Mal zur Diskussion gestellt:
Hmmh, es fällt mir sehr schwer, was dazu zu sagen, weil ich ja genau
in dieser elitären, gebildeten Bubble sitze und sehr wenig Kontakt zu den Leuten habe, die das "anscheinend" betrifft.
Umgekehrt scheint das aber genauso zu sein. Denn fürs Klima engagieren sich ja in meinem Altern eben nicht nur reiche Wohlstandsfuzzis, die das aus der Portkasse zahlen, sondern zB auch viele Selbstständige (wie helki zB), die durch COVID wirklich starke finanzielle Einbußen hatten. ZB weiö sie Kinder haben und sich um deren Zukunft sorgen. Das ist ja keine Frage des Wohlstands, sondern der Prioritäten.
Umgekehrt gibt es genug Leute in meinem Alter und darüber, die sich als Bremser betätigen und dafür plädieren, nicht mehr Umwelt- und Klimaschutz zu betreiben, als wir uns ohne Komforteinbußen leisten können. Die regen sich dann genauso über "die Jüngeren" oder wen auch immer auf, der sich anders engagiert, und halten zB die Klimakleber und Freitags-Marschierer für weltfremde, verwöhnte Jugendliche ohne Plan.
Und wenn ich mir den angeblich geknechteten, unter Problemen ächzenden Mittelstand anschaue, zu dem ich derzeit in Form von Handwerkern wieder sehr viel Kontakt habe - dann ächzen die nur unter einem: Zu viel Arbeit und zu wenig fähiges Personal. Und zwar unabhängig davon, ob sie 25 oder 45 sind.
Kann natürlich sein, dass auch das eine Folge der Wohlstandsbubble ist, in der ich lebe. Es fällt mir sehr schwer, das zu beurteilen.
Aber auch auf dem strukturschwachen Land in NDS (wo in der Nachbarschaft meiner Eltern mehrheitlich der Mittelstand wohnt, in Form von Handwerkern, Polizisten, Bundeswehr-Angehörigen und halt ein paar Rentnern) ist der Lebensstandard (sogar im Vergleich zu hier) auch bei den jüngeren Leuten krass hoch.
Vielleicht bin ich betriebsblind, aber ich sehe die konkreten Probleme nicht, die die Leute selbst haben müssten und nicht nur befürchten, vielleicht irgendwann eines Tages zu kriegen.
Verunsicherung: Ja. COVID-Frust: Ganz sicher. Eine Generation politischer Verantwortungsträger, die noch älter ist als ich und nicht den Eindruck erweckt, den Herausforderungen unserer Zeit adäquat zu begegnen: Ja, sofort.
Das sind alles Probleme, die ich auch sehe, und wo ich nachvollziehen kann, dass man sich Sorgen macht.
Dann das Gefühl, dass Migration genauso inadäquat behandelt wird wie alles andere - meinethalben. Auch wenn das konkret und im Detail letztlich nur punktuell so ist, aber das reicht ja für ein gefühltes Unbehagen.
Aber wem das alles ernsthaft
selbst auf den Füßen steht... - das ist tatsächlich eine Minderheit, in meinem Umfeld. (Und die können idR auch konkret belegen, was sie stört. Bei sich vor der Haustür, nicht irgendwo anders.)
Naja, aber wie gesagt, ich kenn die wirklich Betroffenen vielleicht einfach nur nicht.
Wer tatsächlich von Vorschriften und Bürokratie massiv gegängelt wird sind
Ärzte (das hat aber sozusagen historische Gründe)
Landwirte (die leiden am meisten darunter, dass die Zeiten sich ändern)
Nicht-EU-Bürger
Und nur die Landwirte können wenigstens teils "die Grünen" dafür verantwortlich machen.
Vorbehalt: Ich bin wie gesagt in der kritisierten Bubble. Vielleicht kann ich echt nicht sehen, was von woanders offensichtlich ist.