Also irgendwie konnte ich nix ankreuzen.
Als Kind war ich furchtbar "Pferdeverrückt" - na ja, ist ja auch ganz normal.
Ich habe bei einer Schulfreundin, die ein eigenes Pferd hatte, im Stall geholfen und durfte dafür manchmal reiten. Da war ich so ca. 12.
Reitstunden hatte ich aber nie und "Reiten" war für mich einfach nur der krampfhafte Versuch, oben zu bleiben.
Gottlob machte Fairness ihrem Namen alle Ehre und hat mich nicht oft runtergeschmissen.
Das lief dann meistens so, dass die Freundin ihr Pferd aus dem Stall holte, bis zu unserem Haus ritt - dann folgte der fliegende Wechsel (ich aufs Pferd, sie vor unseren Fernseher) und dann bin ich allein mit Pferd und Hund eher schlecht als recht durch die Pampas.
Ziemlich unverantwortlich, sowas.
Das ging so 2 Jahre hab ich mich irgendwann mit der Freundin verkracht und dann war es aus mit dem Stall und dem Pferd. Ich hatte da auch andere Sachen um die Ohren.
Als ich mit der Lehre fertig war, habe ich mir zusammen mit meiner Freundin einen Norweger gekauft, 1 1/2 Jahre alt und ein richtiges Knuddelbärchen. Den konnte man natürlich noch nicht reiten.
Leider hat ein Tierarzt unseren Joey getötet.
Joey hatte gelahmt, der TA diagnostizierte ein Hufgeschwür und spritzte ihm ein Medikament. Unglücklicherweise genau zwischen die Halswirbel. Er traf mit der Nadel ein Gefäß und daraus entstand ein faustgroßer Bluterguss, der die Nerven abdrückten.
Joey musste trotzdem wir noch einen TA aus einer Pferdeklinik kommen ließen, wegen fast völliger Lähmung eingeschläfert werden.
Wir wollten den TA verklagen und haben Joey in Hannover obduzieren lassen.
Silvester 1992 haben wir mit einem toten Pferd im Hänger auf der Autobahn verbracht.
Er hatte kein Hufgeschwür (hatte sich wohl nur vertreten) - aber da das Ganze zwischen Weihnachten und Neujahr passiert ist, und er erst am 3. Tag nach seinem Tod untersucht werden konnte, haben die TÄ das Gutachten so schwammig gestrickt, dass wir den TA nicht verklagen konnten.
Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus.
Von da an hab ich die Finger von Pferden gelassen und jeglichen Kontakt vermieden.
Inzwischen (vermutlich, weil ein scheuendes Pferd im Wald mal nach mir getreten hat - hat meinen Kopf um 5 cm verfehlt!) habe ich ordentlich Respekt vor Pferden und gehe ihnen aus dem Weg.
Gruß
tessa