Drensteinfurt- Vier Doggen verletzten Passantin lebensgefährlich

Dabei denke ich, das wesentlich mehr Menschen von Menschen getötet werden, als von irgendein Tier( nicht nur Raubtiere).
 
  • 26. April 2024
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Hi mama5 ... hast du hier schon mal geguckt?
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Was mich, speziell hier in Thread, verwundert und teilweise erschreckt ist die Unbedarftheit, die hier selbst Halter relativ wehrhafter Hunde hinsichtlich des Potentials ihrer Lieblinge an den Tag legen.

Ich bestimmt nicht. Ich habe hier im Forum irgendwann schonmal geschrieben: Wäre mein Hund auf Menschen so gegangen wie auf Hunde, hätte ich ihn hier nicht mehr halten können - und auch nicht wollen.
Nicht, weil er für mich ein Drecksviech gewesen wäre - aber weil ich hier schon im Grunde mehr geleistet habe, als ich konnte, und das Risiko, dass doch mal etwas passiert, hier nicht hätte eingehen können.

Zu anderen Zeiten, an anderen Orten, an denen man es locker einmal am Tag schafft, rauszugehen und niemandem zu begegnen: Kein Thema.

Hier herum - keine Chance.

Man muss auch seine eigenen Grenzen kennen.

Und dass man dann "nicht damit leben kann, dass der eigene Hund wegen seines eigenen Fehlers nicht mehr lebt"... - Je nun. Das ist dann wohl so. Viele Leute müssen lernen, mit noch ganz anderen Fehlern zu leben, die sie gemacht haben.
Das meine ich nicht hämisch. Das ist einfach so, das Leben passiert nunmal, und manchmal eher wie im Drama als wie im Wohlfühlfilm. Dann lebt man damit - oder nicht. Oder redet es sich schön, oder verdrängt es, oder...

Es ist nach meiner eigenen Erfahrung einigermaßen erstaunlich, mit was man alles einfach - oder auch nicht so einfach, aber irgendwie - weiterleben kann.

Ich zB hätte ein massives Problem damit, damit leben zu müssen, dass wegen mir, meinem Hund und meinem Fehler (oder auch nur wegen mir und meinem Hund und dem Fehler von jemand anderem) jemand anders um's Leben gekommen oder zum Pflegefall geworden oder auch nur verletzt worden ist.

Und ich müsste mich in dem Moment ehrlich fragen, ob ich das in Zukunft verhindern könnte. Und wenn nicht - die Konsequenzen ziehen. Egal, wie gut ich selbst dabei wegkomme.

Und da es eher unwahrscheinlich ist, dass ein Hund den Haushalt so gut führt wie ich, und die Kinder zum Arzt fährt und und und, muss, wenn ich den Hund nicht gefahrlos für meine Umwelt halten kann, der Hund ausziehen, nicht ich. Das geht nicht anders. Auch wenn es dann k.acke von mir war, mich überschätzt zu haben und ihn aufgenommen zu haben. Das ändert an den Umständen nichts.

Einen gefährlichen Hund zu behalten, ohne sicher zu sein, dass man in Zukunft gewisse Fehler nicht wiederholt, nur um "nicht mit einer unbequemen Entscheidung leben zu müssen", halte ich - wenn man mal die Gesellschaft über den eigenen Kreis und die eigene Befindlichkeit hinaus betrachtet - zumindest für etwas fragwürdig.

(Wobei mir schon klar ist, dass zumindest hier in der Nachbarschaft einige Leute denken, dass ich es ja im Grunde genauso gemacht hätte. :p

Denen habe ich rein vom Sicherheitsgefühl her schon einiges abverlangt. Aber, wie gesagt: Ich war relativ sicher, dass er unter normalen Umständen Menschen nichts ernsthaftes tut. Es gab glaubhafte Indizien dafür. Und hat sich so bestätigt.)
 
Dabei denke ich, das wesentlich mehr Menschen von Menschen getötet werden, als von irgendein Tier( nicht nur Raubtiere).

Würden Hunde in erster Linie unter sich leben, und erst in zweiter mit Menschen zusammen*, würden vermutlich mehr Hunde von Hunden getötet.

* Und würden Menschen nicht gar zu gerne jagen und ausrotten, was sie stört...

Okay, ich sehe ein, das ist ein ziemlich theoretischer Gedanke.
 
Ich glaube, die Menschen sind die einzige Lebewesen, die der Potential hat, alles Lebende zu vernichten. Ist aber eine andere Thema.
 
Ich glaube, die Menschen sind die einzige Lebewesen, die der Potential hat, alles Lebende zu vernichten. Ist aber eine andere Thema.
Das absurde dabei ist allerdings auch, dass der Mensch AUCH das einzige Lebewesen ist, dass mit Moral um die Ecke kommt und für so ein Verhalten "bestraft".
 
Da musste man definieren, was Moral ist. Bestrafen in übertragene Sinne tun Tiere auch. Mein "Fressen" willst du es gibt es auf Maul. Ausser du bist stärker als ich.
 
Nein... tu ich gar nicht. Es war mir nur wichtig, darauf hinzuweisen, dass es eben auch andere gibt. :hallo:
 
mal ein fachartikel dazu

Danke für den informativen Artikel! :hallo:

Zitat aus dem Artikel: “....welche Vielzahl von höchst problematischen Verknüpfungsmöglichkeiten es gerade in den Verhaltensbereichen der Angst und der Aggression gibt.“

Was der Trigger war, können die Beteiligten nur spekulieren.

Ebenfalls aus dem Artikel: “Gegen Haltungsbedingungen, die aggressive Übergriffe der Hunde mitbedingen, aber auch gegen Ausbildungsformen, die aggressive Verhaltensweisen, welchen Formenkreis auch immer, fördern und /oder bei denen dem Hund Schmerz zugefügt werden, nur um sportliche Leistungen zu erzielen, muss meines Erachtens vorgegangen werden, wenn weitere Sanktionsmaßnahmen gegen Hunde vermieden werden sollen. “

Da hab ich allerdings wenig Hoffnung.
 
Was mich, speziell hier in Thread, verwundert und teilweise erschreckt ist die Unbedarftheit, die hier selbst Halter relativ wehrhafter Hunde hinsichtlich des Potentials ihrer Lieblinge an den Tag legen.


Ich denke eher, dass es der alltägliche unkomplizierte Umgang mit den Hunden ist, die viele Halter ihre Hunde unterschätzen lassen.

Mein Mann und meine Tochter muss ich mind. 1 x pro Woche daran erinnern, dass Dira durchaus eine Gefahr für andere Hunde darstellt. Nur weil in den letzten Jahren nichts passiert ist (und beide bei den Angriffen nicht vor Ort waren) ist der Hund nicht ungefährlich.


Vergisst man halt, wenn man es nie erlebt hat... so ist der Mensch eben- was man nicht gesehen oder selbst erlebt hat, ist schwer vorstellbar.


Ich gehöre übrigens auch zu der Gruppe, die den eigenen Hund in so einem Fall tatsächlich einschläfern würde. Zum einen, weil man nie 100% garantieren kann, den Hund sicher zu halten (ist ja dann bereist einmal zu eine gravierenden Fehleinschätzung gekommen) und zum anderen versteht der Hund ja dann nicht, wenn er im Tierheim landet oder weggeben würde. Da bin ich tatsächlich egoistisch- wäre Dira jemals ernsthaft gegen andere Menschen (und nicht nur gegen mich) gegangen, wäre oder wird sie umgehend eingeschläfert. Wer will denn dieses Risiko tragen? Ich nicht.
 
Wer will denn dieses Risiko tragen?
Ich schätze, das Risiko ist größer bei einem Hund, der das Potential hat, bei dem aber noch nichts passiert ist. Den unterschätzt man eher (siehe dein Beispiel mit Dira und deinem Mann) und sichert ihn deshalb nicht gründlich genug, als einen Hund, bei dem schon mal was passiert ist.

Anders natürlich, wenn man das Potential erkennt und gleichzeitig die Tatsache, dass man den Hund nicht ausreichend sicher führen kann oder will - dann ist eine Einschläferung aber eine Prophylaxe für die Zukunft - keine Folge aus dem zurückliegenden Angriff. Letzteres wäre eine "Bestrafung" des Tieres und damit sind wir wieder beim Thema Schuld und Sühne.
 
keine Folge aus dem zurückliegenden Angriff. Letzteres wäre eine "Bestrafung" des Tieres und damit sind wir wieder beim Thema Schuld und Sühne.
also für mich ist die Einschläferung der Doggen keine Bestrafung.
Denn - wer will die Verantwortung übernehmen, die Hunde weiterhin zu führen?
Wenn da mal wieder was passieren sollte - undenkbar m.E.

Natürlich bringen viele Hunde dieses Potential mit - aber diese Hunde haben halt gezeigt, dass sie eine Grenze überschreiten und sind somit zu einer potentiellen 'Gefahr' für die Gesellschaft geworden.
 
dass sie eine Grenze überschreiten
Wo ist denn diese Grenze? Hunde die Menschen unter bestimmten Umständen angreifen würden, aber bislang davon abgehalten werden konnten durch sichere Führung? Das Potenzial ist exakt das gleiche. Das trifft auf ziemlich viele Hunde zu.
Oder ist die Grenze erst überschritten, wenn der Mensch versagt hat?
 
Natürlich bringen viele Hunde dieses Potential mit - aber diese Hunde haben halt gezeigt, dass sie eine Grenze überschreiten und sind somit zu einer potentiellen 'Gefahr' für die Gesellschaft geworden.
So gesehen ist jeder Hund eine potentielle Gefahr für die Gesellschaft. :kp: Ich bin mir ziemlich sicher das es für jeden Hund einen entsprechenden Auslöser gibt um ernsthaft zuzubeißen. Und nur weil ein Hund zugebissen hat ist er nicht automatisch gefährlicher. Eher im Gegenteil, meist kennt man dann ja zumindest einen Auslöser für das Verhalten. Dieses Wissen vereinfacht in der Regel den Umgang.
 
also für mich ist die Einschläferung der Doggen keine Bestrafung.
Denn - wer will die Verantwortung übernehmen, die Hunde weiterhin zu führen?
Wenn da mal wieder was passieren sollte - undenkbar m.E.
Ob es eine Bestrafung ist oder nicht (für die Hunde wohl egal, tot bleibt tot), ergibt sich aus der Intention der Menschen, die den Hund töten.

"Das Drecksvieh hat das Recht auf Leben verwirkt" ist ein Ruf nach Bestrafung, liest man gerne und viel in Kommentaren unter Artikel zu Hundevorfällen.
"Ich kann nicht garantieren, dass sich so ein Vorfall nicht wiederholt" ist keine Bestrafung, sondern Vorbeugen. Damit muss man aber eigentlich auch ein vorbeugendes Einschläfern akzeptieren. Der Hund wird ja nicht schlagartig gefährlicher, wenn er einmal zugebissen hat.
 
Der Hund wird ja nicht schlagartig gefährlicher, wenn er einmal zugebissen hat.
So wie mein seliges Kangalömchen. Obwohl sie bei ihrem Vorbesitzer 2x einen Menschen für längere Zeit auf die Intensivstation gebissen hat war sie eine Seele von Hund der man problemlos ein Kleinkind hätte vor die Nase setzten können.
 
Wo ist denn diese Grenze?
Schwierige Frage, ich weiß es wirklich nicht...
Vielleicht Hunde, die mit dem bisherigen Management, das über Jahre gut funktioniert hat (muss ich einfach mal annehmen, dass das in dem Fall hier so war), plötzlich außer Kontrolle geraten?
Keine Ahnung, wirklich nicht...
 
Ich bin mir ziemlich sicher das es für jeden Hund einen entsprechenden Auslöser gibt um ernsthaft zuzubeißen. Und nur weil ein Hund zugebissen hat ist er nicht automatisch gefährlicher. Eher im Gegenteil, meist kennt man dann ja zumindest einen Auslöser für das Verhalten. Dieses Wissen vereinfacht in der Regel den Umgang.

Wenn man ihn denn kennt... - aber kennt man ihn in diesem Fall?
 
Spätestens wenn die Sicherheit Dritter (über das normale Maß hinaus) gefährdet ist/wird (eine gewisse Grundgefährdung Dritter lässt sich eh nie komplett ausschließen). Nicht unbedingt wenn es um Rudel-/Gruppeninterna geht und Dritte davon nicht direkt betroffen sind.
Spätestens wenn die Sicherheit Dritter (über das normale Maß hinaus) gefährdet ist/wird (eine gewisse Grundgefährdung Dritter lässt sich eh nie komplett ausschließen). Nicht unbedingt wenn es um Rudel-/Gruppeninterna geht und Dritte davon nicht direkt betroffen sind.

Das meinte ich weniger als die Fälle, wie sie eben heute am häufigsten vorkommen, wo zu vorhandenen Hund /Hunden ein weiterer, anderer Rasse stark differenden Alters.... angeschafft wird.
Vllt. deshalb der Begriff Mehrhundehaltung, denn das wird dann bestenfalls, wenn man o.g. richtig macht, eine Gruppe.
Und natürlich auch so etwas, wie Unterstützung der Stellung alter, kranker Hunde u.ä.


Zur Frage wo die Grenze ist, kann man nach meiner Überzeugung keine allgemeingültige Antwort finden.
Das wird immer eine Einzelentscheidung sein, bei der auch der Halter oder zukünftige Halter mit zu bewerten ist.

(Ausnahme, die Hunde mit Gendefekt, die wirklich schon als Welpen und Junghunde ein extrem aggressives Verhalten mit Beschädigungsbeißen zeigen, was sich auf üblichen Weg nicht stoppen lässt.
Das hat jedoch mit den Doggen hier gar nichts zu tun.)
 
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