So, mir geht es weniger um Erziehungstipps für die Kommandos, sondern eher um eine zündende Idee für einen Zugang zum Hund, oder eine Änderung in meinem Verhalten.
Im Moment spüre ich jeden einzelnen Knochen und bin wirklich an der Grenze meiner Leistungsfähigkeit.
Vielleicht verlange ich auch zu viel in der kurzen Zeit, bin zu ungeduldig?
Die Eckdaten:
Hund – Labrador-Mix – ca. 10 Jahre – unkastriert – 25 kg - völlig ohne Erziehung – weit über 6 Jahre (evtl. fast sein ganzes Leben) Tierheim Sardinien – seit Ende Mai 2014 im Haushalt
Außerdem im Haushalt Veny, ein gut erzogener Angsthund, eine Katze, diverse Sittiche.
Verhalten des Rüden nach Ankunft in der Wohnung:
Er ist aufgedreht – lässt Veny nicht in Ruhe, heißt er schnüffelt aufdringlich, schleckt, bedrängt und will sie besteigen (Veny ist kastriert und ca. 11 Jahre). Er ist mit einem Satz auf der Arbeitsfläche der Küche, markiert im Schlafzimmer und setzt im Wohnzimmer an, will den Menschen rammeln, klebt auf Schritt und Tritt an meinen Hacken.
Verhalten des Rüden nach Ankunft außerhalb der Wohnung:
Er zieht wie ein wilder, bei Hund oder Katze in Sicht wird er doppelt so groß, knurrt, bellt, steht auf zwei Beinen im Geschirr, ein Pferdefuhrwerk wollte er mehr oder weniger „killen“, er schleckt an jeder „Pfütze“, seibert/schäumt dann wie blöde und klappert mit den Zähnen, ist absolut nicht ansprechbar. Selbst wenn man ihn verbal „nieder macht“ prallt es einfach ab. Am Geschirr anheben und aus der Sicht drehen = 1 Sekunde „huch“ und zack geht es wieder los.
Im Haus ist er für mich im Moment „okay“.
Heißt, er lässt Veny in Ruhe, sie liegen sogar zusammen auf der Couch, kläfft nicht, markiert nicht mehr, wurde nicht mehr auf der Arbeitsplatte (oder anderen Tischflächen) gesehen.
Inzwischen reagiert er auch auf die Ansage „bleib liegen“ und lässt sich im Garten vom Zaun abrufen, zwar manchmal erst nach der 2. schärferen Aufforderung, aber gut, aktuell reicht das erst mal. Er setzt sich automatisch (ohne extra Aufforderung) neben der Wohnungstür hin, wenn ich Geschirr oder Halsband in die Hand nehme, ebenso bei der Rückkehr vom Spaziergang draußen vor der Wohnungstür.
Seit 2 Tagen muss er immer zuerst sitzen und warten bis der Napf frei gegeben wird, statt die Nase schon rein zu drängeln bevor der Napf steht.
Fast vergessen, nach zwei Versuchen mit Bell- und Jaulorgie, sowie entsprechender Reaktion von mir, bleibt er mehrere Stunden allein zu Hause. Muss er zwar selten, aber Arzt und Einkauf muss nun mal sein.
Für 3 Monate hier und ohne vorherige Erziehung bin ich damit ganz zufrieden.
Warum Brainstorming?
Ja, jetzt kommt der Knackpunkt …
Ist die Leine am Halsband eingehakt und ich öffne die Wohnungstür wird er zur ziehenden Furie.
Da fliegt der Läufer in der Wohnung durch die Gegend und die Matte vor der Wohnungstür hat einen Freiflug in den Flur.
Jeder Spaziergang wieder, jedes Mal sage ich nein und bleibe so lang stehen bis er sich beruhigt hat und wieder neben mir steht. Erst dann geht die Wohnungstür zu, wir gehen durch den Hausflur (mit durchdrehenden Vito-Beinen). Ich könnte dort eine halbe Stunde stehen bleiben, so bald ich mich bewege und sage wir gehen jetzt, legt sich scheinbar ein Schalter um und er kommt vom Stand oder Sitz ohne Umwege in Galopp.
Gut, wir sind an der Haustür – gleiches Theater wie an der Wohnungstür, nur ohne fliegende Läufer.
Die umgekehrte Richtung verläuft „gesittet“, heißt er zieht nicht durch die Haustür (er steht an lockerer Leine, geht mit mir zusammen rein) und bleibt vor der Wohnungstür sitzen bis Halsband/Geschirr ab ist und ich ihn rein schicke.
Demzufolge weiß der Hund also sehr wohl was ich von ihm will.
Allerdings wäre das allein nicht ganz so schlimm, wenn … , ja wenn Vito draußen ansprechbar wäre.
Es geht also los, ca. 150 - 200 m bis zum Feld (ein Stück Plattenweg, ein Stück Trampelpfad zwischen zwei Zäunen).
Ich habe ihn an ca. 1 m Leine, bleibe stehen sobald Zug drauf kommt, anfangs muss ich Vito dann zurück ziehen neben meinen Fuß, nach dem 6. oder 7. Mal macht er das allein, aber nur um direkt wieder zu ziehen.
Habe versucht das mit und ohne Worte zu machen – völlig egal, Vito lebt in seiner eigenen Welt.
Am Feldweg angekommen, also schon in Schweiß gebadet.
Hund muss stehen, Veny wird abgeleint, Vito kommt der Stopp aus der Leine. Hier muss ich schon wieder sehr massiv werden, damit er stehen bleibt, denn er merkt ja, dass jetzt der Zug von der Flex am Geschirr ist und das kann nur heißen er darf gleich los.
Veny steht während dessen weiter neben mir und wartet auf die Freigabe.
Okay, ich setze mich durch und inzwischen muss er sich auch erst setzen bevor er dann los darf, aber dann startet er wieder aus dem Sitz ins Galopp und knallt nach 8 m in das Leinenende.
Egal mit welcher Stimme (oder hampeln, kreischen, klein machen) ich es versuche, die Ohren sind zu.
Bin auch schon mal stehen geblieben, quer zum Feldweg und habe ihn einfach in die Leine knallen lassen. Er schießt dann auf der einen Seite rein, dreht um schießt an mir vorbei in die andere Seite (also 16 m), dreht um und so weiter. Nach 30 Minuten habe ich das abgebrochen, weil seine Zunge schon über den Boden schliff, er aber immer noch Anlauf nahm.
Einen Tick besser geht es mit der Schleppleine, allerdings nur mit den 20 m.
Hier habe ich schon erste Versuche mit der Hundepfeife gestartet, also wenn er Richtung Ende unterwegs ist das Lecker in der Hand, die Pfeife zwischen den Lippen und sobald er auf dem Rückweg ist gepfiffen, aber erst wenn er schon umgedreht hat.
Bei dieser Übung kommt er bis ran und setzt sich auch vor mir hin, nimmt das Lecker und startet im Galopp, wenn ich nicht rechtzeitig den Fuß auf der Leine habe.
Das Übungen derzeit über Lecker gehen finde ich nicht schlimm, kann man später wieder abbauen.
Was mir sonst auffällt, egal was man mit ihm macht, er ist immer angespannt/unter Strom, also er sitzt, aber man sieht förmlich die angespannten Muskeln und er kann mit Hintern auf dem Boden trotzdem hibbeln.
Ebenso bei down, er liegt die Hinterbeine angewinkelt, Vorderbeine parallel nach vorn, aber jeder Muskel gespannt und gebärdet sich wie wild, wenn ich das Lecker dann nicht sofort los lasse.
Wenn wir vom Feld wieder rein kommen, am Ende des Feldweges „stay“, Leine wird auf 1 m festgestellt, Vito ins Fuß gebracht, bis wir die paar Meter durch die 2 Zäune sind, habe ich ihn schon mindestens 10 x erinnert, weil er wieder vor zog. Kommen wir um die Ecke, sind die Katzen interessant und man vergisst schon wieder das Fuß, also wieder 10 x erinnert bis zum Plattenweg. Hier läuft er dann einigermaßen und sobald man sagt „prima“ oder „gut machst du das“ oder so, schwupps, zieht er wieder los.
Lob geht zumindest verbal also nicht.
Übungen während des Spazierganges baue ich immer erst ein, wenn wir die ersten zwei Feldwege hinter uns haben, damit der erste Überschwang weg ist und Hund so weit entleert.
Im Moment übe ich in erster Linie fuß, kehrt, stay, down. Nach dem 5. oder 6. Richtungswechsel funktioniert das dann auch ganz gut.
Nachdem die Übung beendet ist läuft er ca. 4 – 5 Schritte langsam, 4 – 5 Schritte Trab und ab wieder ins Galopp.
Mir ist auch schon der Geduldsfaden gerissen und ich habe ihn so richtig „zusammen geschi**en“, legt er sich ganz kurz mit eingeklemmtem Schwanz und hängenden Ohren hin, um in der nächsten Sekunde wieder los zu starten.
Eigentlich fehlt nur noch, dass er mir die Mittelkralle zeigt.
Im Moment spüre ich jeden einzelnen Knochen und bin wirklich an der Grenze meiner Leistungsfähigkeit.
Vielleicht verlange ich auch zu viel in der kurzen Zeit, bin zu ungeduldig?
Die Eckdaten:
Hund – Labrador-Mix – ca. 10 Jahre – unkastriert – 25 kg - völlig ohne Erziehung – weit über 6 Jahre (evtl. fast sein ganzes Leben) Tierheim Sardinien – seit Ende Mai 2014 im Haushalt
Außerdem im Haushalt Veny, ein gut erzogener Angsthund, eine Katze, diverse Sittiche.
Verhalten des Rüden nach Ankunft in der Wohnung:
Er ist aufgedreht – lässt Veny nicht in Ruhe, heißt er schnüffelt aufdringlich, schleckt, bedrängt und will sie besteigen (Veny ist kastriert und ca. 11 Jahre). Er ist mit einem Satz auf der Arbeitsfläche der Küche, markiert im Schlafzimmer und setzt im Wohnzimmer an, will den Menschen rammeln, klebt auf Schritt und Tritt an meinen Hacken.
Verhalten des Rüden nach Ankunft außerhalb der Wohnung:
Er zieht wie ein wilder, bei Hund oder Katze in Sicht wird er doppelt so groß, knurrt, bellt, steht auf zwei Beinen im Geschirr, ein Pferdefuhrwerk wollte er mehr oder weniger „killen“, er schleckt an jeder „Pfütze“, seibert/schäumt dann wie blöde und klappert mit den Zähnen, ist absolut nicht ansprechbar. Selbst wenn man ihn verbal „nieder macht“ prallt es einfach ab. Am Geschirr anheben und aus der Sicht drehen = 1 Sekunde „huch“ und zack geht es wieder los.
Im Haus ist er für mich im Moment „okay“.
Heißt, er lässt Veny in Ruhe, sie liegen sogar zusammen auf der Couch, kläfft nicht, markiert nicht mehr, wurde nicht mehr auf der Arbeitsplatte (oder anderen Tischflächen) gesehen.
Inzwischen reagiert er auch auf die Ansage „bleib liegen“ und lässt sich im Garten vom Zaun abrufen, zwar manchmal erst nach der 2. schärferen Aufforderung, aber gut, aktuell reicht das erst mal. Er setzt sich automatisch (ohne extra Aufforderung) neben der Wohnungstür hin, wenn ich Geschirr oder Halsband in die Hand nehme, ebenso bei der Rückkehr vom Spaziergang draußen vor der Wohnungstür.
Seit 2 Tagen muss er immer zuerst sitzen und warten bis der Napf frei gegeben wird, statt die Nase schon rein zu drängeln bevor der Napf steht.
Fast vergessen, nach zwei Versuchen mit Bell- und Jaulorgie, sowie entsprechender Reaktion von mir, bleibt er mehrere Stunden allein zu Hause. Muss er zwar selten, aber Arzt und Einkauf muss nun mal sein.
Für 3 Monate hier und ohne vorherige Erziehung bin ich damit ganz zufrieden.
Warum Brainstorming?
Ja, jetzt kommt der Knackpunkt …
Ist die Leine am Halsband eingehakt und ich öffne die Wohnungstür wird er zur ziehenden Furie.
Da fliegt der Läufer in der Wohnung durch die Gegend und die Matte vor der Wohnungstür hat einen Freiflug in den Flur.
Jeder Spaziergang wieder, jedes Mal sage ich nein und bleibe so lang stehen bis er sich beruhigt hat und wieder neben mir steht. Erst dann geht die Wohnungstür zu, wir gehen durch den Hausflur (mit durchdrehenden Vito-Beinen). Ich könnte dort eine halbe Stunde stehen bleiben, so bald ich mich bewege und sage wir gehen jetzt, legt sich scheinbar ein Schalter um und er kommt vom Stand oder Sitz ohne Umwege in Galopp.
Gut, wir sind an der Haustür – gleiches Theater wie an der Wohnungstür, nur ohne fliegende Läufer.
Die umgekehrte Richtung verläuft „gesittet“, heißt er zieht nicht durch die Haustür (er steht an lockerer Leine, geht mit mir zusammen rein) und bleibt vor der Wohnungstür sitzen bis Halsband/Geschirr ab ist und ich ihn rein schicke.
Demzufolge weiß der Hund also sehr wohl was ich von ihm will.
Allerdings wäre das allein nicht ganz so schlimm, wenn … , ja wenn Vito draußen ansprechbar wäre.
Es geht also los, ca. 150 - 200 m bis zum Feld (ein Stück Plattenweg, ein Stück Trampelpfad zwischen zwei Zäunen).
Ich habe ihn an ca. 1 m Leine, bleibe stehen sobald Zug drauf kommt, anfangs muss ich Vito dann zurück ziehen neben meinen Fuß, nach dem 6. oder 7. Mal macht er das allein, aber nur um direkt wieder zu ziehen.
Habe versucht das mit und ohne Worte zu machen – völlig egal, Vito lebt in seiner eigenen Welt.
Am Feldweg angekommen, also schon in Schweiß gebadet.
Hund muss stehen, Veny wird abgeleint, Vito kommt der Stopp aus der Leine. Hier muss ich schon wieder sehr massiv werden, damit er stehen bleibt, denn er merkt ja, dass jetzt der Zug von der Flex am Geschirr ist und das kann nur heißen er darf gleich los.
Veny steht während dessen weiter neben mir und wartet auf die Freigabe.
Okay, ich setze mich durch und inzwischen muss er sich auch erst setzen bevor er dann los darf, aber dann startet er wieder aus dem Sitz ins Galopp und knallt nach 8 m in das Leinenende.
Egal mit welcher Stimme (oder hampeln, kreischen, klein machen) ich es versuche, die Ohren sind zu.
Bin auch schon mal stehen geblieben, quer zum Feldweg und habe ihn einfach in die Leine knallen lassen. Er schießt dann auf der einen Seite rein, dreht um schießt an mir vorbei in die andere Seite (also 16 m), dreht um und so weiter. Nach 30 Minuten habe ich das abgebrochen, weil seine Zunge schon über den Boden schliff, er aber immer noch Anlauf nahm.
Einen Tick besser geht es mit der Schleppleine, allerdings nur mit den 20 m.
Hier habe ich schon erste Versuche mit der Hundepfeife gestartet, also wenn er Richtung Ende unterwegs ist das Lecker in der Hand, die Pfeife zwischen den Lippen und sobald er auf dem Rückweg ist gepfiffen, aber erst wenn er schon umgedreht hat.
Bei dieser Übung kommt er bis ran und setzt sich auch vor mir hin, nimmt das Lecker und startet im Galopp, wenn ich nicht rechtzeitig den Fuß auf der Leine habe.
Das Übungen derzeit über Lecker gehen finde ich nicht schlimm, kann man später wieder abbauen.
Was mir sonst auffällt, egal was man mit ihm macht, er ist immer angespannt/unter Strom, also er sitzt, aber man sieht förmlich die angespannten Muskeln und er kann mit Hintern auf dem Boden trotzdem hibbeln.
Ebenso bei down, er liegt die Hinterbeine angewinkelt, Vorderbeine parallel nach vorn, aber jeder Muskel gespannt und gebärdet sich wie wild, wenn ich das Lecker dann nicht sofort los lasse.
Wenn wir vom Feld wieder rein kommen, am Ende des Feldweges „stay“, Leine wird auf 1 m festgestellt, Vito ins Fuß gebracht, bis wir die paar Meter durch die 2 Zäune sind, habe ich ihn schon mindestens 10 x erinnert, weil er wieder vor zog. Kommen wir um die Ecke, sind die Katzen interessant und man vergisst schon wieder das Fuß, also wieder 10 x erinnert bis zum Plattenweg. Hier läuft er dann einigermaßen und sobald man sagt „prima“ oder „gut machst du das“ oder so, schwupps, zieht er wieder los.
Lob geht zumindest verbal also nicht.
Übungen während des Spazierganges baue ich immer erst ein, wenn wir die ersten zwei Feldwege hinter uns haben, damit der erste Überschwang weg ist und Hund so weit entleert.
Im Moment übe ich in erster Linie fuß, kehrt, stay, down. Nach dem 5. oder 6. Richtungswechsel funktioniert das dann auch ganz gut.
Nachdem die Übung beendet ist läuft er ca. 4 – 5 Schritte langsam, 4 – 5 Schritte Trab und ab wieder ins Galopp.
Mir ist auch schon der Geduldsfaden gerissen und ich habe ihn so richtig „zusammen geschi**en“, legt er sich ganz kurz mit eingeklemmtem Schwanz und hängenden Ohren hin, um in der nächsten Sekunde wieder los zu starten.
Eigentlich fehlt nur noch, dass er mir die Mittelkralle zeigt.