Nein, das hat wohl keiner - aber das liegt auch daran, dass du hier sehr aufgeregt schreibst und es für uns alle schwer ist, uns die Lage konkret vorzustellen.
Es ist ganz einfach so:
Der Ablauf ist beim Einschläfern und bei einer OP ganz derselbe: Der Hund kommt zum TA. Der Hund bekommet eine Vornarkose. Der Hund bekommt die endgültrige Dosis einer Narkose. Im einen Fall wird er unrtersucht, operiert und wacht wieder auf, im anderen Fall wacht er nicht wieder auf.
Der Stress im Vorfeld ist also derselbe, ob der Hund nun eingeschläfert wird oder wieder aufwachen darf.
Zu deiner ersten Frage: Ja, es gibt die Möglichkeit, sehr ängstliche Hunde vor stressigen Untersuchungen oder sogar vor der eigentlichen Narkose zu betäuben bzw. zu sedieren. U.U. auch über das Futter. Das kann man u.U. sogar schon zuhause machen - nur muss dann halt auf jeden Fall die Tablette in den Hund, notfalls mit dicken Handschuhen.
Zweite Komplikation: Der Hund hat (eventuell) einen Herzfehler - was es, falls es stimmt, noch dringlicher macht, dass er sich beim TA nicht aufregt. Und dass die Narkose gut und in Ruhe gesetzt wird. Auch dafür gibt es gute Möglichkeiten - Tierärzte, die viel operieren, kennen sich damit aus. In diesem Fall wäre eine Inhalationsnarkose (ein betäubendes Gas wird inhaliert etwas teurer, macht nicht jeder Tierarzt) das Mittel der Wahl, weil man die besser dosieren und notfalls schneller beenden kann, wenn man merkt, dass das Herz ein Problem macht.
In diesem Fall hast du genau zwei Möglichkeiten: Der Hund wird sediert, in Narkose gelegt, untersucht und notfalls behandelt, wie es nötig ist. Wenn es gut geht, hast du nachher einen schmerzfreien Hund. Wenn es schief geht, wacht der Hund nicht wieder auf. a) der Hund lebt besser als jetzt. b) der Hund ist tot.
Oder: Der Hund wird sediert, in eine tiefe Narkose gelegt und getötet. nur b) der Hund ist tot.
Das ist finanziell sicher günstiger als eine Zahn-OP, aber ich denke nicht, dass es dir darauf ankommt, oder? - Überleg aber mal, was für den Hud auf dem Spiel steht: Die Möglichkeit eines besseren Lebens (mit dem kleineren Risiko eines Narkosezwischenfalls) vs. direkte Einschläferung, also gar kein Leben mehr. Das ist doch irgendwo absurd.
Alle diese Punkte: Hund hat stress beim TA, Hund lässt sich nicht ins Maul fassen, Hund hat Herzproblem und du Angst vor der Narkose, solltest du vor einer Behandlung mit dem Tierarzt klären. Das ist kein "Hinterfragen", das ist einfach ein Informationsaustausch, der mehr als sinnvoll ist. Idealerweise machst du dafür einen Termin
ohne Hund und schreibst dir genau auf, was du dem TA sagen möchtest (Vorerkrankungen), und was du fragen möchtest.
Dann kann er (oder sie, wenn es eine Ärztin ist) dir genau erklären, was er tun wird, was du vorher tun musst, welche Voruntersuchungen evtl. wegen des Herzfehlerns gemacht werden müssen, welche Alternativen es gibt und so weiter, und ihr könnt gemeinsam entscheiden, was für den Hund das beste ist.
Es ist übrigens durchaus möglich, dass dein Hund, sollte er aktuell unter schweren Zahnschmerzen leiden, sich vom Verhalten tatsächlich nochmal sehr positiv entwickelt, wenn er schmerzfrei ist. Die "Nerven" könnten generell besser werden.
Diese Erfahrung habe ich selbst mit unserem Hund auch gemacht. Der hatte eine Fettgeschwulst, die sehr groß und angeblich schmerzfrei war, und weil er ein Herzproblem hatte, habe ich ihn auch zuerst nicht operieren lassen. Zur selben Zeit entwickelte er Unsicherheit (Meideverhalten) und Agressionen unserem Kleinkind gegenüber. Da das Kind gerade zu laufen anfing, habe ich mir dabei erstmal nichts weiter gedacht, bzw. es für ein Gewöhnungs- und Erziehungsproblem gehalten.
Der Kardiologe, bei dem der Hund auch noch in Behandlung war, meinte dann bei der bnächsten Kontrolluntesuchung 1., der Tumor schmerze seiner Meinung nach den Hund doch, weil er sehr ungünstig liege, und 2. man könne auch einen herzkranken Hund oprieren, und er hat mir genau erklärt, wie und warum.
Also haben wir es dort in der TK machen lassen, es ging sehr gut, und - womit ich gar nicht gerechnet hatte - die "Agressionen" dem Kind gegenüber verschwanden von einem Tag auf den anderen komplett, und dieses wurde auch nicht mehr gemieden.
Lange Rede kurzer Sinn: Wenn bintou also mein Hund wäre, würde ich es darauf ankommen lassen und ihr die Zähne in Narkose untersuchen und notfalls behandeln lassen. Das ist für den Hund weniger Stress als derselbe Vorgang in wach, und auf jeden Fall deutlich positivber, als sie gleich für immer schlafen zu legen. DAS wäre für mich ohne genauere Diagnose keine Option.