Um's "denken" ging es mir auch gar nicht, lekto. Die Gedanken sind frei.
Mir geht's um's aussprechen.
Janee, sleepy, das hab ich schon verstanden... und da gebe ich dir absolut Recht.
Aber als Antwort auf Babs Post, die ja ausdrücklich schrieb
Ich will Euch ja auch gar nicht bekehren, liegt mir fern...
und dann
(...) bei den U30 hier oder grade so Ü30 muss ich doch
ab und an in mich reingrinsen, weil
ich eben
genau so war und weiss, wie schnell es sich doch
ab und an ändern kann
und noch weiter
Aber ich schliesse ja nicht von mir auf Andere und umgekehrt... Jede/r wie er will und wie er glücklich ist/wird, näch ?!?!
Live and let live !
fand ich das, egal wie gut es das
allgemeine Dilemma auf den Punkt bringt, irgendwie am Thema vorbei.
Babs hat das ja nicht wörtlich gegenüber einer bestimmten Person ausgesprochen, sie hat beschrieben, was sie
denken muss, wenn sie bestimmte Dinge in einem bestimmten Zusammenhang hört. Nämlich, dass sie (von sich selbst!) weiß, dass sich sowas schnell ändern
kann -
aber nicht muss.
Darf man, wenn man also quasi umfällt, und beschreibt, wie es einem selbst ergangen ist - ausdrücklich
ohne(!) auf andere zu schließen - sich hier gar nicht mehr äußern, weil man damit automatisch anderen zu nahe tritt?
Hätte ich eurer Meinung nach meine Meinung zum "unreifen Herumgequake" a la "Niemals nicht will ICH Kinder, ich studiere ja schließlich und bin eine
intelligente Frau!", wie es mir mehrfach begegnet ist, hier "unabgewatscht" posten dürfen, als ich noch
keine Kinder hatte (und nicht wusste, ob ich jemals dazu komme, welche zu haben, auch wenn ich das für mich nie ausgeschlossen habe) - aber jetzt nicht mehr, da ich mittlerweile gleich zwei davon habe?
Das ist mir durchaus auch schon vorher ein wenig sauer aufgestoßen, und zwar, als es um das Thema "ständige nervige Nachfragen der Verwandtschaft zum Thema Kinder" ging.
Ich hatte jahrelang keine Kinder - erst, weil es studientechnisch einfach nicht passte und ich mir den Stress der Doppelbelastung "nicht schwangeren- und familienfreundliches Studium mit viel Laborarbeit plus Kind" nicht antuen wollte, dann wegen Fernbeziehung, dann, weil es nach einer FG einfach nicht geklappt hat... und war permanent, über mehr als 10 Jahre, einem massiven (wenn auch nicht unfreundlich gemeinten) Druck durch Bekannte und Verwandte ausgesetzt,
den ihr alle vermutlich auch nur zu gut kennt.
Dennoch wurde mir hier durch die Blume schon mitgeteilt, ich könne in dieser Sache nicht mitreden, denn "jetzt hätte ich ja Kinder" und wüsste gar nicht, wie es ist, wenn man keine Kinder hat und
älter wird.
Herrschaftssakra, natürlich habe ich jetzt Kinder. Aber macht das die Zeit, in der ich mir vorwerfen lassen musste, die "Karriere" (welche?) und "mein persönliches Wohlergehen und meinen materiellen Wohlstand" (welchen?) und am Ende sogar "meinen Hund" (der wirklich keinen anderen hatte, der sich um ihn gekümmert hätte) und "meine Hobbies" über "eigene Kinder" zu stellen, oder auch dezente Hinweise der sehr alten Verwandtschaft, ob es wohl an meinem GG läge, dass keine Kinder kämen (weil er nicht wollte - was gar nicht stimmte, war halt nur ne Mutmaßung... oder gar könnte...
), und ob ich nicht vielleicht unter diesen Umständen doch besser wen anders geheiratet hätte, auch wenn er
sonst ja goldrichtig wäre... - macht es die etwa ungeschehen, nur weil ich mir dieselbe Leier mit 40 nicht mehr anhören musste, die mir noch mit 35 das Leben gehörig versauert hat?
Es ist richtig, dass ich nicht weiß, wie es ist, ohne Kinder noch älter zu werden, oder ob mit 45 oder 50 nicht sonst vielleicht doch Zweifel aufgekommen wären, ob die Entscheidung die richtige war, auch wenn ich bis dahin an sich nicht unzufrieden war, oder, oder, oder...
Aber das Gefühl, im fortpflanzungsfähigen Alter für fehlenden Nachwusch schräg von der Seite angequatscht zu werden, kenne ich gut. Auch als "Jetzt-Mutter". Das glaub mal!
Von daher stimme ich dir wie gesagt
absolut zu, was das Aussprechen
konkreten Personen gegenüber angeht. Und ich finde, ich darf das
auch aus eigener Erfahrung.
Und das gilt für Babs genauso, auch wenn ihre Erfahrung in eine andere Richtung geht. Ihr einen Vorwurf zu machen, weil sie
aus ihrer eigenen Situation heraus bestimmte Gedanken hat und dieses
ausspricht, und extra noch dazu schreibt, dass sie niemanden bekehren möchte (ich wette nämlich, sie kennt diese Bekehrungsversuche auch noch gar zu gut...
) - finde ich nicht fair.
"Du kommst schon auch noch dahin!"
hat sie nicht geschrieben.
Dass sich
ein Teil der Frauen, die mit Mitte 20 noch keine Kinder wollen, noch umentscheidet, ist Fakt - und dass in dem Alter noch keine weiß, ob sie mal dazugehören wird, und sehr viele Frauen in diesem Alter Kinder aktiv nicht möchten, die nachher
tatsächlich umdenken, auch. - Sieht man ja... an Babs.
Das zu erwähnen, stellt aber doch die Intensität oder Entschiedenheit des "Nichtwollens" der jeweils Einzelnen überhaupt nicht infrage!
Oder, in anderen Worten: Von der Tatsache, dass Babs unwillkürlich denkt: "Jaja, so war ich auch mal drauf!" muss sich niemand anders persönlich angesprochen oder gar "in eine Richtung gedrängt" fühlen. Und ein reflexartiges "Muss das sein!" finde ich
in diesem Fall (ich wiederhole wiederholt: Nicht grundsätzlich) einfach fehl am Platze.
Sie hat nicht geschrieben, was sie sagt, sondern was sie
denkt, und du hast ihr vorgeworfen,
dass sie denkt, was sie denkt. Das zum Thema: "Die
Gedanken sind frei!"