@Nebelfee und Noena, doch, weil es völlig inkonsequent ist
Ich habe hier oft den Vegetarismus verteidigt, obwohl ich kein Veggie bin. Habe auch geschrieben, dass ich so rein provozierende Beiträge wie von Jan, wenn er nur reinkommt, um zu posten, was er mal wieder alles an Fleisch gegessen hat, nicht angebracht finde.
An sich finde ich die Grundfrage, ob Pilze nun Pflanzen sind oder nicht auch gar nicht so uninteressant, aber man muss doch manche Sachen auch zuende denken! Gerade Pilze sind doch so eine schmarotzerische Lebensform, die das häufig eben zu Lasten anderer Lebewesen auslebt und diese damit krank macht oder gar zerstört. Und wer ernsthaft überlegt, ob er einen Champignonkopf ohne schlechtes Gewissen essen darf, sollte eben auch an die vielen vielen anderen Pilzstämme denken, die sich so in der Welt tummeln. Denn die wenigsten Pilze sind ja Speisepilze. Warum sollten also nur diese schützenswert sein?
Gerade Veggies (und gerade hier im Fred!) argumentieren gern damit, dass es verlogen ist, niedliche Tiere schützen zu wollen, Nutztiere aber zu essen. Oder gar Insekten totzuschlagen. Was wurde das hier von den Veggies als Doppelmoral hingestellt und verteufelt, wenn ein Tierschützer eine Fliege oder Spinne erschlägt. Ist ja auch ok, kann ich akzeptieren und ist ja auch konsequent. Wenn man dann versucht - gerade in Bezug auf manche Insekten - den Unterschied zwischen Schädlingen und Nützlingen herauszuarbeiten, bekommt man dafür ja auch einen Watschen. Weil man sich anmaßt, Tiere so als Schädlinge abzuqualifizieren.
Dann aber bitte auch ertragen, dass man bei Pilzen genau so argumentiert. Mit welchen Recht hat ein Agaricus (Champignon) evtl. ein Lebensrecht, weswegen man ihn nicht isst, aber ein Candida albicans (Hefepilz, der gerne im Darm lebt und z.B. in der Scheide der Frau aber sehr sehr unangenehme Effekte entwickelt) dann aber nicht, weswegen man ihn mit Fungiziden abtötet? Und warum ist das dann eher gerechtfertigt als das Erschlagen einer Spinne, die bei einem Panikattacken auslöst? Wenn doch auch Pilze tierähnlich sind.
Desweiteren wollte ich nur anmerken, dass selbst speisepilze mehr sind als Champignons und Co. Viele Schimmelpilz-Käsesorten würden für den Verzehr wegfallen. Was ist mit Hefe und Erzeugnissen aus Hefe - sind das nicht auch Pilze? Was ist mit Kefir?
Wie weit sind wir dann noch davon weg, dass ja auch Bakterien einen Stoffwechsel haben und schützenswert sind? Ich finde halt, man muss einen Gedanken auch mal konsequent zu Ende denken.