Hallo Honey,
Ruhlady hat es schon ganz gut beschrieben, wie das mit dem Longieren geht, aber hier noch mal, wie wir es gelernt haben.
Vorab ein Video von einer Bekannten mit dem gleichem Trainer, so bekommst du einen Einblick über die Größe des Kreises und wie der Hund Laufen soll.
http://www.youtube.com/user/interest86#p/u/6/-wgrlHaWNCA
Am Anfang wird der Hund an der kurzen Leine geführt. Der Hundeführer (HF) läuft im Kreis neben dem Hund. HF läuft los und der Hund wird mitgezogen, wichtig ist - nachhängen und betreten des Kreises werden nicht gedulded. Läuft der Hund willig und aufmerksam gibt es im Lauf VOR dem Hund (nicht langsamer werden) ein kleines Leckerchen. Der Hund soll es sich Erlaufen. Wird das Lecker verloren hat der Hund Pech gehabt, es wird nicht gestoppt oder das Lecker vom Boden aufgehoben. Sollte der Hund in den Kreis gehen, wird er verbal (tiefe Stimme "Nein, Raus") und körperlich (Blocken und Bedrängen) des Kreises verwiesen. Longelaufen ist später eine Mordsgaudi für den Hund, aber gerade zu Anfang muss klargestellt werden, dass der HF das Kommando hat. Viele Hunde kennen es nicht, dass man ihnen den Zutritt/Nähe blockiert, und werden bockig oder haben keine Lust mehr dazu - aber das Leben ist kein Ponyhof - da muss Hund eben durch.
Die Einheiten am Anfang sollten nicht zu lang sein (die eigene Kondition regelt das meistens
) läuft der Hund gut geht der HF aus dem Kreis lobt und macht den Hund durch Spieli vielleicht ein bißchen locker. Nach 10-30 Minuten kann man dann nochmal eine Einheit dranhängen.
Ist die erste Stufe erreicht, kann man mit langer Leine arbeiten und die Distanz Richtung Kreismitte aufbauen. Aber immer noch die selben Regeln - kein Betreten des Kreises vom Hund, Leckerlies (für aufmerksames Laufen) gibt es vor dem Hund und ein verlorenes Lecker ist futsch.
Läuft der Hund entspannt, kann man die ersten Kommandos einbauen. Sitz, Platz, Steh - mit dem Richtungswechsel würde ich warten, bis der Hund selbständig ohne Leine das Laufen begriffen und daran Spaß entwickelt hat. Den Richtungswechsel baut man später genauso auf (kurze Leine, Distanz vergrößern), aber keine Bange - das geht viel schneller.
Ganz wichtig ist, dass der Hund läuft - also nicht mit Kommandos zumüllen - und vom anfänglichen Traben auch in den Gallopp kommt. Bestätigen kann man hier weiterhin mit Lecker (statisches Kommando) oder mit einem Spieli (wie man das "scharf" macht habe ich mal in einem anderem Thread beschrieben) aus dem Lauf heraus. Wobei ich zu Anfang wirklich mehr verbal bestätigen würde, weil die Hunde ganz schnell "Triebblind" werden und dann nicht mehr gehorchen können. Wenn der Hund erstmal läuft um des Laufens willen, hast du gewonnen.
Ich hab mal Bilder von meiner Hündin in der Longe hochgeladen (hoffe das funzt
) Für sie ist das Laufen Belohnung, die ist so gallig auf's Rennen in der Longe, dass es die reine Freude ist. Deshalb gibt es für sie nur zum Abschluss einer Einheit den Ball geworfen. Das Tempo bestimme ich durch die Stimme (Trieblaut) und Körpersprache (wird ein Kommando überrannt, ignoriere ich den Hund und mache mich klein/Hocke), bis sie mir wieder Aufmerksamkeit schenkt.
Bitte auch die körperliche Belastung nicht außer acht lassen, den Hund am besten vorher "Warmachen" (UO, Balli etc.) damit das Verletzungsrisiko minimiert wird. Meine Dobimaus würde bis zur körperlichen Erschöpfung rennen, dass musst du als HF erkennen und vorher stoppen. Meine Devise: wenn der Hund noch "fordern" kann, hören wir auf.
Sollten noch Fragen bestehen (auch zu ZOS und Handfütterung) gerne auch per PN.