Aber vllt war der Hund nie beim Arzt.
Und selbst wenn, fällt sowas ja oft lange nicht auf.
Ich erinnere mich an einen Rotti, den ich im TH kennengelernt habe. War ein Fundhund, ca. 8-10 Jahre, total lieb - wollte aber keiner einen alten Rotti haben, der saß also schon ein halbes Jahr oder länger. Gesundheitlich völlig unauffällig. Ich hab ihn in einem Artikel über das THA als Beispiel für einen an sich unproblematischen, aber dennoch aus typischen Gründen (Rasse, Farbe, Größe, Alter) schwer vermittelbaren Hund vorgestellt.
Als ich 3 oder 4 Monate später nochmal da war, war er nicht mehr da... er hatte einige Wochen nach meinem Besuch dort in kürzester Zeit komplett abgebaut und musste dann eingeschläfert werden, weil er ebenfalls "voller Krebs" war.
Das war bei der Aufnahme noch nicht so gewesen und auch dann nicht weiter aufgefallen.
Und bei dem einen Hund von uns, der - sehr plötzlich - an einem Tumor gestorben ist, haben wir auch nur im Rückblick gemerkt, dass sich langsam etwas in seinem Verhalten verändert hatte. Aber "krank" hatte er nicht gewirkt.
Ich kenne auch immer noch viele Besitzer, die Veränderungen bei einem alten Hund unspezifisch "auf's Alter" schieben. Er mag nicht mehr Spazieren gehen? Er ist halt alt. Er frisst viel weniger? Er ist halt alt. Er kann die Hitze nicht mehr so ab und schläft den halben Tag? Er ist halt alt. - Kann man nichts machen... der Hund ist halt alt.
Edit: Und, das ist jetzt vielleicht bösartig, aber begegnet ist mir sowas tatsächlich schon: Die Bereitschaft jüngerer Leute, sich um ihre alten Angehörigen zu kümmern und in die noch Zeit und Mühe und vor allem GELD zu investieren, ist teils erschreckend gering.
Als die Stief-Oma vom GG im Krankenhaus war, hat sich deren leibliche Verwandtschaft in unwürdigster Art und Weise darum gezankt, wer was für die Oma tun muss, weil ja alles Geld gekostet hat und keiner was ausgeben wollte, und als sie hinüber war - da wurde lautstark darüber gebarmt, wie teuer denn so eine Beerdigung sei und dass wirklich keiner es sich leisten könnte, da zu viel zuzuschießen. Die wollten erst nichtmal den Pfarrer dabei haben, weil sie meinten, der kostet nur Geld, das kann sich ja keiner leisten. (Dabei hatte die arme Frau sogar ne Sterbegeldversicherung, aber das Geld wollten die am liebsten komplett einstecken.
)
Wirklich, armseligeres habe ich selten erlebt. (Edit: Und merke: Das war eine ganz liebe Frau. Die niemandem was getan hat.)
Wer das Pech hat, solche Verwandten zu haben, bei dem ist es auch nicht unvorstellbar, dass der Hund von eben diesen Verwandten statt zum Tierarzt zum Supermarkt gebracht wird, wenn die Oma evtl. ins Pflegeheim muss.