Jagdtrieb??????

Honey81

Ich offenbare mich jetzt mal (ich hoffe es endet nicht so wie bei einigen anderen hier)

Es geht um meine Mörli:

Mörli habe ich im Januar vom TS übernommen, als griechischer Straßenhund der bisher noch keine oder wenig Erziehung kannte...

Ich war darauf gefasst mit der Erziehung bei 0 anzufangen und hatte es mir eigentlich auch zugetraut, schließlich hatten wir immer ein oder zwei Hunde und bis auf einen waren alle top erzogen...Das Wort Hundeschule war bis Mörli kam nur ein Begriff für mich, wir waren mit allen Hunden nie dort...

Zu meinen Problem bzw. auch Vorgeschichte:

Mörli war auf einer Pflegestelle mit 5 anderen HUnden. Mein erster Eindruck beim Gassi mir ihr war, okay Leinenführigkeit = 0 krieg ich hin. Ich erfuhr das sie in der Pflegestelle, außerhalb des eingezäunten Grundstückes, nicht frei gelaufen ist... Auch hier dachte ich, keine Thema, krieg ich hin. Das sie nicht Stubenrein ist/war war keine Thema, schaffen wir auch...

heute nach fast 6 Monaten muss ich erkennen, das ich wohl in vielen Punkten total versagt habe.
Leinenführigkeit: sehr gut, mit viele Mühe und Arbeit (auch mit Hundeschule) ist Mörli heute ein angenehmer Hund an der Leine, zumindest beim gassi... Versuche ich mir ihr in die Stadt zu gehen (Kleinstadt) sieht das wieder anderes aus, und ehrlich gesagt bisher wollte ich ihr den Streß auch nicht zumuten...

Grundgehorsam: Befindet sich Mörli an der Leine, auf unserem Grundstück (hier nicht immer, kommt gleich) oder im Haus, hört sie top. "Sitz", "Platz", "Aus", "Fuss","Ablegen", "Raus da" ( im Feld etc.) alles macht sie brav und zuverlässig und orientiert sich auch stark an mir... das alles hat mit positiver Bestärkung und Belohnung wunderbar geklappt.

und jetzt kommt mein ABER:

nach ca. 2 Monaten dachte ich okay es ist soweit. Sie hört an der Schleppleine und auf dem Hundeplatz, sie hört überall, ich lege die Schleppleine ab und versuche sie freilaufen zu lassen. Soweit so gut auch hier makierte Mörli den Streber und reagiert zuverlässig...

Heute sieht es anders aus. Seit sie ein paar Rehen hinterher ist (mir hat ein 1cm gefehlt um auf die Schlepp zutreten) reagiert sie im freien Gelände garnicht mehr. Okay dachte ich, wir waren noch nicht so weit, also wieder von vorne. Aber es geht einfach nicht mehr, selbst wenn sie auf unserem eingezäunten Grundstück leinenlos ist, geht sie suchen, und reagiert auf keinerlei Ansprache mehr, im Gegenteil, je mehr zu sie lockst udn rufst, desto mehr macht sie die Biege...

ehrlich gesagt ich weiß mir langsam keinen Rat mehr... Sie ist so ein toller, gelehriger Hund aber das macht mir echt zu schaffen... Gassi ist nicht mehr entspannt, weil ich Angst haben muss, das sie mir irgendwie doch wieder abhaut und ich 1,5 Std (so wie letzt) hinter ihr her laufe, aus Angst sie jagt oder läuft in ein Auto etc.

Ich weiß nicht ob es wirklich Jagdtrieb ist, aber seit dem Erlebnis mit den Rehen, sucht sie nach allem was sich bewegt. Vögel, Hasen, Mäusen, des Nachbarn Kaninchen, alles wird erschnüffelt und es wir versucht hinter her zu gehen...

Selbst mein Trainer ( und ich halte viel von ihm) weiß nicht wirklich was noch helfen kann... Ist die Bindung zu mir doch noch so schlecht??? ich weiß es nicht...

Any Ideas???

PS ich fände es schön wenn hier nicht alles direkt zerrisssen wird... Nicht weil ich persönlich nehmen würde sondern weil ich wirklich Rat, Ansätze etc brauche und ja gesunde Kritik verstehe ich auch....:hallo:
 
  • 25. April 2024
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Hi Honey81 ... hast du hier schon mal geguckt?
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:hallo:
Wilkommen im club!
Also erstmal vorweg, ideen zum abstellen des jagens hab ich nicht. Aber eure geschichte erinnert mich sehr stark an meine und die des affis.
Ich hab mittlerweile, nach sehr langen übens, an der leine und zu haus auch einen streber.
Wenn wir draußen sind, brauch ich gar nicht dran zu denken, die leine abzumachen....der affi geht....weit weg...und ich bin abgeschrieben. Auch weiß ich wenig, bis gar nichts über seine vorgeschichte und ich bin mit meiner trainerin verblieben, daß er jagt und da ich starkzwang ablehne, ich damit leben muß. Er bleibt an der leine :unsicher:
 
  • 25. April 2024
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Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
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schön zu sehen das ich nicht alleine bin... Ich weiß zur Vorgeschichte ja auch nix... Angeblich ist sie ein Jahr gut mittlerweile 1,5 aber mein Tierdoc schätzt das sie älter ist...

Ich zweifele halt langsam, ob ich wirklich auf Dauer damit klarkomme... ich war wohl zu blauäugig...
 
Zu dem Thema kann ich nicht viel sagen.Ich hatte den Kurt bisher auch nur mit Schleppleine dran im Freilauf.Da klappt es gut.Klar , hat er seinen Rüssel auch fast nur am Boden , und denkt er könnte manchmal seine Wege selber einschlagen.Er wäre glaube für eine Drogenspürhund Ausbildung super geeignet.Aber wenn "Papa" dann einfach geht , und 100 Meter weg ist , findet er das dann auch nicht so toll. :D
Was passiert , ganz ohne eingeklinkte Schleppe , weiss ich bisher auch noch nicht.
 
Klingt für mich nach nem Hund mit Jagderfolg und seis nur im Hetzen... da würde ich mir nen vernünftigen Trainer suchen und entsprechend vorgehen...
 
  • 25. April 2024
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hallo,

auch wenn ich mir gleich selbst auf die Zunge beiße..

der hudn hate ein erfolgreiches jagdvergnügen, dazu früher ein Straßenhund ohne Erziehung... Sorry, aber um einen speziellen Hundetrainer und speziellen Hilfsmittel wirst du eventuell nicht herumkommen (Bsp Ferntrainer). Aber bitte, bitte nicht ohne fachkundige Hilfe allein einsetzten.

Es ist übrigens nicht unbedingt Starkzwang, Geräte sind einstellbar (Bsp Vibration vom Handy). Es geht nur darum, den Hund aus seiner aktuellen Trieblage zurück zuholen, damit er ansprechbar ist. Ein guter Trainer sucht die richtige Methode... mikt Schmerz und Qual hat das nichts zu tun...

Bevor ich jetzt zerissen werde.. mein Hundetrainer hatte noch richtige Lehrgänge über den Umgang mit Fern-geräten und setzt sie trotzdem nicht ein..

Aber genau hier ist es wichtig, der Hund weiß wenn Leine drann, komm ich nicht weit. Bin ich aber frei und außer Reichweite, kann ich machen was ich will.

Zusätzlich vielleicht noch etwas mehr "Arbeit für den Hund" zB fährten oder ähnliches... er scheint ja gern zu suchen ;)
 
ich behaupte mal frech, daß dieses Jagd- oder Hetzverhalten eine lebenslange Herausforderung für Dich sein wird, die Du aber kontrollieren kannst. Ich spekuliere, daß das Hetzen Deinem Hund nicht fremd ist, es ist ja ein natürliches Hundeverhalten und möglicherweise hat er sich früher damit seine Nahrung beschafft. In der langen Zeit der Gefangenschaft dieses Hundes ist der Trieb zurückgedrängt worden, es gab keinerlei Auslöser dafür. Der Grund für dieses Verhalten geht aber weit über die Nahrungsbeschaffung heraus. Hetzen ist für den Hund eine so adrenalinausschüttende und glückbringende Angelegenheit, daß sie wie eine liegen gelassene Ration Rauschmittel auf einen Schwerstabhängigen wirkt. Dieses Erlebnis ist für einen Hund sehr schwer zu toppen. Ist er am Hetzen, so sieht und hört er kaum mehr etwas, weshalb er auch nicht mehr reagiert. Das Erlebnis mit den Rehen hat sich bei Deinem Mörli positiv in seine Verhaltensstruktur eingetragen und es trachtet natürlicherweise danach, dieses Erlebnis zu wiederholen. Für den Hund ist Jagdverhalten ja kein Problem, nur für uns Menschen.
Mörli ist noch jung und kann mit ganzer Kraft diesem Trieb frönen aber sie ist auch gut lernfähig, sonst hättest Du es nicht geschafft, ihr in der recht kurzen Zeit das alles beizubringen. Ihr Jagdverhalten mußt du schon deshalb Unter Kontrolle bringen, da ein hetzender Hund sehr häufig im Straßenverkehr umkommt. Es hetzt dem Objekt seiner Begierde natürlich auch über Straßen nach. Abgesehen davon ist es ein unerlaubtes Verhalten ( was ja jeder weiß).
Je öfter der Hund auf eine Hetze gerät, umso schwieriger kann man ihn davon abhalten, soll bedeuten: jede Hetze ist eine zuviel. Man schafft es nicht, einem hetzenden Hund hinterher zu rennen, um ihn am Schlafittchen zu schnappen und sein Verhalten zu unterbrechen.
Du mußt den Anfängen wehren und dazu den Hund genau beobachten. Macht er Anstalten, daß er etwas in der Nase hat, wird er unruhig, so mußt Du sofort seine Aufmerksamkeit auf Dich ziehen, in dem Du ihn ansprichst, absitzen läßt oder etwas anderes, was ihr macht.
Ich habe den jagenden Hund stets an die Trillerpfeife als Signalgeber gewöhnt und das funktioniert viel besser als die menschliche Stimme. Der Triller ist so durchdringend, daß er selbst einem hetzenden Hund noch über das Gehör dringt und er einhält. Das funktioniert natürlich nur auf den ersten 30-50 Metern, ist er schon im Gelände, so hilft es nur noch beim geschulten Hund. Der Hund soll beim Triller Platz machen und liegen bleiben. Man muß ihn dann abholen gehen.
Damit der Hund sich in Wald und auf Feld nicht den Himmel selbst erläuft, muß man ihm etwas bieten, sich interessant machen. Versteckspiele im Wald, Fährtensuche mit verstecktem Futter, Geschicklichkeitsspiele mit verstecktem Futter auf Hindernissen, lassen die Aufmerksamkeit des Hundes abziehen.
Viele Hunde, die gerne Hetzen und dabei lange Strecken zurücklegen, sind durch ihre Spaziergänge nicht genügend ausgelastet. Radfahren bringt da Abhilfe. Mit einem meiner Hetzkandidaten fuhr ich wochentäglich 12 - 15 km Rad (konnte ihn mit zur Arbeit nehmen), und an Wochendenden das doppelte, zusätzlich kurze Gassigänge. Das bekommt man zu Fuß aus zeitlichen Gründen nie hin.
Also immer auf der Hut sein, daß der Hund sich nicht zu weit von Dir entfernt, bei Unruhe sofort absitzen lassen. Man kann dem Hund, der zum Hetzen neigt, eine zeitlang notfalls ein Gewicht an einer kuzen Schnur ans Halsband hängen. Beim schnellen Lauf pendelt es so störend, daß dem Hund die Lust vergeht, weiter zu laufen. Das ist aber nur eine Verhinderungsstrategie. Die Ausgangslage ist die, daß der Hund einen guten Grundgehorsam haben muß, daß er eine gute Bindung an seinen Führer hat und daß er eine Alternative zu seinem durch menschliche Kontrolle unterdrückten Verhalten bekommt.

Für manchen Hund ist die Fährtensuche eine Alternative, die man schön mit ihm zusammen machen kann.
 
Jep, Persilie... meine Meinung....

aber der Hund braucht trotzdem eine Abischerung... sonst sind wir uns einig. ;) Viel beschäftigung und anstrengen Arbeit und den Hund NIEMALS aus den Augen lassen.

PS: Wenn du vielleicht ab und an einen Absatz einbaust, ist dein schöner Text auch leichter zu lesen... ist sehr anstrengen so!
 
Ich zweifele halt langsam, ob ich wirklich auf Dauer damit klarkomme... ich war wohl zu blauäugig...

Ich kann dich sehr gut verstehen, an diesem punkt war ich auch schon.
Ich hatte vorher auch noch nie mit solch extremen jagdtrieb zu tun. Und bei uns waren ja noch einige andere baustellen (unverträglichkeit mit anderen hunden, ängstlichkeit und und und...)
Spaziergänge, so lässig wie ich sie mit meiner bulloma kannte, gibts mit ihm nicht mehr.
Ich hab mir eine gut trainerin gesucht, die mir gezeigt hat, wie ich ihn auch an der leine auslasten kann. Wir machen viele suchspiele und ich fahre mit ihm rad.
Gib nicht so schnell auf, sechs monate sind doch noch nicht so lang.
Ich hab den affi jetzt seit vier jahren und wenn man das jagen einmal außen vorläßt, ist er ein echt toller hund geworden.
Es ist anstrengend, aber es geht und mittlerweile machts gassi gehen mit ihm auch spaß...aber glaub ma, ich kann deine zweifel echt gut verstehen.

Lg sarah
 
aber der Hund braucht trotzdem eine Abischerung... sonst sind wir uns einig. ;) Viel beschäftigung und anstrengen Arbeit und den Hund NIEMALS aus den Augen lassen.

ja, und das ist das Anstrengende am Anfang. Es werden ansträngende Gänge, bei denen man nicht so vor sich hindösen kann, während man geht. Aber ich bin mir sicher, Honey81, daß Du das in den Griff bekommst, denn das andere hast Du ja auch schon geschafft, und das war sicher nicht einfach. Es wird deutlich besser, wenn man diesen Trieb kanalisieren kann.

Auch dieses "je mehr man sie lockt und ruft, umso mehr macht sie die Biege..." ist normal. Sie weiß, daß Du von ihr willst, daß sie ihre Glückszustände unterbricht. Sie will nicht verzichten. Ich glaube auch, daß Hunde, die darauf aus sind, mit List arbeiten.

Mein Hund ließ sich nach einigem Lernen erfolgreich vom Hetzen Abrufen und trottete dann neben mir her, mich beobachtend. Merkte er eine Unachtsamkeit, so kehrte er sofort um, um seine Spur wieder aufzunehmen. Er hetzte schon bald nicht auf Sicht, und das Wild war ihm völlig wuscht, es ging um das Erlebnis - was aber genauso unterbunden werden muß.


PS: Wenn du vielleicht ab und an einen Absatz einbaust, ist dein schöner Text auch leichter zu lesen... ist sehr anstrengen so!

ja, will mich bessern.
 
Danke schon mal für den Zuspruch und die Tips... Hatte wirklich befürchtet hier zerrissen zu werden, weil ich wirklich kurz vorm aufgeben bin/war...

Ich denke auch das sie schon einige Erfolge hatte, aber das Ding ist auch das ich ausdrücklich gesagt habe, das ich keine jagdtriebigen Hund haben möchte... Agil und sportlich ja, aber das definitiv nicht... Unser Jagdpächter ist nicht wirklich nett und naja, ich mag es auch nicht wenn sie unsere heiligen Rehe (es sind seit Jahren 3-4 Stück an immer dem selben Ort) hoch jagt...

Werde mich mal nach einem Trainer umhören, meiner ist leider doch zu weit weg, als das er mir oft helfen kann und dann mal sehen, was mein Schleppleinentraining bringt...

Es ist ja nicht so das ich es nicht versuchen mag...

Nur wisst irh auf der anderen Seite habe ich mich wieder für einen Hund entschieden um einfach rauszukommen und abzuschalten, beim Gassi, joggen etc... Einfach wieder was für mich alleine, zwar auch für die Family aber in erst Linie für mich... Ich hab ne heftigen Job, ne kranke Mutter und Oma und mein Sohn hat ADHS, sicher nicht wirklich günstige Bedinungen, aber bisher hat es jedem Hund bei uns an nichts gefehlt.

Bei Mörli denke ich oft, sie ist einfach total unterfordert, sie bräuchte wirklich mehr Beschäftigung, als Gassi, Spielen und Joggen...
 
Hi.

Ich kann hier mal von Jago erzählen, Dobi, kam mit 2 1/2 Jahren hier an. Halb verhungert (24 kg auf 75 cm Schulterhöhe!)
War spanischer Strandstreuner und Selbstversorger, hatte mit Sicherheit mehrere Jagderfolge (so wie der auf Katzen abgeht, hat der bestimmt schon welche erwischt).

Auch bei ihm waren es mehrere Baustellen: Rüdenunverträglichkeit, Aggressionen gegen Menschen (es gab Beißvorfälle), Leinenführigkeit gleich null, absoluter Streunerdrang mit dem Ehrgeiz, jeden Zaun zu überwinden und abzuhauen wann immer er die Möglichkeit sah...

Zuhause ist es mittlerweile OK, Anfangs hatte er arge Probleme, eine Bindung aufzubauen. Das ist mittlerweile OK. Gehorsam: Na ja. Er ist geistig auch ein bisschen minder bemittelt.

Die o.g. Baustellen sind im Griff, er mag immer noch nicht jeden Rüden, Aggressionen gegen Menschen sind gleich null. Leinenführigkeit ist nicht perfekt aber OK und der Zaun ist inzwischen hoch genug.

Aber der Jagdtrieb: Absolut. Alles, was sich bewegt. Wenn er was jagdbares sieht, denkt er nicht mehr, hört nix mehr, reagiert auf gar nix (!) mehr - wirklich auf gar nix!
Als Jagdbar betrachtet er nicht nur Rehe, Katzen, Kleinsthunde, Karnickel sondern auch Vögel aller Art (auch Amseln etc.), LKWs, Eisenbahnzüge und tief fliegende Flugzeuge.

Jago ist jetzt im 9. Lebensjahr und läuft seitdem ich ihn habe an der Schlepp.
Wir haben trainiert, trainiert, trainiert.
In absolut reizarmen Gebieten funktioniert das super, er lässt sich auch ranrufen - klappt. Kommt ein jagdbares Objekt in seinen Fokus, reagiert er auf gar nix mehr, vergisst die Schlepp, rennt mit 10 Metern Anlauf voll rein, schlägt einen doppelten Salto, springt wieder auf die Füße und zieht, zieht, zieht ... bis das Objekt außer Sicht ist. Dann beruhigt er sich wieder und wird nach einigen Minuten wieder ansprechbar.
Erst letztes Jahr ist er mir aus dem 1. OG durchs Fenster gesprungen, nur weil eine Amsel vorbei flog... der hat absolut den Tunnelblick, wenn er irgendein Jagdobjekt im Auge hat.

Ich habs aufgegeben, das Thema Freilauf.
Und das Thema "Vergesellschaftung" mit unseren Hauskatzen auch - die würde er sofort killen, wenn er an die ran käme.

Gruß
tessa
 
:knuddel:ich drücke Dir ganz fest die Daumen das Du es schaffst, gerade weil Du denke ich draußen ein wenig Ruhe finden willst

Ist natürlich nicht der Hit wenn man einen Hund hne Jagdtrieb möchte und dann so ein Chatenkind bekommt;)
 
@ Tessa, so einen Kandidaten habe ich hier auch sitzen, Dalmi/Dobimix, inzwischen 14 Jahre ( und kein bischen weiser...), der klettert Leitern hoch, springt 1,80...der sieht was, steht vor...und rast wenn ich da nicht schnell genug abrufe auch los.
Der Killt auch alles Katzen, Hasen,Hühner Vögel u.s.w. - entspanntes spazieren gehen ist anders;)
 
Tja leider ist es nicht wirklich einfach, zumal sie ansonsten ein so toller Hund ist.. Selbst mein Freund liebt seine Prinzessin ohne Ende...

Starte mal nen Extrathread wegen nem Trainer in meiner Ecke, vll tut sich ja was...

Trotzdem sind hier gerne weiter Erfahrungen und Tips gesehen :)
 
genau das ist es ja, ansonsten wahnsinns toller Hund:love:

Ich wünsche Dir das Du es schaffst und auch einen kompetenten Trainer findest
 
tessa schrieb:
In absolut reizarmen Gebieten funktioniert das super, er lässt sich auch ranrufen - klappt. Kommt ein jagdbares Objekt in seinen Fokus, reagiert er auf gar nix mehr, vergisst die Schlepp, rennt mit 10 Metern Anlauf voll rein, schlägt einen doppelten Salto, springt wieder auf die Füße und zieht, zieht, zieht ... bis das Objekt außer Sicht ist. Dann beruhigt er sich wieder und wird nach einigen Minuten wieder ansprechbar.

So einen hatten wir auch mal. Bloß keinen Dobi, sondern einen Mix aus Labbi, DSH, DKH und noch irgendwas - der glaubte, er sei ein Windhund.

Da hatten meine Eltern sogar einmal tatsächlich jemanden von nem Hundeverein oder sowas da. Der hat nach einer Stunde gesagt, der Hund sei "unerziehbar", und damit war für sie der Keks gegessen.

Er ist 11 Jahre alt geworden, und musste beim Freilauf halt an der Flexi bleiben. Für Experimente wohnen wir zu dicht an der Autobahn.

Den Spacko habe ich jetzt 5 Jahre, und weil er eben nen Sprung in der Schüssel hat (bzw. der Schädeldecke), kann er auch nicht von der Leine.
Er holt zwar keinen Hase mehr ein, und wenn der nach links abbiegt, läuft der Hund geradeaus weiter - aber weil er mich hinterher nicht mehr wiederfindet, und allein auf weiter Flur auch nicht unbedingt sein muss, muss er halt idR auch an der Leine bleiben.

Ich nutze die 8-m-Flexi Giant und einen Ruckdämpfer von HuskyTec. Geht super.

Der Hund meiner Eltern hat allerdings jedes Jahr eine solche Leine geschrottet. Der wurde beim Anblick von "Es bewegt sich und hat die richtige Größe" echt noch bekloppter als der Spacko.

Einmal ist die Flexi gerissen, als er einem Reh hinterher ist, er hat einen Elektrozaun durchbrochen, ist schreiend anderthalb Meter in die Höhe gehüpft - und weitergelaufen. Wir haben damals über Starkzwang gar nicht nachgedacht, aber bei dem Hund hätte ich meine Zweifel gehabt, ob das funktioniert hatte...

Sowas gibt es halt. Dann muss der Hund halt angeleint bleiben.

Es geht. Unentspannt sind meine Spaziergänge aus anderen Gründen oftmals nicht, aber daran, dass der Hund immer angeleint ist, liegt es nicht.
 
Hallo Honey,

so ein Pech, aber noch ist ja nicht alles verloren und ein Leben an der Schlepp ist ja nicht unbedingt das Schlechteste ;)

Ich würde beim Mörhli das Prinzip von Thomas Baumann anwenden, dass er in seinem Buch "Ich lauf' schon mal vor... " vertritt. Hier würde ich dir die Punkte Handfütterung, Auslastung (Longe und ZOS) und Führkompetenz empfehlen.

Das Problem ist, dass gerade die ehemaligen Straßenhunde vom Prinzip her sehr eigenständige Hunde sind, die dem Menschen zwar gerne gefallen, aber nicht zwingend auf ihn angewiesen sind. Das Ergebnis hast du ja jetzt Zuhause sitzen: erst alles supi und langsam aber sicher schleicht sich der "scheinbare" Gehorsam aus.

Bei mir würde dieser Hund nur noch Futter für "Arbeit" (=Gehorsam) bekommen - und nicht für die üblichen Dinge, wie "Sitz", "Platz" und "Pfote" sondern für Gehorsam beim Gassi. Idealerweise soll sich dein Hund dann innerhalb eines kleinen Radius bei dir aufhalten, denn es lohnt sich ja. Hier natürlich die Absicherung durch die Schlepp nicht vernachlässigen.

Hast du die Möglichkeit würde ich auch unbedingt das Longieren anfangen. Ideal wäre es natürlich auf einem eingezäunten Grundstück, damit du auch entspannt Arbeiten kannst. Die Vorteile, die ich im Longieren sehe sind:
- Gehorsam in hoher Trieblage
- körperliche und geistige Auslastung in zeitlich machbaren Einheiten
- Erhöhung der Führkompetenz, da der Hund lernt auch in "Action" auf dich zu achten

Das ZOS (Ziel-Objekt-Suche) könnte auch eine gute Möglichkeit sein, um den Hund sein Futter verdienen zu lassen. Ich kenne viele Hunde, die sich über's ZOS wunderbar Auslasten lassen und durch die gemeinsame Arbeit enger an ihren Führer binden. Außerdem könntest du - wenn der Hund es einmal begriffen hat - auch deinen Sohn mit einbeziehen. Ich weiß ja nicht wie sich sein ADHS auswirkt, aber einige Betroffene können sich gerade bei der Arbeit mit Tieren wunderbar konzentrieren. Damit könntest du 2 Fliegen mit einer Klappe schlagen.

Abschließend,
ich glaube nicht, dass du dem Hund das Jagen/Hetzen jemals abgewöhnen kannst - vielleicht kanalisieren, aber niemals völlig. Somit würde ich ihn niemals unabgesichert (ich bevorzuge die Schlepp) von der Leine lassen - aber ich vertrete die Meinung, dass es dem Hund nicht schadet!
Nur weil man einen "Hund" gerettet hat, empfindet dieser keine lebenslange Dankbarkeit, deshalb muss man gerade bei diesen selbständigen Hunden immer damit rechnen, dass sie ihre eigenen Entscheidungen treffen.
Ich wünsche dir viel Erfolg und hoffe dir ein paar Lösungsansätze gegeben zu haben...
 
Also entgegen der hier vertretenen Meinung denke ich schon, dass es Hund nicht ein Leben lang Schleppe laufen sollt.

Ich habe hier den Fall von 2 Zwingerhunden, die sind seit über 5 (!!) Jahren nicht von der Leine gekommen. Die können gar nicht mehr rennnen. Und sorry aber an einer 20 m Leine kann man auch nicht rennen, dann ist die nämlich zu Ende bevor es los geht. Wie soll der Hund denn (natürlich über lange Zeit gesehen) Muskeln aufbauen?

Also bitte, versuch was du kannst, es ist doch ein toller Hund! Willst du ihn wirklich ein Leben lang (mindestens noch 10 Jahre) an der Leine laufen lassen?????

Mir ist klar, dass , obwohl man gerne mehr möchte, nicht immer einem Hund alles geben kann, was er verdient.

Aber ein bischen Fährten-Arbeit (nur eine Spur mit Leckerlies tampeln und nach 30 Minuten nochmal absuchen lassen) oder kleine Such-Spiele´mit Ball, dass geht...

PS: Ich wiederhole mich auch gern, Zwang hat nicht unbedingt etwas mit Strom und Schmerz zu tun...Zuckerbrot und Peitsche eben
 
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