Mach es lieber nicht. Das kann bei Hündinnen bezüglich ihrer Toleranz für "Schwächere" wohl auch gut nach hinten losgehen.
Allerdings - das ist mir gerade beim Tippen gekommen - solltest du mal mit dem Tierarzt reden, bezüglich einer Scheinschwangerschaft nach Läufigkeit. So von wegen: Spielzeug einsammeln und bewachen, und so...
Es mag ja sein, dass alles zusammenspielt, aber man muss sich ja nicht alles schwerer machen als es ist. Wenn sie scheinschwanger wäre, würde man das erstmal behandeln müssen, eventuell tatsächlich durch kastration, ehe man sich an die restlichen Probleme macht.
Vielleicht wird sie auch erst läufig. Manche Hündinnen haben sowas wie PMS beim Menschen, und Stress verstärkt die Symptome.
So, und jetzt kommt der darum Rest meiner Antwort - vorbehaltlich einer Scheinträchtigkeit.
Viele Hunde haben ein Problem damit, wenn Kinder zu krabbeln beginnen.
Diese Art der Fortbewegung ist ihnen unheimlich, und es wird für sie auch schwieriger, dem "Problem" Baby aus dem Weg zu gehen. Meist ist es ja auch nicht "nur" das Krabbeln, sondern die Kinder beginnen zu der Zeit auch, zu greifen, zu tasten, sich insgesamt mehr für ihre Umgebung zu interessieren. Und bewegen sich dabei noch ziemlich unkoodiniert, also schwer einzuschätzen für den Hund.
Was du schreibst, klingt für mich, als sei deine Hündin in erster Linie vom Krabbelkind gestresst und wolle ihre Ruhe. Dich hält sie da nicht für wirklich kompetent, aber du bist vermutlich mit dem Krabbelkind auch ausgelastet, oder?
Ich würde es so machen: Hund muss einen Raum haben, in den er sich zurückziehen kann, wo das Kind nicht reinkommt und vor allem: Nicht an den Hund rankommt.
Wenn das an ihrem Schlafplatz nicht geht, weil der zB im Flur steht - empfehle ich, die Wohnung etwas umzugestalten, damit habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht. Möglicherweise setzt du ein kindergitter ans Schlafzimmer, und wenn Hund drin ist, kann Kind nicht rein.
Es sagt sich nämlich immer so leicht, dass "der Hund lernen muss, das Kind zu akzeptieren" - er braucht aber auch ne Chance, das freiwillig zu tun, und seine eigene Strategie zu entwickeln, wie er damit umgeht. Sprich, notfalls Freiraum zum Ausweichen.
Dass der Hund knurrt, wenn Kind zu nahe kommt, halte ich unter diesen Umständen nicht für ungewöhnlich, aber natürlich auch nicht für harmlos. Immerhin knurrt sie, sie versucht also, deine Tochter zu warnen und auf Abstand zu halten - allerdings mag es gut sein, dass sie irgendwann nicht mehr nur knurrt, wenn das "dumme Ding" (aus Hundesicht natürlich
) auf das Knurren einfach nicht reagiert.
Ich würde weiterhin folgende Regeln aufstellen:
1. Das Kind darf nicht an den Hund, wenn der irgendwo liegt, und das Kind darf niemals - auch nicht, wenn der Hund gar nicht da ist - an den Schlafplatz des Hundes.
Damit meine ich nicht: Das darf nie passieren, nur dass du alles daran setzt, dass dem Kind immer und immer wieder klarzumachen. Wird ne Weile dauern, bis es sitzt, entspannt dann aber die Lage merklich. Die
Regel ist: Nie an den Schlafplatz, nie an den ruhenden Hund... dass sich die nicht immer hundertprozentig umsetzen lässt, ist mir auch klar. Trotzdem sollte das grundsätzlich erstmal so gelten
Wie gesagt wäre es auch gut, wenn der Schlafplatz nicht mehr unbedingt mitten im Geschehen ist.
2. (Ganz wichtig
Das Spielzeug des Kindes ist für den Hund tabu. Und wenn der Hund eigenes Spielzeug hat, ist das idealerweise auch für das Kind tabu. Sowas wie Sachen horten und verteidigen gibt es nicht. Wenn sie horten will, dann ihre eigenen Sachen.
Da musst du einschreiten - und solltest vermutlich auch darauf achten, dass Kind nicht in der Nähe ist, wenn Hund Kauknochen hat, oder ähnliches. Es gibt ja recht viele Hunde, die, wenn es um "ihre" Lieblingsressource geht, nicht Freund noch Feind mehr kennen...
Man kann da sicher dran arbeiten (idealerweise mit einem Trainer vor Ort), aber es gehört auf jeden Fall auch Gefahrenvermeidung dazu. Also, Hund sollte, wenn Kind in der Nähe ist, nicht über derartig begehrte Ressourcen verfügen. Welche das sind, hängt natürlich auch vom Hund ab.
3. Wenn du die Möglichkeit hast, eine Stunde oder so am Tag (oder eine halbe) nur für den Hund freizumachen, ohne Kind - mach das, und widme dich in dieser Zeit auch nur dem Hund. Spielen, rausgehen, bürsten, alles, was Spaß macht. Du sollst ihn ansonsten nicht links liegen lassen, und kannst auch viele angenehme Aktivitäten mit dem baby verknüpfen.
Aber ich denke, es tut euch beiden auch ganz gut, sich mal nur aufeinander zu konzentrieren.
Ich kenne übrigens einigen Eltern mit mehreren Kindern, die es mit den Kindern genauso machen. Es wird viel als Familie unternommen, aber jedes Kind kriegt nach Möglichkeit "seine" Elternzeit. Und wenn's abends vor dem Schlafengehen ist.
Ich hoffe, ich konnte dir etwas helfen. Weitergehende Maßnahmen solltest du wirklich mit jemandem besprechen, der vor Ort ist und Kind und Hund und dich in Aktion sieht.