Naja, aber da kanns doch nicht nur Grattler geben? Nach irgendwas muss man sich doch (besonders als Laie) richten können?
Naja, die Züchter haben ihre eigenen Regeln, bzw leben in ihrer eigenen Blase. Ich (!) sage, dass sich da bestimmte Dilemma gar nicht lösen lassen.
Nehmen wir mal die Tatsache, dass Katzen (Rassekatzen im Speziellen) dazu neigen, dass sie ungedeckt in eine Dauerrolligkeit zu verfallen und Zysten/Entartungen an den Eierstöcken zu entwickeln. Das Leben als Zuchtkatze beginnt also früh - zu früh, wenn man bedenkt, dass bei großen Rassen wie Maine Coone, Norwegern etc.pp das Größen- und Fellwachstum erst mit 3 Jahren abgeschlossen ist - und nach 2 - 3 Würfen, wird die Katze kastriert und in die Liebhaberei verkauft. Man beachte die Unterscheidung, die gemacht wird - Zucht und Liebhaberei, beim Hund gleich "Ausschlusskriterium" für "gute Züchter".
So, obwohl regelmäßig Zuchtkatzen in die Liebhaberei abgeschoben werden (man stelle sich das Geschrei bei Hundezüchtern vor) haben Katzenzüchter eine Unmenge an Katzen in den verschiedensten Stadien der Zucht. Dadurch hat es bei den Katzen (bis auf Löwen lebt keine Katze, ob groß oder klein in Rudeln) enormen Stress. Klappt bei dem einen Züchter besser, als beim anderen, aber es sind immer zuviele Tiere, sofern nicht Haus und Grundstück groß genug sind, um Ausläufe, Gehege und Zimmer zu stellen.
So.
Jetzt kommen wir zum Thema Katerhaltung - und da sind wir bei der Blase, wo es für mich kritisch wird.
Unkastrierte Kater kann man logischerweise nicht frei im Haus herumlaufen lassen. Man spricht dann "liebevoll" von "Katerzimmern". Wenn der Kater Glück hat, dann hat er noch einen Auslauf mit dran, häufig hat es dies aber nicht. Der Züchter hat also einen Raum, wo er seinen potenten Kater sitzen hat, je nach Zeit (wieviel Zeit hat man bei sovielen Katzen und einem Leben?) kriegt er Sozialkontakt zum Menschen (nicht seinem Menschen!) oder auch ein oder zwei kastrierten Katzen, wenn er sie nicht zu sehr bedrängt. Andere potente Kater gehen eher nicht, da es zu üblen Keilereien kommen kann. Hat der Kater die Katzen im Bestand durchgedeckt, wird er an andere befreundete Züchter weiter gereicht. Mit Glück lebt so ein Kater also bis zu 2 Jahren in der jeweiligen Zucht Stätte, bis zum nächsten Umzug. Bis zu seiner Kastration und der Abgabe in die Liebhaberei.
Weiter beim Thema Kater.
Katernachwuchs braucht es natürlich auch, außerdem ist es der einfachste Weg, neues Blut in die Linien zu bringen (weil wird ja weitergereicht). Neben dem potenten Zuchtkater läuft also häufig auch ein Jungkater mit, der gerne auch mal heimlich deckt. Nicht nur, dass manche Züchter überrascht sind, dass Katze X auf einmal wieder tragend ist, bzw auf einmal Welpen hat, nein, diese Züchter wissen noch nicht einmal wer der Vater ist. Aktueller Zuchtkater oder doch der andere. "das sieht man dann an der Farbe" kommt dann gerne - Papiere kriegen diese Upps Würfe ganz regulär und es gibt nur selten Sanktionen vom Verein.
Und damit auf gar keinen Fall jemand anderes eine solche "liebevolle Hobbyzucht" aufmacht (schallendes Lachen vom Hundehalter) wird schon beim Verkaufen der Kitten in "Liebhaberei" und "Zucht" unterschieden. Das geht von dubiosen Vertragsklauseln ("natürlich sind die alle Rechtens!), zu Abgabe nur kastriert und unterschiedlichen Preisen.
Das Thema Wildkatzen Einkreuzen, damit man coole Fell Zeichnungen hat, schweige ich jetzt besser.