Patent für Tiere mit menschl. Körperteilen bestätigt

watson

KSG-Mutti™
20 Jahre Mitglied
Presseerklärung vom 31. August 2001
>
> Patent auf Tiere mit menschlichen Körperteilen
> bestätigt
> Europäisches Patentamt weist Einspruch gegen Chimären
> zurück
>
> Hamburg, 31.8.2001 - Die Züchtung von Mischwesen aus
> Mensch und Tier genießt auch in Zukunft Patentschutz.
> Das Europäische Patentamt (EPA) in München hat einen
> Einspruch von Gegnern der Patentierung von Lebewesen
> gegen ein Patent der amerikanischen Universität
> Stanford in den USA abgelehnt.
>
> Das Patent EP 322240 patentiert unter anderem Tiere, in
> die menschliche Zellen oder Organe verpflanzt werden.
> In der Patentschrift werden als Beispiele Affen mit
> menschlichen Gehirnteilen oder Mäuse mit menschlichen
> Blutzellen angeführt. Berühmtestes Beispiel dieser Eingriffe
> ist die "Ohrmaus", der ein menschliches Ohr auf den Rücken
> verpflanzt wurde.
>
> Die menschlichen Gewebeteile stammen zumeist aus
> abgetriebenen Föten. Durch die Transplantationen können
> menschliche Organe in den Tieren ausgebildet oder
> Krankheitsforschung betrieben werden, etwa über HIV-
> Infektionen oder Krebs. Nicht nur das Verfahren dieser
> Transplantationen, sondern auch die Tiere selbst werden durch
> das Patent zur nutzbaren "Erfindung" der Forscher. Nach
> Angaben von Insidern ist der Schweizer Pharma-Konzern
> Novartis der eigentliche Nutznießer des Patentes, das schon
> 1995 erteilt wurde.
>
> In der Begründung des Patentamtes für die Ablehnung des
> Einspruches heißt es, dass zwar die Erzeugung von chimären
> Tieren mit Gewebe aus menschlichen Föten vielen Menschen als
> unmoralisch erscheinen könne. Wegen des möglichen
> medizinischen Nutzens solle das Patent aber trotzdem nicht
> widerrufen werden. Das Amt beruft sich in seiner Entscheidung
> auf die neue Gen- Patentrichtlinie der EU.
>
> "Ein möglicher medizinischer Nutzen allein darf kein
> Grund sein, ein Patent zu erteilen. Derartige Patente
> sind ethisch nicht vertretbar", sagt Christoph Then,
> Gentechnik-Experte von Greenpeace und einer der Kläger, die
> Einspruch gegen das Patent erhoben hatten. "Solche Patente
> ermuntern Pharma- und Biotechnik-Unternehmen dazu, aus rein
> kommerziellen Gründen Mischwesen aus Mensch und Tier zu schaffen."
>
> Das Europäische Patentrecht schreibt die Beachtung
> ethischer Grenzen bei der Erteilung von Patenten vor.
> Doch das Amt legt diese Vorschrift so aus, dass nur im
> Extremfall wie beispielsweise der Herstellung von Briefbomben
> ein Patent verweigert werden muß. Sobald ein möglicher Nutzen
> erkennbar ist, werden Patente in aller Regel auch erteilt.
>
> Christoph Then: "Das Patentamt degradiert Lebewesen zu
> Ersatzteillagern und Erfindungen der Pharma-Industrie. Wenn
> sich das Amt dabei auf die Gesetzgebung der EU beruft, muss
> diese offensichtlich geändert werden. Leben ist keine
> Erfindung und darf deshalb auch nicht patentiert werden."
>
> Der Bundestag wird nach der Sommerpause über die
> Umsetzung der EU-Patentrichtlinie beraten, auf die sich
> das EPA beruft. Greenpeace fordert das Parlament auf,
> ein Verbot der Patentierung von Genen und Lebewesen zu verankern.
>
> Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Christoph
> Then, Tel. 040-30618-395 oder 0171-8780-832. Internet:


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  • 2. Mai 2024
  • #Anzeige
Hi watson ... hast du hier schon mal geguckt?
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Hallo Watson!

Ich hoffe, Du verstehst mich jetzt nicht falsch.

Aber sind diese Versuche nicht auch irgendwie nützlich? Ich habe meine Mutter an Krebs sterben sehen, weil ihr niemand mehr helfen konnte. Und wenn durch solche Versuche kranken Menschen geholfen werden kann, warum nicht? Immerhin sind diese Versuche "sinnvoller" als neue Versuche wegen einem neuen Lippenstift (z.B.).

Ich bin generell gegen Tierversuche, die z.B. für Kosmetika durchgeführt werden. Aber wenn es dabei um Krankheitserforschung geht, verstehe ich es. Denn es sind sehr viele Menschen krank (siehe Aids, Krebs etc.) denen immer noch nicht geholfen werden kann, weil die richtigen Medikamente noch nicht gefunden wurden.

Ich hoffe, ihr "hasst" mich jetzt nicht alle.

Liebe Grüsse aus Augsburg,

Squeeky
 
Affen mit menschlichem Gehirn??? Was für ein Rückschritt!

a_ti_f01.gif

shevoice
 
Hallo Squeeky,

natürlich "hasse" ich Dich für Deine Einstellung nicht, nein ich kann sie verstehen. Nur wo ist die Grenze bei diesen Experimenten zu ziehen? Wieviele dieser Tiere verenden an nutzlosen Experimenten qualvoll? Das sind für mich wichtige Fragen und leider bestätigt es sich immer wieder, daß diese Tierversuche nicht unbedingt auf den Menschen übertragbar sind (was ihre Unsinnigkeit beweist).
Wie oft kam es schon vor, daß ein Medikament beim Tier völlig andere Wirkungen zeigte als später beim Menschen?
Heute ist doch möglich andere Versuche zu starten.

Es tut mir sehr leid, daß Deine Mutti gestorben ist
watson
 
...wobei mir auch nicht klar ist, welchen Nutzen z.B. die 'Ohrmaus' für den Menschen haben sollte.

Ich denke, hier wird ein Freibrief für Wissenschaftler erstellt, für deren ethische Kompetenz ich nicht die Hand in's Feuer legen würde.

Was medizinische Versuche betrifft, so ist es heute durchaus möglich, mit Zellkulturen oder Computersimulationen zu arbeiten.

Es gab schon einige Medikamente, die im Tierversuch für unschädlich erklärt wurden, es aber nicht waren. Gerade erst jetzt wieder dieses Cholesterin-Medikament!

Ich bin generell gegen Tierversuche. Wer gibt uns das Recht, menschliches Leben über tierisches zu stellen?

Alexis

MorticiaAFVTN.JPG

-sic gorgiamus allo subjectatos nunc-
 
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