Man tippt ja dann auch mal auf ne Magenverstimmung oder sowas und geht nicht gleich vom Schlimmsten aus.
Als Ricky keine Leckerlies nehmen wollte (hat sie in den ganzen 9 Jahren nie verweigert) schrillten bei uns alle Alarmglocken und wir sind sofort in die Klinik. Nie hätten wir gedacht das sie nicht mehr lebendig zurück kommt.
Bei Pete war es so, daß er So. abend seinen Leberwursttoast, in dem das Antibiotikum steckte, nicht nehmen wollte (er bekam seit 2 Wochen AB für seine Haut, die pünktlich jedes Jahr im Oktober 'aufblühte'. Sie war mittlerweile schon wieder super verbessert, aber er sollte noch 1-2 Wochen weiter das AB bekommen).
In einem großen Stück Fleischwurst nahm er es dann.
Am nächsten Tag nicht mal mehr die Fleischwurst, auch Käse nicht...er nahm ein paar Stücke und immer wenn das präparierte Stück mit dem AB kam, hat er sich geweigert.
Trockenfleisch und -Hähnchen nahm er noch. Ich machte mir Sorgen wegen der Unterbrechung des AB, nahm aber an, daß er durch die Magenverstimmung besonders sensibel in Bezug auf Medikamente war und sie deshalb nicht nehmen wollte.
Den Abend vor seinem Tod und den Morgen des Todestages hat er seine 'Magenschonkost' (ewig gekochte Reisflocken mit Möhren und Putenbrust) mit Freude gegessen- nur die Medikamente bekam ich nicht rein, egal wie verpackt!
Danach wollte ich den TA auch fragen, als ich hingefahren bin- ob ich nach einer Unterbrechung von 2 Tagen das AB weitergeben soll/darf?
Tja, und als ich vor den Röntgenbildern stand und der Arzt meinte "das sieht gar nicht gut aus" und die Metastasen in der Lunge erwähnte, war ich geschockt, dachte aber noch, jetzt würde es einen Verlauf nehmen wie bei meiner Rottihündin, die vor 2,5 Jahren an Knochenkrebs verstarb- man bekommt die Diagnose, hat aber noch ein paar Monate zusammen, die man sich schön machen kann...
und dann der Rat zur sofortigen Euthanasie.
Nee, ich glaube es so richtig immer noch nicht. Und mein Unterbewußtsein spielt mir Streiche und läßt mich kurzzeitig annehmen, es war alles nur ein Albtraum und er steht jeden Moment wieder neben mir...
gestern abend habe ich es kaum ertragen, auf der Couch zu liegen...so viel Platz! Normalerweise liege ich kaum, da kommt er auch schon an und hievt sich schwerfällig auf die Couch, wird von Fienchen angeblafft, daß er ja nicht ihren Wertsachen (was sie so hortet auf der Couch) zu nahe kommen soll, dreht sich dann von ihr weg und läßt sich wie ein Elefant fallen. Rückt dann nach und nach näher, bis er ganz in meinem Arm liegt, eine Pfote über mich gelegt, und mich fast von der Couch schiebt. Seufzt und schnarcht.
Gestern habe ich gefroren auf der Couch, da kein 38-kg-Koloss mehr halb auf mir lag und mich wärmte.
Ich bin noch hin- und hergerissen, ob ich alle seine Sachen jetzt liegenlassen oder wegpacken soll?
Das wird noch lange dauern, bis hier Normalität einkehrt