Den Christian Ahlmann habe ich als Kind bzw. Jugendlichen (aus der Entfernung, auf Turnieren) kennengelernt und was bei mir haengen geblieben ist, ist sein cholerisch-ehrgeiziger Vater, der brüllend am Rand des Parcours rumtobte, während klein-Ahlmann mit stoischer Ruhe geritten ist ... das fand ich damals bemerkenswert, da die Meisten unter dem Druck ehrgeiziger Eltern einbrechen und das leider in den meisten Fällen zu Lasten der Pferde geht.
Gebliestert wird im dem Bereich der Pferdebeine, die Kontakt zu Stangen bekommen (können), also nicht im Rückenbereich ... um die 'Empfindlichkeit' hochzuschrauben . Das wäre im Rückenbereich kontraproduktiv, da die Pferde gute Rückenarbeit leisten müssen und Schmerzen zu Verspannungen führen, die sogar einen Start verhindern können!
Die Fragen, die bei mir so hochkommen, sind
- warum stand auf der Verpackung der Salbe, dass sie im Sinne des Anti-Doping OK sei
- wer hat das Pferd mit dieser Salbe behandelt (dieses Management obliegt nicht zwangsläufig dem Reiter, keine Ahnung, wie es bei C. Ahlmann gehandhabt wird)
- wie ist der Medikamenteneinsatz bei den Olympia-Pferden geregelt ... muss bzw. sollte bei jedem Medikament der Mannschafts-TA gefragt werden, da ja auch die Liste der Doping-Medikamente variabel ist (also ein Medi, das gestern noch OK war, könnte heute schon auf der Liste stehen).
- Darüberhinaus gilt für Pferde (wenn es zwischenzeitlich nicht geändert wurde), die Total-Clean-Vorgabe ... will heissen, noch nicht einmal Spuren eines potentiellen Doping-Mittels dürfen vorhanden sein.
Dies finde ich insofern schwierig, da eben auch Medi's Inhalte haben, die als Dopingmittel gelten ... Pflegemittel sollte man eventuell selber herstellen, um unerwünschten nicht-deklarierten Inhalten zu entgehen
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Doch zurück zu den Medis. Es gibt für die Medis Angaben, wie lange es dauert, bis keine Spuren mehr nachweisbar sind.
Ist also ein Start geplant (z.B. in vier Wochen auf der Olympiade) wird natürlich bei Medikamenteneinsatz geschaut, wie lange es dauert, bis die Inhaltsstoffe abgebaut sind, um nicht in die Dopingfalle zu laufen. Nehmen wir mal an, es sind zwei Wochen angegeben. Nehmen wir weiter mal an, es wird ein Puffer von weiteren 2 Wochen einkalkuliert ... und geht dann natürlich davon aus, dass zum Start alles OK ist.
Wenn jetzt aber das Pferd aus welchen Gründen auch immer 5 Wochen braucht, um alle Inhaltsstoffe auszuspülen, hat man schnell ein Problem ... ich finde es überzogen, in dem Fall von Doping zu sprechen
- wird an ihm jetzt seitens der Deutschen Reiterlichen Vereinigung ein Exempel statuiert? Insbesonders nach den Vorwürfen, dass sie Doping in anderen Fällen unter den Tisch gekehrt hätten! Ich finde das Verhalten der deutschen FN auf jeden Fall sehr irritierend.
Wenn auch andere Reiter besagte Salbe (o.ä.) benutzt und dann die Nennung zurückgezogen haben, so kann es Beides sein
- Sch... , die Salbe ist aufgeflogen, mal besser zurückziehen, bevor ich des Dopings angeklagt werde
- Sch... , die Salbe ist doping-relevant, mal besser zurückziehen, bevor ich des Dopings angeklagt werde
... wer weiss!!