Gabi - guter Tip. Werd ich machen. Hab ja morgen und Montag Urlaub.
Guut
Jeder Schritt, den du nach vorne tust, ist gut.
Und das man zwischendrin so ganz miese Tage hat, ist völlig normal. Wenn Wunden heilen, jucken sie.
Und ich glaub ich sollte ne Therapie anfangen ... ich merk, wie ich mich immer mehr zurück zieh ...
Rückzug braucht man manchmal, um alles verarbeiten zu können. Ich hab mich auch immer erstmal "zurückgezogen", bis die dicksten Brocken verdaut waren. Hat sozusagen auch seinen "therapeutischen Wert". Aber die Grenze ist fließend und wenn du nicht verdaust, sondern nur leidest, ist Therapie vielleicht gar keine dumme Idee. Letztendlich ist das ja auch nur etwas, das dir hilft, damit umzugehen.
Weisst du Maja, mit so manchen unserer Krisen überfordern wir im Grunde alle Menschen um uns herum. Ist ganz positiv gemeint: Therapeuten haben gelernt, mit Menschen in solchen Situationen umzugehen und ihnen zu helfen. Unsere Freunde nicht. Viele sind einfach nur hilflos (= hilfe-los = ohne Ahnung, wie dir zu helfen wäre), genauso wie du vielleicht auch...
Bezüglich meiner Freundin ... Leute die einem nicht gut tun, von denen sollte man sich trennen. Auch wenn es vielleicht voreilig gewesen ist, aber bevor mir jemand weh tut zieh ich mich zurück. Ist im Moment besser für mich ... Vielleicht bereue ich es irgendwann, aber ich kann im Moment niemand gebrauchen, der mir die Ohren vollsäuselt wie toll die dumme Kuh ist und alles ...
Die Entscheidung ist mir schwer gefallen und sie tut weh, aber es geht nicht anders.
Auch sowas führt natürlich in gewisser Weise zum "Rückzug"; Freundschaften und Beziehungen über deren Inhalte man sich im Alltag keine Gedanken gemacht hat - und auch ja nie musste - werden sozusagen auf Krisentauglichkeit geprüft. Sieh es nicht so dramatisch, es ist keine Trennung, kannst dir auch ganz nüchtern sagen, dass sie für seelische Krisen wie deine jetzige einfach nicht zu gebrauchen ist: mangelndes Feingefühl, mangelndes Einfühlungsvermögen, dafür umsomehr Egoismus. Sie tut auch nur das, was ihr gut tut und keine Mühe macht. Und eine Frau, die am Anfang einer Beziehung auf rosa Wolken schwebt und einem nichts abverlangt, außer nette Begleitung bei Einkäufen, ist halt einfacher als jemand, dessen Ehe in die Brüche gegangen ist und der einen MOMENTAN fordert. Es ist nicht sonderlich schwer "toll" zu sein, wenn man frisch verliebt ist. Es ist aber "toll", wenn man zu jemandem steht, der gerade eine Krise durchmacht.
Du musst in dem Sinn keine "Entscheidung" treffen Maja. Lass dir nicht wieder den "schwarzen Peter" zuschieben. Sag ihr, was dich stört, genau so wie du es hier gesagt hast, dass du IM MOMENT keinen gebrauchen kannst, der dir die Ohren damit vollsäuselt wie toll die Frau ist. Ganz nüchtern und sachlich - es ist dann ihre Entscheidung und es gibt später nichts, was du bereuen müsstest. Außerdem ist es fair, Menschen die du als Freunde bezeichnest, eine Chance zu geben.
Aller Wahrscheinlichkeit wird es letztendlich auf das gleiche Ergebnis hinauslaufen - aber es für dich selbst ein Unterschied, ob du dich "trennst" oder eine Verbindung auf das reduzierst, was sie ist. Viele Menschen bezeichnen wir als "Freunde" obwohl es eben doch nur Bekannte sind. Man muss nicht immer gleich alles wegwerfen - du wirst auch wieder Bekannte brauchen, die mit dir einkaufen gehen oder bei einer Tasse Kaffee über Alltäglichkeiten plaudern. Und solltest du sie eines Tages zu gar nichts mehr brauchen wollen - wird es sich von selbst in Wohlgefallen auflösen, ohne dass es dich verletzt.
Du wirfst ja auch nicht deine Lieblingsschuhe weg, nur weil es gerade regnet, oder?
Ach ja, Gabi, danke dir für deine Ausführungen bezgl den Medikamententests !! Sehr interessant. Also an "Tabletten heim nehmen und im Klo abspülen" hab ich nicht gedacht, aber nachdem ich das so mit den Biopsien und möglichen chirurgischen kleinen Eingriffen gelesen hab, sollt ich es vielleicht doch besser erst mal lassen ... ich hasse Nadeln und Spritzen und alles ... und dann auch noch Eingriffe ... uuuhhhhh ....
Naja, DAS weisst du ja vorher. Aber Blutabnehmen ist fast immer dabei - selbst bei so relativ unaufwendigen und vom Risiko her abschätzbaren Studien wie das Beispiel von Natalie. Ich würd mir eher 'ne Biopsie machen lassen, als irgendein unbekanntes Zeugs zu schlucken oder ein Medikament, was ich auch normalerweise nicht nehmen würde. Bei einer Biopsie weisst du wenigstens, was du dir antust und kannst abschätzen, ob es dir das wert ist. Wir haben jedes Jahr über 10.000 Arzneimittel-Tote mit unbekannter Dunkelziffer, und das sind getestete und zugelassene Arzneimittel. Wer glaubt, dass man anhand von Ratten und Mäusen austesten kann, ob ein Medikament für Menschen unschädlich ist, braucht sich darüber auch nicht zu wundern...
Liebe Grüße
Gabi