@ Dobifreund
Dein erstes Posting und die Fragen fand ich persönlich ganz okay und da hast Du ja auch absolut Recht gehabt. Leider glit es dann in den nächsten Postings von Dir in " ich-bin-gegen-den-VDH"-Geschrei ab, schade.
Mal abgesehen davon, daß ich Deine Motivation nicht begreife, hast Du insoweit Recht, daß so etwas nicht passieren darf und gegen die betroffenen Hundehalter ( sollten sich die Anschuldigungen als wahr erweisen) nicht nur ein Ausschlussverfahren des Verbandes und den Entzug des Zwingerschutzes nach sich ziehen sollte, sondern das ein Haltungsverbot von Tieren aller Art angestrebt werden sollte.
Zum Thema im September letzten Jahres gab es einen ähnlichen Vorfall auf einer Dissidenzschau in Straubing...........und das war kein VDH`ler. Hier liegts doch nicht am Verband, sondern an den einzelnen Hundehaltern, die unverantwortlich sind.
watson schrieb:
Quini, kann man diese Krankheit durch eine Untersuchung im Vorfeld bestimmen?
watson
Watson: Jein.
Die Dobermann-Kardio läuft in verschiedenen Stadien ab:
Genetischer Defekt ----> Okulte Phase ( 1-6 Jahre
keine Anzeichen im 3-min EKG, keine Veränderungen auf dem Ultraschall ---- > bricht die Krankheit aus, dann stirbt 1/3 aus scheinbar völliger Gesundheit den Sekundentod, die anderen 2/3 zeigen Ohnmachtsanfälle, Wasseransammlungen in der Lungen und versterben je nach Zustand des Herzmuskels relativ kurz danach; die durchschnittl. Überlebenszeit beträgt 30 Tage! Ist die Erkrankung manifestiert, gibt es kaum Möglichkeit diese aufzuhalten.
Eine Chance auf vollständige Genesung gibt es nicht, denn man kann ja den genetischen Defekt nicht ausschalten, kann man allerdings diese Erkrankung bereits in der okkulten Phase diagnostizieren, so verlängert sich die Überlebenszeit dramatisch. Nun hat man in den USA herausgefunden, das die DCM immer mit Extra-Systolen einhergeht, also auch Hunde die klinisch gesund erscheinen schon in frühen Jahren "Extra-Herzschlaäge" aufweisen, da es allerdings im Anfang nur 10 am Tag sind, ist die Wahrscheinlichkeit diese auf einem 3-min EKG zu erwischen sehr gering. Erst später, wenn die Anzahl auf 10-20000 Extra-Systolen angestiegen ist, wird man auch auf einem 3-min EKG etwas finden, also dann, wenn bereits ein mittelschwerer Herzschaden vorliegt.
Nun ist man in München dran und hat ein Holter-EKG aus den Staaten besorgt, also ein Langzeit-EKG . Damit will und kann man 24Std. auswerten, so daß Hunde die Extrasystolen aufweisen, auffinden und behandeln kann. Gleichzeitig soll in diesem Forschungsprojekt die Suche nach dem defekten Gen erfolgen, damit eines Tages ein Bluttest Aufschluss geben kann.
Die DMC ist also nicht so simple, sondern stellt derzeit das größte Problem in der Zucht dar, weil die diagnostischen Möglichkeiten sehr gering sind und in Deutschland keine Studien zur Vorsorge vorliegen, sondern bis dato lediglich an der Erkennung und Behandlung bereits erkrankter Hunde gearbeitet worden ist.
LG quini