Den sehe ich auch. Diesbezüglich war damals definitiv alles eine Nummer kleiner. Aber es war wie gesagt auch nicht so einfach, an entsprechende Informationen zu kommen.
Andererseits musste man da nicht unter xtausend Quellen (von denen ja längst nicht jede seriös ist) auswählen, das hatte auch durchaus was für sich... Bei Recherchearbeit geht mMn mittlerweile echt ein nicht unerheblicher Teil der Zeit dafür drauf, zu prüfen, ob die Quellen halbwegs seriös und auch nicht veraltet sind.
Allgemein angemerkt:
Ich muss gestehen, dass ich bei der Sache "nur demonstrieren oder fachliches Konzept ausarbeiten" zwiegespalten bin. Für die Schule ein Konzept ausarbeiten, finde ich gut. Da will ich gar nicht dran kritteln und hoffe, dass das Konzept auch umgesetzt wird und die Kinder nicht direkt ihre erste frustrierende Lektion in Sachen "über Klimaschutz reden und theoretisieren ist nett, bei praktischen Schritten wird aber gemauert" lernen müssen . Und mMn sollte man da auch aufpassen, dass es letztendlich nicht zu einer Art BP-Move wird, sondern auch vermittelt wird, dass auch (und vor allem) Politik und Wirtschaft sich einbringen müssen.
mMn hat dieses ganze "die sollen mal alle erst bei sich selbst anfangen" in der Klimafrage (und nicht nur da) zu einem schrecklichen Kleinklein geführt, bei dem sich alle gegenseitig an die Gurgel gehen, statt sich gemeinsam an Politik und Verursacher zu richten. Ich bin da mittlerweile sehr zwiegespalten, ob für sich selbst machen (was möglich ist) und Aufklären wirklich so viel besser ist als Druck machen. Das hab ich früher aber auch anders gesehen. By the way: Fast identische "Argumente" hörte man in den 80ern auch schon im Kontext mit den sogenannten Ökos.
Was die LG betrifft: Die fordert die Einhaltung geltender Gesetze und Vereinbarungen. Politiker haben denen gesagt "Wir kümmern uns" und nun kümmert sich, obwohl es fünf Sekunden vor 12 ist und entsprechende Gesetze bestehen, keiner wirklich und es werden nicht mal Dinge wie ein Tempolimit umgesetzt. Sollen die LG jetzt eine alternative Regierung gründen? Bäume pflanzen, die wegen Dürre vermutlich gar nicht angehen oder in Bälde eingehen? Die abertausendste Splitterpartei gründen, die sich innerhalb des engen Zeitfensters wohl nicht mehr etablieren wird? Und ob und wie viel, die einzelnen Mitmacher in ihrer Zeit außerhalb der Aktionen in Sachen Klimaschutz machen, wissen wir doch alle gar nicht.
Ich finde übrigens, dass es beide(s) geben sollte: Die ruhigen Macher und diejenigen, die nerven und dafür sorgen, dass die Klimakrise nicht wieder in der Versenkung (der öffentlichen, medialen und politischen Wahrnehmung) verschwindet. Die sich in Talkshows setzen und den Politikerphrasen frischen Wind entgegensetzen. Ich finde es sogar ganz gut, wenn die, die am besten in Ruhe machen können, dies tun und diejenigen, die auch mal deutlich und laut werden können und wollen, dies ebenfalls tun. Ich für mich (andere mögen das gerne anders sehen) sehe da aufgrund der aktuellen Situation wenig Sinn drin, zwischen guten und schlechten Klimaschutzmenschen zu unterscheiden - brauchen kann man jeden Mann und jede Frau und das an so ziemlich allen Positionen.