Oh, ich sehe grade, ich war gar nicht mehr hier nach dem Arztbesuch im April.
Na ja, es war nichts Konkretes dabei heraus gekommen. Das Blutbild war so weit okay, nur die Schilddrüsenwerte waren niedrig. Aber nicht so, dass der TA eine unmittlebare Reaktion nötig fand. Wir verblieben so, dass wir abwarten, ob sich der Anfall wiederholt.
Vorletzte Nacht war es so weit. Sie stand bei meinem Bett, die Schnauze schwer auf mein Bein gelegt. So wurde ich wach. Da stand sie, ganz verkrampft und mit unglücklichem Blick. Ich hab sie erst mal gehalten und ihr gut zugeredet, dann ließ ich sie abliegen, weil das verkrampfte Stehen ihr vermutlich nicht so gut tat. Mein Mann wurde auch wach, kam dazu, streichelte sie und redete ihr gut zu. Irgendwann entspannte sich ihr Gesicht, und sie wedelte. Gut, vorbei, dachten wir. Sie kam hoch, setzte sich ganz dicht bei mir wieder, und dann bekam sie wieder dieses unglückliche Gesicht. Leckte sich auch dauernd die Schnauze, und bei genauerem Hinsehen reinigte sie damit die tropfende Nase.
Irgendwann stand sie auf und versuchte zur Tür zu gehen. Ganz verkrampft, steif, mit Rundrücken und Trippelschritten. Wir dachten, sie will (muss) raus, aber es war klar, so kann sie nicht die Treppe runter gehen. Draußen im Flur, auf dem Laminatboden, ging gar nichts mehr. Sie konnte nicht die Beine unterm Körper halten, machte voll die Grätsche.
Ich hatte inzwischen ein großes Tuch geholt, das ich ihr unterm Bauch durch schob. An dem hob mein Mann sie an und führte sie langsam, Schritt für Schritt, die Treppe runter. Ich ging rückwärts vorweg und bremste sie mit der Hand an ihrer Brust ein wenig aus.
So kamen wir glücklich unten an, und als ich die Terrassentür geöffnet hatte und sie frei laufen durfte, war es wirklich vorbei und sie bewegte sich wieder normal.
Sie blieb nur kurz im Garten, dann wies ich ihr den Hundekorb im Wohnzimmer zu, und dort blieb sie auch bis morgens. Erst am frühen Morgen kam sie hoch ins Schlafzimmer. Sie war wieder ganz normal, nur als es daran ging, wieder hinunter zu gehen, blieb sie oben am Treppenabsatz stehen und traute sich erst mal nicht. Als ich sie von unten rief, kam sie aber problemlos.
Wir waren dann beim TA, es wurde Blut für ein Blutbild incl. Schilddrüsenprofil genommen, und morgen habe ich einen Termin für Ultraschall, um organische Ursachen ausschließen zu können.
Falls es Epilepsie ist, wird es lt. TA bei einer so geringen Anfalldichte nicht behandelt, weil die mögl. Nebenwirkungen da in keinem Verhältnis zu den Anfällen stehen. Ich habe allerdings auf Nachfrage Diazepam mit bekommen.