Ja, dass die Evangelen sich bei so etwas ziemlich "anstellen", habe ich jetzt schon häufiger gehört.
Meine Cousine sollte auf eigenen Wunsch evangelisch getauft werden - ihr evangelischer Vater war kurz zuvor gestorben. Meine Tante ist katholisch. Der Pastor hat irgendwann gesagt: Macht er - ausnahmsweise.
Der Mann meiner Freundin ist evangelisch, sie selbst war katholisch und ist ausgetreten. Eine evangelische Taufe ihrer Kinder war nur möglich, nachdem sie zuvor in die evangelische Kirche eingetreten ist. (Das hat sie so geärgert, dass sie beide Male direkt nach der Taufe wieder ausgetreten ist...).
Von irgendeinem Schauspieler, der mal in so einer Talksendung im Radio hier war, und der auch aus NDS kommt, habe ich das auch nochmal gehört. Seine Frau ist sehr gläubig und kirchlich engagiert, und die Kinder sollten natürlich auch getauft werden... er selbst war aber nicht getauft und gehörte auch keiner anderen Religion an. Das musste er machen lassen, sonst keine Taufe für die Kinder.
(Sonderfall: Meine Freundin ist katholisch, ihr Mann war es und ist ausgetreten - sie wollten ihre Kinder evangelisch taufen lassen, weil sie dort mittlerweile in der Gemeinde sehr aktiv ist. Ging nicht, wenn nicht mindestens ihr Mann sich evangelisch taufen lässt, was der aber nicht wollte.)
Die Katholiken hier im Rheinland sehen das anscheinend lockerer. Ich bin ja auch gar nix und noch nie gewesen... der GG ist aber katholisch, und solange ich unterschrieben habe, dass ich das Kind "katholisch erziehe", war alles andere egal.
Allerdings ging die Unterstützung der Gemeinde bei der katholischen Erziehung gegen Null, und das Kind geht mittlerweile in den evangelischen Kindergarten... Pech. Damit kenn ich mich aber dank einigen Jahren Kirchenchor und Leben unter Protestanten immerhin ein bisschen aus.