen nicht vermeiden sondern gezielt suchen und üben bis sie entspannt ablaufen. Das kann jeder Hund lernen wenn man ihn korrekt führt.
Und erst mal immer den (gut sitzenden) Maulkorb drauf. So ist alles entspannter und ihr könnt immer souverän eingreifen, auch wenn es mal brenzlig werden sollte.