also jetzt muss ich als Nicht-wirklich-gläubige, aber kirchensteuerzahlende mal was zum Tauf-Thema schreiben
ich finde das richtig, dass Eltern auch getauft bzw. in der Kirche sein sollten, wenn sie ihr Kind taufen lassen, ebenso die Taufpaten.
Das mit den Taufpaten geht bei beiden Kirchen in der Tat nicht anders, und das finde ich auch richtig so... In der evangelischen Kirche, in der meine beiden Neffen getauft wurden, reichte es übrigens, wenn der Pate evangelisch
oder katholisch war, hier bei uns wurde auf einem katholischen Paten bestanden. Was ich aber auch extrem sinnvoll finde. Denn wie es mit der kath. Erziehung (an der die Kirche ja verständlicherweise ein Interesse hat) aussieht, wenn der katholische Elternteil meist abwesend ist, und die Gemeinde wenig hilfreich, sieht man ja an uns - leider ist die "sonst noch" dafür zuständige Patin mittlerweile nach Berlin verzogen, aber das war bei der Taufe noch nicht abzusehen...
Man soll ja das Kind auch spirituell begleiten und man lässt es ja taufen um ihm auch den christlichen Glauben und diese Lebensweise beizubringen. Wenn man aber selber ausgetreten ist bzw. nie eingetreten (mit der Konfirmation wird man ja zum sozusagen zum Vollmitglied
) kann man das ja nicht.
Für mich nachvollziehbar und absolut verständlich, weil aus welchem Grund lässt man ein Kind taufen, wenn man eh nicht daran glaubt und mit dem Thema Kirche nichts zum tun haben will
Ich hätte durchaus drauf verzichten können (ich habe in meinem Leben als Ungetaufte nichts vermisst), und habe aus genau dem Grund darauf bestanden, dass bei uns nicht kirchlich geheiratet wird. Das sollen Leute machen, denen das wirklich etwas bedeutet. Alles andere ist auch der Kirche gegenüber sehr respektlos in meinen Augen.
Aber meinem Mann war das mit der Taufe sehr wichtig. Der ist zwar Atheist, hat sich aber früher, als er in seiner Familie immer irgendwie über war, in der Kirche sehr gut aufgehoben gefühlt. Also einer der seltenen Fälle, die nicht an Gott glauben, aber sehr wohl an eine christliche Gemeinschaft.
Da war auch nix mit diskutieren, es war ihm
wirklich sehr wichtig. Also wurde das Kind getauft.
In allen meinen genannten Beispielen war ebenso ein Elternteil getauft, in zwei Fällen sogar stark kirchlich engagiert, und
wollte gern, dass die Kinder getauft würden. Das andere Elternteil war nicht getauft oder ausgetreten, hatte aber keine Einwände. Ich persönlich finde nicht, dass man dann darauf bestehen muss, dass eben dieses andere Elternteil auch noch eintritt. Was soll das bringen? Auf diese Weise gewinnt man jedenfalls auch keine überzeugteren Gläubigeren.
M.E. reicht es völlig aus, wenn der andere (wie es bei uns ja auch war), zusichert, die entsprechende christliche Erziehung aktiv zu unterstützen.
Oder muss man, wie im Beispiel meiner damals glaube ich10-jährigen Cousine, die sich hatte selbst entscheiden sollen, ob sie nun evangelisch oder katholisch sein wollte, und darum eben noch gar nicht getauft war, bei den ev. Pfadfindern engagiert war und gern wie das verstorbene Elternteil getauft werden wollte, so einen Aufriss veranstalten? Statt sich zu freuen, dass jemand freiwillig in die Gemeinde eintritt und die Eltern (bzw. die Mutter) das unterstützen?
Es mag für alles kirchenrechtliche Gründe geben, mit denen ich mich nicht so auskenne. Besonders "christlich" finde ich das aber tatsächlich nicht.