Oscar ist tot. Einer unserer längsten Bewohner musste am Dienstag aufgrund von Lymphdrüsenkrebs eingeschläfert werden. Der Staffordshire-Rüde kam im Juli 2000 als Sicherstellung zu uns und hat sein ganzes Leben im Tierheim verbracht. In mehr als elf Jahren ist er zum Freund von allen Mitarbeitern geworden und wird nun schmerzlich vermisst. Es fühlt sich komisch an, an seinem Zwinger vorbeizugehen, in dem bereits ein neuer Hund wohnt.
Ein Leben im Tierheim - wie schlimm ist das für einen Hund wie Oscar? Hat er im Zwinger gelitten oder war es für ihn sein ganz normales Zuhause? Oscar hatte das Glück, in all den Jahren sehr nette Gassigänger zu haben, die ihn täglich liebevoll betreuten. Er hatte immer ein Körbchen und warme Decken und musste nicht an der Kette leben, wie so viele seiner Artgenossen – auch in Deutschland. Er musste nie Hunger leiden und war nicht den Launen seiner Besitzer ausgesetzt. Er wurde nicht vernachlässigt und auch nicht misshandelt. Sein Alltag war bestimmt nicht sehr abwechslungsreich, aber er hatte seine täglichen Rituale, die er sehr mochte und die ein Hund braucht. Was Oscar fehlte, war ein gemütliches Sofa – und einen Menschen, für den er das Größte war. Das hätte wir ihm von Herzen gewünscht.
Mach es gut, alter Kumpel.