Freilaufende Kinder - ist das überhaupt pädagogisch?

  • 27. April 2024
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Hi Podifan ... hast du hier schon mal geguckt?
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Ich finde, ein Mittelding ist das richtige. Aber auch das ist ja Definitionssache.
Ich hätte mich vom Typ her definitiv als "Helikopter-Mama" eingestuft. Ich halte mich eigentlich für ziemlich "überbehütend". Trotzdem lese ich sowohl in diesem Artikel, als auch im Artikel im aktuellen SPIEGEL (der das gleine Thema behandelt) viele Dinge, die selbst mich den Kopf schütteln lassen und auch Ideen der "Kontrolle" auf die ich gar nicht gekommen wäre. Offensichtlich geht es doch noch eine ganze Spur schlimmer ;)
Mir ist jetzt auch schon oft aufgefallen, dass ich in manchen Dingen sogar eher zu den "lockeren" gehöre - was ich vorher nie für möglich gehalten hätte. Aber seit Talina 18 Monate alt ist, lasse ich sie allein über den Spielplatz pesen und schaue lediglich vom Rand aus zu, was sie macht und ob sie sich ernsthaft in Gefahr begibt um dann einschreiten zu können oder eben zu trösten, wenn sie sich weh tut. Da sitze ich durchaus mal 20-30 Meter weg. Aber es ist mir schon so oft passiert, dass andere Eltern das ganz schrecklich fanden, dass ich nicht "so ein kleines Kind" die ganze Zeit an der Hand führe und mit ihr zusammen rutsche, klettere... Wann immer sie allein den großen Rutschenberg bei uns erklimmt oder allein auf die Klettergerüste klettert, sitzen andere Mütter gleichaltriger Kinder daneben und sagen: "Das würd ich mich ja nicht trauen" oder auch schlicht "Das kann meine noch nicht". Wenn ich dann man dafür plädiere, sie einfach mal machen zu lassen, können sie es nämlich meistens DOCH. Es wird ihnen nur nicht zugetraut.
Das finde ich das schlimme an solchen Dingen, dass man dem Kind dabei vermittelt, es könne das noch nicht und dass man ihm nicht einfach was zutraut.

Aber ich gebe zu wenn es darum geht gar nicht mehr dabei zu sein, also auch nicht im Abstand zu sitzen und das wirklich schlimmste verhindern zu können (und ja auch ich hab Angst davor, dass jemand meinem Kind etwas böses tun könnte), da rutscht dann auch mein Herz in die Hose. Ob sie kopfüber die rutsche runter purzelt oder vom Klettergerüst im Sand landet, nunja... sie wird es überleben. Aber es gibt einfach Dinge, die überlebt sie evtl. nicht und diese Dinge bringen mich zugegeben durchaus um den Verstand :(
 
Guter Bericht, ich bin definitiv im guten Mittelfeld. Habe meine Tochter wenn nötig laufen und selbständig werden lassen. Heute bin ich froh darüber und kann dieses schreckliche Geglucke nicht verstehen.
 
Ich auch nicht, aber noch weniger die Reaktionen wenn ich mein Kind machen lasse, er klettert gern, ist sehr geschickt und da kann man sich die Höhen in der er klettert vorstellen.

Die Glucken bekommen da schon zu viel, schlimmer finde ich aber die entgeisterten Blicke und Fragen warum ich das zulasse. Deren Kinder wären schon runtergefallen... Ja warum wohl. Als ob man als Mutter sein Kind nicht am besten wüsste, was sein Kind kann. Und als ob man sein Kind absichtlich einer Gefahr aussetzen würde :unsicher:

Er geht auf Menschen offen zu, bestellt sich auch alleine was zu Essen oder Trinken (nur das bezahlen ist noch schwierig ;) ), hat eine gute Motorik und ich denke das das auch damit zu tun hat, wie sehr man sein Kind "machen lässt"
 
Ja leider sind das Ergebnis oft Kinder, die keinerlei Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten haben und diese gar nicht einschätzen können. Wie kommt man als Kind schon gegen eine Übermutter an? Ich kann die Schrammen, blauen Flecken etc.. meiner Tochter nicht mehr zählen und so sollte es auch sein.
 
Ich kenne da ein trauriges Beispiel, der Junge durfte mit vier noch nicht alleine Treppen gehen, er kommt jetzt mit über fünf noch nicht alleine auf einen Stuhl, ist motorisch wirklich ganz schlecht.
Er lässt sich leider auch total von seiner Mutter beeinflussen. Wenn die sagt das er bestimmt müde ist und nach Hause soll, dann macht der das. Luca würde mir einen Vogel zeigen ;)
 
Ich bin mit 5 Jahren auch allein in den Kindergarten gedackelt, mit Straßenbahn, quer durch Erfurt. Unter heutigen Bedingungen würde ich meine Tochter in diesem Alter allerdings um nichts in der Welt allein losschicken.

Die Journalistin Lenore Skenazy schickte vor fünf Jahren ihren damals neunjährigen Sohn Izzy alleine mit der New Yorker U-Bahn los. In der Stadt ausgesetzt und ausgestattet mit Stadtplan, Fahrkarte, Telefonmünzen und 20 Dollar für den Notfall, war er eine dreiviertel Stunde später zu Hause.

Und das Ganze in New York, ich weiß nicht ...
 
Mit 9? Ich mein wie kommen denn Großstadtkinder heute in die Schule? Die werden doch nicht alle gefahren???? Meine Cousinen sind in dem Alter allein in Ffm in die Schule, in die Stadt und übrigens auch schon geflogen mit umsteigen. Die ersten Mali mit "Rotkäppchen" :albern: , und dann irgendwann alleine. Mir wurde auch nur ca 1 Woche lang der Schulweg in die erste Klasse und das Gymnasium gezeigt...dann hieß es alleine fahren.

(Das einzige was dabei mal passiert ist, ist das ich die alten Zugtüren nicht allein aufbekommen habe und somit auf dem Festland landete :lol: Fand ich nicht so witzig :p )
 
mit "5" :p, ich bezog es auf ihren Papa.
Ich kenne New York nicht, möglicherweise ist es da nicht anders als im Bahnhofsviertel in FFM. Oder sogar besser :lol:
 
Ich auch nicht, aber noch weniger die Reaktionen wenn ich mein Kind machen lasse, er klettert gern, ist sehr geschickt und da kann man sich die Höhen in der er klettert vorstellen.

Die Glucken bekommen da schon zu viel, schlimmer finde ich aber die entgeisterten Blicke und Fragen warum ich das zulasse. Deren Kinder wären schon runtergefallen... Ja warum wohl. Als ob man als Mutter sein Kind nicht am besten wüsste, was sein Kind kann. Und als ob man sein Kind absichtlich einer Gefahr aussetzen würde :unsicher:

Er geht auf Menschen offen zu, bestellt sich auch alleine was zu Essen oder Trinken (nur das bezahlen ist noch schwierig ;) ), hat eine gute Motorik und ich denke das das auch damit zu tun hat, wie sehr man sein Kind "machen lässt"

Ja so ähnlich schrieb ich das ja auch schon!
GENAU so sehe ich das auch.
Ich schrieb ja schon öfter, dass Talina motorisch für ihr Alter immer ungewöhnlich weit war und ist. Aber ich denke wirklich, dass das ganz viel daran liegt, dass ich sie eben einfach machen lasse und nicht an einer unglaublichen Begabung. Erst letzte Woche mit einer Mama am Spielplatz gehabt, Kinder gleich alt:
"Sie kann allein da hoch klettern? Wahnsinn, meine kann das noch nicht!"
"Lass sie doch mal versuchen!"
--> Mutter hält sich die Augen zu, kämpft offensichtlich mit sich, ist paar mal kurz vor dem Eingreifen, hält sich aber zurück und das Kind klettert genau so allein da hoch wie meins!

Wir sind mit Talina schon ganz früh auch in Indorspielplätze und Co gegangen wo sie sich mit älteren Kindern auseinandersetzen muss. Da war sie noch keine eineinhalb. Ebenso ist sie da schon allein große Rutschen hochgegangen und gerutscht usw. Sie läuft jetzt mit 21 Monaten freihändig Treppen rauf und runter, auch schon seit einigen Wochen. Klar bin ich dahinter, um sie im Notfall aufzufangen gerade bei Steintreppen oder hohen/steilen Treppen, aber ich lasse sie machen! Bei ihren Schrammen leide ich oft mehr als sie glaube ich. Ich tröste sie aber nur kurz uns lasse sie gleich weiter machen! Es ist doch gerade dann psychologisch wichtig, dass sie weitermachen und es weiterversuchen bis es klappt. Und nicht nach einmal stürzen aufgeben oder gar abgehalten werden "Du siehst ja was passiert lass das mal..."

Wir sind gut mit einem Paar befreundet, deren Sohn nur 11 Tage älter ist und der ist echt komplett anders. Wenn der hinfällt und sich weh tut ist der Tag gelaufen. Etwa 3/4 der Freizeitunternehmungen, die wir mit Talina machen, möchten sie noch nicht mitmachen. Das ist noch zu viel für ihn. Zu gefählich. Zu einschüchternd. Das stimmt sogar! Der kleine Mann wäre in den Naturfreizeitparks und Abenteuerspielplätzen völlig überfordert - die Frage ist aber doch, ob sowas angbeoren ist oder ob sie ihn genau so gemacht haben. Sicher ist Temperament auch angeboren, aber wenn das Kind auch immer in Wette gepackt wird.

Ich finde allerdings dass man wirklich unterscheiden muss zwischen verschiedenen Dingen und dazu gehört auch abzuschätzen was im worst case geschehen kann! Und da finde ich die Grenzen zu Vernachlässigung und Fahrlässigkeit dann echt fließend. Und im Zweifel ist mir jede Glucke und Helikoptermama lieber als eine, die ihr Kind vernachlässigt, verwahrlosen lässt oder in Gefahr bringt.

Und mit 9 Jahren allein in New York mit Bus und Bahn ist für mich ein NoGo und ein anderes Extrem! Ich bin übrigens mit 11 oder 12 das erste mal allein Bus gefahren. Und war trrotzdem ein sehr selbstständiges Kind, das nicht immer chauffaiert wurde. Ich hatte ein Fahrrad und Füße, allerdings war hier auch nichts so weit entfernt, dass da Bus fahren überhaupt gelohnt hätte.

Ich las unlängst hier davon, dass Kinder tatsächlich allein in der Kindergarten laufen. Sorry NO GO! Da möchte ich die Eltern schütteln. Alles zu seiner Zeit. Und seine fast erwachsenen Kinder noch zu kontrollieren und zu bevormunden (wie es im Spiegelartikel steht) ist sicher falsch, aber Kinder unter Schulalter ohne Aufsicht (Blick durchs Fenster mag ja reihen) und allein außer Hörweite draußen rumrennen zu lassen ist kein Deut besser.
 
Was hatte ich neulich irgendwo gelesen...
"Wie sollen Kinder das Aufstehen lernen, wenn sie nicht fallen dürfen?"

Man merkt bei uns ganz deutlich einen Unterschied bei David wenn Opa da ist. Opa ist immer schwerstens besorgt, dass der kleine Prinz sich weh tut. David plumpst hin und Opa zuckt und "ohgottohgottohgott" -> Kind quakt/weint (nicht immer, aber deutlich schneller)
Normalzustand ist bei uns: Kind plumpst hin, "oh, bist Du etwa hingeplumpst? mit 'nem Grinsen in der Stimme, wird ggf. aufgerichtet und darf weiterbutschern. Wenn er sich tatsächlich weh getan hat (meist blutige Lippe), dann wird er selbstverständlich hochgenommen, getröstet und versorgt, aber aus Mücken werden eben keine Elefanten.

David ist unglaublich ehrgeizig und eigen-/selbständig. Akuell darf ich nur noch auf wackeligem Untergrund seine Hand halten, hat er wieder festen Boden unter den Füssen lässt er sofort los und schubbst die Hand sogar weg. :lol: Treppe rauf läuft er alleine, er klettert auf Sofa/Bett/Couchtisch und sogar sein Kinderzimmerregal hoch. :rolleyes:

Natürlich ist ein selbständiges Kind anstrengender als Eines das am Rockzipfel klebt, aber langfristig fühle ich mich damit wohler. ;)
 
Ich finde allerdings (und hier divergiert meine Meinung dann vermutlich wieder von vielen anderen), dass es ein großer Unterschied ist, ob man die Bestrebungen seines Kindes selbstständig zu agieren unterstützt und sozusagen den Ehrgeiz und die Autonomiebestrebeungen verstärkt oder ob man das Kind aktiv in diese Richtung drängt. Von letzterem halte ich nämlich gar nichts.
In meinen Augens sollte für JEDEN Punkt der Selbstständigkeit/Abnabelung der erste Impuls vom Kind ausgehen - soweit das möglich ist. Ich bin nicht blöd, das ist natürlich schlicht nicht immer möglich. Aber so weit es geht, unterstütze ich Talina bei dem, was sie allein machen will und erlaube ihr Nähe und Unterstützung einzufordern, wo sie das eben will. Das führt schonmal zu scheinbaren krassen Gegensätzen im Verhalten. So ist sie wirklich für ihre Altersgruppe extrem aktiv und motorisch sicher und ehrgeizig und selbstständig unterwegs wenn es darum geht tagsüber etwas zu erkunden. Aber nachts schläft sie bei mir im Bett - wenn sie das möchte. Sie hat jede Nacht die Wahl. Und sie entscheidet mal so mal so, aber überwiegend will sie meine Nähe (und ja - böses Thema - auch noch immer meine Brust, das aber hier nur am Rande).

Und das ist ok für mich, weil ich glaube bzw davon überzeugt bin, dass man ein Kind nicht aktiv zur Selbstständigkeit erziehen kann. Man kann - wie oben geschrieben - Selbstständigkeit sicher verhindern, indem man jede autonome Regung unterbindet. Aber man kann ein Kind nicht in die Selbstständigkeit zwingen - zumindest dann nicht, wenn es eine gesunde Selbstständigkeit sein soll, die auf Selbstvertrauen und gesundem Selbstbewusstsein beruht. Selbstvertrauen ist keine Eigenschaft, die man DIREKT anerziehen kann (auch nicht duch Lob). Es setzt sich zusammen aus selbst bewältigten Erfahrungen, aber die BASIS ist Urvertrauen. Selbstvertrauen entwickelt sich gendwann nahezu automatisch aus Urvertrauen. Und je mehr von einem da war, desto mehr kommt meist auch beim anderen raus. Und die Basis für ein starkes Urvertrauen bilden nunmal auch viele Dinge, die heutzutage als "Gluckerei" wenig populär geworden sind.
Selbstverständlich bezieht sich das aber nur auf die ersten 1-2 (maximal 3) Lebensjahre und so ab etwa 18 Monaten kommt der Unterstützung der Autonomie immer mehr Bedeutung zu. Aber BABYS (bis 1 Jahr) KANN man nicht zu viel beglucken und verwöhnen. Das finde ich bei der ganzen Diskussion ganz wichtig herauszustellen. Und auch danach finde ich es halt noch gut, sich dem Tempo des Kindes anzupassen (wenn man die Möglichkeit und die Nerven dazu hat). Ich bin der Ansicht, dass fast alle Meilensteine der Abnabelung aufgrund von Reifungsprozessen allein eintreten, wenn man diese nicht aktiv blockiert. Man muss die nicht "anerziehen". (Beispiel Familienbett ist, dass so gut wie alle Kinder, selbst wenn sie immer mit bei den Eltern im Bett schlafen, spätestens zwischen 3 udn 4 Jahren den Wunsch nach einem eigenen Bett/Zimmer äußern - einfach so, weil sie dann so weit sind. Wichtig ist dann halt, dass die Eltern dem Kind nicht vermitteln, dass sie traurig sind weil das Kind aus dem gemeinsamen Bett auszieht - DANN wird es sehr unschön).
 
Mein persönlicher kleiner Albtraum ist ein Junge aus dem erweiterten Bekanntenkreis. Er ist jetzt 6 Jahre alt. Wenn er sich weh tut, steigert er sich so hinein, dass er anfängt zu hyperventilieren und zu k*tzen.

Das interessante dabei ist, dass sein kleiner Bruder (3 Jahre) eine absolute *sorry* Rampensau ist und keinen Blödsinn auslässt. :eg:
 
Ich sag zu/über Talina auch immer Rampensau :lol: Kein Grund für's *Sorry* :p
 
... oder ob man das Kind aktiv in diese Richtung drängt. Von letzterem halte ich nämlich gar nichts.

Das hat was von "Eislaufmama", das geht gar nicht. :(

Mein "Baby" wird noch immer begluckt und verwöhnt, dass wird vermutlich auch so bis zum Ende meines Lebens bleiben. :love: Die Intensität ändert sich nur etwas. :lol:
 
tja das familienbett in einer grossfamilie, überlege.... nee, das kann niemals eine grossfamilie geben.
 
Man sieht denke ich den späteren Teenagern an, ob sie so oder so aufgewachsen sind. Extreme sind immer schlecht und das ist für heutige Eltern schwer, wenn sie sich an anderen Eltern orientieren wollen.

Kinder sind früher in der Regel wohl freier und selbstständiger aufgewachsen, wenn man Vergleiche anstellt.

Die Tochter meines Geschäftspartners ist sehr behutsam und vorsichtig erzogen und mein Patenkind wächst dagegen im Gegenteil sehr selbstständig auf. Die beiden sind sozusagen Stiefgeschwister aber wachsen in anderen Haushalten auf. Obwohl mein Patenkind 9 Jahre und das andere Mädchen 14 ist, ist das Patenkind viel selbstbewusster und selbständiger.

Es sind beide liebe Kinder und die 14 Jährige ist eine besonders sensible und feine Persönlichkeit, während die 9 Jährige eher etwas härter und kantiger ist. Die 14 jährige ist verträumter und etwas naiver, dagegen ist die 9 Jährige nüchterner und sehr schlau.

Was aber besser ist, kann ich nicht sagen. Wie man sich vorstellen kann, ist die 9 Jährige super gut in der Schule und die 14 Jährige hat schulische Probleme.

Das extrem behütete ist denke ich schlecht, aber genauso auch das Gegenteil. Zum Kind sein gehört doch auch dazu, dass man behütet aufwächst und nicht schon in frühen Jahren zu viel Verlangt wird.

Beide sind liebe Kinder, mit einer guten Weltanschauung und einem guten Charakter. Das ist meiner Meinung nach das Wichtigste.
 
tja das familienbett in einer grossfamilie, überlege.... nee, das kann niemals eine grossfamilie geben.

Ich kenne durchaus eine Familie mit 5 Kindern und Familienbett. Das "Bett" sind mehrere große zusammengeschobene Matratzen auf dem Boden des Schlafzimmers. Sie schlafen mit 4 Kindern dort, das älteste hat inzwischen den Wunsch nach Ausziehen ins eigene Bett geäußert. Das geht schon ;) Man muss nur erfinderisch sein - auf verschiedene Arten und Weisen :p :lol: :rotwerd:

@Caro: Ja, die Sache mit der Intensität ist dann eben wieder das, woran sich Geister scheiden. Auch für jede Altersklasse einzeln betrachtet - ich kann ja nur bis so grob 2 Jahre mitreden... Ich ziehe meinen Stiefel ja relativ konsequent durch: Ich habe meiner Tochter nicht das Durchschlafen beigebracht, ich habe ihr nicht das allein einschlafen beigebracht und ich habe sie (bis jetzt) nicht aktiv abgestillt. Damit falle ich schon in 3 Punkten aus dem Rahmen, denn mir wird SO oft ein "Meinst du nicht, sie müsste jetzt langsam mal..." entgegen gebracht. Nein, muss sie nicht. Sie muss gar nicht. Wenn sie so weit ist, wird sie wollen und können. Ende.

Das Durchschlafen hat ohne jedes "Training" in diese Richtung und obwohl ich immer auf jedes Aufmucken nachts reagiert und sie gestillt habe, einfach so kurz nach ihrem ersten Geburtstag geklappt. Natürlich nicht jede Nacht (momentan ist es wieder so, dass sie 1-2 mal wach wird, aber das sind Phasen), aber im großen und ganzen waren wir ganz plötzlich von 4-6 mal nachts stillen bei 10-12 Stunden Schlaf am Stück. Und was wurde mir der Teufel an die Wand gemalt "So lange du das Kind in den Schlaf stillst, wird sie nie lernen durchzuschlafen" oder "Du MUSST sie auch mal weinen lassen, wenn du jedesmal springst lernt sie ja auch nicht, dass sie überhaupt allein wieder einschlafen kann" - jaja... :D Blödsinn ;)
In den Schlaf gestillt habe ich sie jeden abend noch bis sie 19 oder 20 Monate alt war. Es ging nicht anders und ich war nicht bereit sie schreien zu lassen. Und dann schlief sie vor etwa 2 Monaten einen Abend einfach so ein, als ich ihre Hand hielt... Ich war total überrascht! Und seit dem klappte das fast jeden Abend einfach mit Hand halten. Und seit nun etwa einem Monat klappt es auch fast immer, dass ich nach einer Weile Hand halten sage "Ich bin jetzt nebenan, wenn was ist rufst du mich, dann komme ich sofort, ansonsten komme ich später nach" und dann rausgehe und sie allein einschlafen lasse. Vor 3 Monaten hätte ich das nicht für möglich gehalten!!! Es kam - einfach so, ohne dass ich etwas dafür getan habe. Und ebenso hoffe ich dass sie eines Tages nicht mehr die Brust will und ein eigenes Zimmer will bzw. nicht mehr in mein Bett rüberkrabbeln will. Ohne dass ich das forcieren muss.

Das ist halt meine persönliche Philosophie. Das muss niemand auch so machen und ich werfe sicher niemandem vor, wenn er es anders handhabt, denn es ist auch jedes Kind anders und jede Mutter kennt ihr Kind am besten. Aber es ist eben das wovon ich wirklich aus tiefstem Herzen überzeugt bin. Es fühlt sich für mich und mein Kind richtig an. Mal sehen wie lange noch :lol: Bin ich deshalb jetzt eine Glucke? Ich denke nicht, ich bin halt das was man "bindungsorientiert und bedürfnisorientiert" nennt... (ist einfach die psychologische Begrifflichkeit, soll nicht andere abwerten, die es anders handhaben!). Und ich sehe halt überhaupt nicht, dass das Talinas Entwicklung in irgendeiner Weise beeinträchtigt. Wie gesagt, sie ist sonst so ziemlich überall die selbstständigste, ehrgeizigste und vorallem mutigste ihrer Altersgruppe. Das andere kommt schon noch. (Hoffentlich ;)) Eben Selbstständigkeit/Autonomie/Abnabelung unterstützen, aber nicht einfordern.

Und auf später übertragen bedeutet das auch, dass ich mein Kind nicht irgendwann mit Stadtplan in der Stadt aussetze und sage "sieh zu!" - sondern eben dass ich lediglich, wenn es selbst sagt "Da kann ich auch allein hinfahren" nicht sage "Nee lass mal lieber, das ist zu gefährlich, ich begleite dich!" Das reicht meist vollkommen! Dem Kind zu vertrauen, wenn es sagt "ich traue mir das zu" - man muss es nicht ins kalte Wasser schubsen.

Im Spiegelartikel steht z.B., dass in den ASTAS und Sekreteriaten der Unis in den letzten Jahren etwa 1/3 aller Anrufe von ELTERN kommen, die nachfragen/kontrollieren, ob die bereits studierenden Kinder irgendwelche Fristen einhalten bzw, irgendwelche Termie korrekt notiert haben. UNGEFRAGT! Also SOWAS geht echt gar nicht!
 
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