In Otovowen ist Sonnenhut (Echinacea) . Das kann durchaus mal Juckreiz machen, weil es einfach das Immunsystem pusht und dieses unter Umständen dann überreagiert. Das ist dann nicht in dem Sinne eine Allergie, meine ich.
Also, das Immunsystem wird angeregt. Diese steuert jedoch auch entzündliche Reaktionen und sowas wie Juckreiz nach Mückenstich. Wenn das Immunsystem zu sensibel auf Echinacea reagiert, weil es wegen des Infekts eh schon angeregt ist, dann juckt es danach überall, ohne dass es einen Auslöser gibt. Außer dass das Echinacea dem Immunsystem gesagt hat, es soll noch nen Tacken aktiver werden.
Meine Mitbewohnerin hatte das mal ganz schlimm. Das war dann aber eher so eine generalisierte Röte, als großflächig wurde alles rot, und Juckreiz an Händen, Armen, Beinen - weniger Flecken und Quaddeln.
Es muss auch nicht heißen, dass das jetzt jedes Mal passiert, wenn er Echinacea nimmt - das kann ein Zusammenspiel ganz verschiedener Faktoren sein, wie allgemeiner Status des Immunsystems, viraler oder bakterieller Infekt (bei Viren gibt's dann gern mal Wechselwirkungen mit Antibiotika zB) usw usf etc pp.
Was mich gerade etwas - naja, hilflos hinterlässt, ist, dass Nick meiner Meinung nach zu den Kindern gehört, die man nicht mit pflanzlichen Experimenten quälen sollte. Ok. mein Wergdegang ist da schulmedizinisch.
Ich halte da eigentlich ganz viel von. Gerade bei den HNO-Ärzten und Ärzten mit dieser Grundbildung ist da ein ganz großes Praxiswissen über pflanzlichen Krams, über den andere Ärzte oftmals mangels Wissen nur lächeln, der aber funktioniert.
Nur: Ist das Immunsystem erstmal angegriffen, ist es auch bei ihm ja so, dass er relativ schnell richtig krank wird, und dann auch sehr heftig reagiert.
In so einem Fall ist nach meiner Erfahrung die Gefahr, dass er auf irgendetwas pflanzliches (und da sind ja meist dann sehr VIELE Komponenten drin) überreagiert, relativ hoch. Das heißt nicht, dass es im Sommer auch so sein muss und nicht, dass es im nächsten Winter wieder so ist. Aber in dem Moment tut man ihm keinen Gefallen damit, wenn man sein Immunsystem mit pflanzlichen Häppchen füttert und auf Selbstheilungskräfte setzt. Weil eigentlich die Überraktion des Immunsystemsevtl dafür sorgt, dass er erst richtig krank wird, und es sein kann, dass er da eben auch auf irgendwelche Kräuter überreagiert.
Man sollte das evtl. erst entlasten, statt es zu pushen - das tut man bei einem bakteriellen Infekt mit Anitbiotika. Lungentechnisch evtl. mit Cortison zum Inhalieren (haben wir aktuell beim großen Ü).
Und dann über den Sommer langsam aufbauen, dann auch pflanzlich, meinethalben mit Vitaminen, oft draußen sein - klimatechnisch habt ihr es ja ganz gut.
Dann würde ich ihn spätestens ab der Schule imHerbst gegen Grippe impfen lassen. Bevor er anfängt, krank zu werden, also möglichst früh, bevor das Immunsystem wieder in den Ausnahmezustand gerät. Ich mache das mit den Üs seit zwei Jahren und habe das Gefühl, seitdem geht es ihnen deutlich besser. Irgendwie wird das Immunsystem einmal zu Saisonbeginn gepusht und sortiert sich neu, und kommt auch bei kleineren Infekten nicht so schnell aus dem Tritt.
Das ist kein Widerspruch, denn das Immunsystem hat quasi zwei Äste. Einen entzündlichen - das ist der, der zB bei Asthma zu aktiv ist. Und einen "immunologischen" zur Keimabwehr. Problematisch wird es, wenn der entzündliche Ast zu aktiv ist. (Und Echinacea pusht mW recht undifferenziert alles, also beide Seiten) - der dämpft dann nämlich auch noch die "Abwehr von Bakterien und Viren". Eine Impfung - egal welche, vermutlich - bewirkt genau das Gegenteil. Die verschiebt den aktiven Teil in Richtung "Keimabwehr", und das dämpft die entzündliche Komponente. Was ein Grund sein kann, warum manche Leute insgesamt nach einer Impfung meinen, seltener krank geworden zu sein. Ihr Immunsystem wurde nicht nur auf Grippeviren, sondern generell auf Viren/Bakterien ausgerichtet, und weniger auf "Entzündung".
Dieses Management plus Cortison hat dazu geführt, dass das große Ü diesen Winter nicht einmal richtig krank war. Bis auf ein Mal im Oktober. Und das kleine Ü im Vergleich zum Rest seiner Gruppe auch nur wenig. Und hier haben die Leute reihenweise die Grippe gehabt, den GG wohl inklusive.
Beim großen Ü war der Teufelskreis so: Kleiner Infekt, Atemwege und Bronchien reagieren direkt über - in der entzündlich gereizten Ungebung finden Viren und Bakterien die Möglichkeit, sich niederzulassen und es folgt direkt der nächste Infekt, bei dem die Reaktion sich noch einmal verstärkt, mit denselben Folgen usw. - es entsteht so ein Kreislauf, wo ein Infekt den andren nach sich zieht. Wen man Pech hat, von Ende Oktober bis Ende April.
Hier ist es jetzt anders: Kleiner Infekt, wird bei Reizhusten mit Salbutamol behandelt, außerdem mit Cortison inhalativ. Folge: Die Immunreaktion erfolgt im normalen Rahmen, keine Überreaktion, kein Folgeinfekt, der sich steigernde Kreislauf wird unterbrochen.
Und war ironischerweise weil das eben nur örtlich angebrachte Cortison das überschießende Immunsystem reguliert und dämpft. Weniger ist manchmal tatsächlich mehr.
Wenn ich lese, was Nick so alles mitmacht, lese ich das große Ü im selben Alter. Darum dachte ich, ich schreibe dir mal, wie es hier gelaufen ist... vielleicht irre ich mich ja auch und es ist bei euch noch etwas anders - oder du kannst was damit anfangen.
So oder so - gute Besserung!