Du musst nich unbedingt ins Ausland gehen um solche Hunde zu finden - erinnere Dich an Liebenwalde und die Beschlagnahmung dort, es sind nach wie vor Hunde von damals nicht abvermittelt und sitzen als "Problemfälle" in Tierheimen. Und in kleineren Größenordnungen gibt es viele solcher Fälle, sie werden nur nicht so publik wie Liebenwalde es wurde.Meine Grundsätzliche Frage aber lautet: Ist ein extrem ängstlicher und umweltscheuer Hund in Deutschland gut aufgehoben oder nicht? Zumindest "Familienhundqualitäten" (welche Eure Hunde vielleicht gar nicht mal erfüllen müssen) würde ich ihnen absprechen. Das Leben in einer Wohnung (Stadt oder auch Stadtrand) kann für solche Hunde zur lebenslangen Qual werden!
Lernfähigkeit ist aber auch diesen Hunden gegeben, dem einen mehr, dem anderen weniger. Wohin die "Reise" geht, weiß man zu Beginn der Arbeit mit einem solchen Hund nie, manche werden fast unauffällig im Laufe der Lebensjahre, anderen merkt man es bis zum Lebensende deutlich an.
Merkwürdigerweise kann eine Vielzahl dieser Hunde sich im häuslichen Bereich jedoch recht schnell aklimatisieren und eingewöhnen - die Schwierigkeit liegt meist darin, diesen sicheren, bekannten Bereich zu verlassen. Dafür ist dann nochmals ein großes Maß an Arbeit nötig - nicht nur an und mit dem Hund, sondern auch am Zweibeiner, ein solcher Hund braucht nämlich ein deutliches Mehr an Führung.
Hunde, die so aufgewachsen sind wie im ersten Zitat angenommen, werden, wenn sie einen größeren Rudelverband haben, oft das "Abtauch"-Prinzip wählen, denn wenn alles gegeben ist, also Futter etc., warum sollten sie sich auf etwas einlassen, das ihnen suspekt erscheint.Die "idealen" Haltungsbedingungen für solche Hunde stelle ich mir in einem geschützten - da eigezäunten und regelmäßig mit Futter versorgten - Areal im Rudelverband vor. Menschenkontakt nur, so lange die Hunde dies freiwillig zulassen. Keine auferlegten Zwänge wie Halsband oder Leine oder gar Strassenlärm und "Spaziergänge". Derart traumatisierte Tiere gehören meiner Meinung nach nicht in ein "Menschenrudel" gepresst.
"Ideale" Lebensbedingungen sind auch Deine Vorstellungen nicht, denn auch diese Hunde müssen mal tierärztlich versorgt werden und das ist dann ein unvorstellbarer Akt. Impfung geht meist noch relativ "einfach" mittels Blasrohr, aber es gibt durchaus auch andere Situationen, in denen medizinische Versorgung notwendig ist. Und was dann? Jedes Mal Blasrohr und Betäubung rein? Nachsorge?
Ich bin daher gegen jeden Import reiner Straßenhunde aus dem Ausland - denn gerade diese Art Problemhunde haben wir hier auch schon zu Hauf in allen Rassen, Größen und Altersstufen ....