Ich muss sagen, bei aller Aufregung über die Anti-Mütter-Stimmung, die hier manchmal so herrscht und obwohl sie im Besonderen oft auch gegen mich (als eine der ganz ganz bösen "Übermuttis" herrscht), stimme ich dir - helki - zu.
Verletzenderes Potential haben Sprüche gegen Kinderlose bei den ungewollt Kinderlosen. Kommt im worst case hinzu, dass diese sogar ein (oder gar mehrere) Kinder verloren habeben und deshalb kinderlos geblieben sind, ist das schon extrem harter Tobak und nicht mit der "Gegenseite" zu vergleichen. Das räume ich ein, zumal ich solche Fälle auch persönlich kenne und sehr bedaure
Aber wir sind hier im Strang für "gewollt Kinderlose" Frauen. Und diese benehmen sich hier für mein Empfinden einfach öfter mal etwas daneben. Und ich gebe zu, dass Entgegnungen darauf, auch die "andere Fraktion" der Kinderlosen treffen könnten, habe ich dann manchmal einfach nicht auf dem Schirm, weil sie ja nicht die beabsichtigten Adressaten sind.
Im Übrigen würde ich mir manchmal auch etwas mehr Zurückhaltung wünschen, was Verurteilungen angeht, aus einem ähnlichen Grund. Dass ich aus "allem eine Wissenschaft mache" z.B. und "so ein Geschiss" und so eine "Übermutti schon in der Schwangerschaft" war, hat durchaus ja auch Gründe. Die NATÜRLICH (das will ich nicht leugnen) auch in meiner Persönlichkeit liegen oder in meinem Beruf (ich bin eben auch Wissenschaftlerin, im Prvaten manchmal vielleicht zu sehr
) Aber sie beruhen ja auch auf Erfahrungen.
Und ich fand es manchmal schon ziemlich unsensibel, immer wieder ins Lächerliche zu ziehen, wie vorsichtig ich in der Schwangerschaft bei manchen Dingen (z.B. auch damit, was ich esse) gewesen bin. Ich habe schonmal ein Baby verloren! Es ist in mir drin gestorben und ich weiß, dass das ALLERLETZTE, was man in einer solchen Situation, wo man ohnehin VÖLLIG am Boden zerstört und untröstlich ist, gebrauchen kann, ist, sich auch noch Selbstvorwürfe zu machen und zu fragen, ob man es hätte verhindern können. Man tut das ohnehin. Egal wie absurd es ist. Z.B. bei mir konnte man ganz in etwa rekonstruieren, wie lange das Kind schon tot war ehe man es bemerkte und diese Rekonstruktion ergab In ETWA ein Datum, an dem ich eine mehrstündige "Keksbackorgie" mit 10 Sorten Kekse veranstaltet habe. Und selbst DA hab ich mich hinterher gefragt, ob das einfach zu viel war. Ob ich lieber mehr hätte ausruhen sollen... Und wenn man dann noch wirklich Dinge getan hätte, die einem eigentlich als "verboten" von Ärzten und Co. genannt werden - das möchte ich mir gar nicht ausmalen, wie sehr man sich dann zermartert. Ist das so wenig verständlich, dass man dann einfach im zweiten Anlauf einfach noch ein wenig vorsichtiger ist als andere? Und es evtl. auch mal übertreibt?
Ich hab hier NIE andere Mütter angegriffen weil sie sich nicht an die Empfehlungen für die Schwangerschaft gehalten haben! Ich habe mir zugegebenerweie oft gedacht, dass ich manches fahrlässig finde, aber ich habe nie Kritik geäußert. Warum kann man sich damit eigentlich nicht mir gegenüber auch zurück halten, nur weil man es nicht nachvollziehen kann? Ich meine, eine gute Bekannte von mir hat ZWEI Babys verloren. Eins ist viel zu früh geboren und dann verstorben. Sie war am Tag vor der Frühgeburt schwimmen. Das KANN im worst case eine Infektion auslösen, daher ist sie in ihrer dritten Schwangerschaft nie schwimmen gegangen und hat das auch immer damit begründet, dass ihr das zu riskant sei (auch wenn tatsächlich gar kein Zusammenhang zur Frühgeburt festgestellt wurde). Ich bin in meiner Schwangerschaft ständig schwimmen gewesen, aber NIE wäre es mir eingefallen, meine Bekannte wegen ihrer Vorsicht in dem Punkt zu kritisieren, einfach weil ich es nachvollziehen kann, dass sie so denkt.
Ich will das gar nicht an meinem konkreten Fall durchdiskutieren, ich bin hier als Person ohnehin zu oft Gegenstand der Diskussion. Aber weil du jetzt mal aufgebracht hast, dass es unter den "Nicht Müttern" eine besondere Untergruppe gibt, die von gewissen sitzen Bemerkungen sicher besonders hart getroffen wrd, wollte ich nur mal anmerken, dass das auch bei Müttern gilt. Auch da gibt es viele Gründe, warum jemand vielleicht nicht ganz so entspannt ist, wie das hier gern als Ideal der "coolen Mum" propagiert wird.