Der-Ich-bin-stinkwütend-Thread

Theoretisch richtig, praktisch viel komplizierter. Meine Schwiegermutter konnte in der Müller Klinik von 3 Schwestern nicht gehalten werden, einer hat sie herzhaft in den Busen gekniffen. Damals entschied sich dass sie nicht mehr nach Hause können und wir binnen weniger Tage für 2 Personen einen Pflegeplatz brauchen. Das war die unruhige Laufphase, wir mussten eine Privathaftpflicht abschließen da sie mit dem Rollator gegen Glastüren fuhr, Mitbewohner rammte, danach kam die Klingelfee Phase, wo sie bei anderen Zimmern die Schränke umräumte. Trotzdem hatte sie klare Tage, Wo sie genau wusste wie sch..eiße das alles ist. Einfach wurde es erst als sie bettlägerig wurde. Der Verlauf ist aber bei jedem anders.
Mein Vater war klar, wusste alles, hat aber durch die Demenz schlucken verlernt gehabt, auch nicht besser.
 
  • 29. April 2024
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Hi Lucie ... hast du hier schon mal geguckt?
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@Lucie

Ich hatte "von" statt "vor" gelesen... - so herum verstehe ich die Aussage besser, danke! :)
 
Es ist doch so: Früher wurden Angehörige von den Töchtern oder Schwiegertöchtern gepflegt, das war selbstverständlich. Meiner Meinung nach war das mit Sicherheit -für alle Beteiligte - auch nicht immer ein Zuckerschlecken. Wir, gerade als Frauen, können einfach nur dankbar sein, dass dieser Kelch an uns vorübergeht und die Gesellschaft das nicht mehr von uns erwartet. Der Vorteil, den wir haben, weil wir nicht mehr per se pflegen müssen, kehrt sich natürlich u.U. in einen Nachteil um, wenn man dann selbst alt ist.

Fakt ist jedenfalls, dass man sich tunlichst überlegen sollte, was man möchte, wenn man mal nicht mehr kann. Und erwarten, dass die Kinder das auffangen, kann man heutzutage nicht mehr.
 
Für die Masse an pflegebedürftigen Menschen ist einfach kein Pflegepersonal für eine ambulante Versorgung vorhanden. Man hat kaum eine andere Wahl als ein Pflegeheim, nur in einer Einrichtung lassen sich viele Menschen von wenig Personal verwalten und versorgen.
 
Nein, das habe ich ja auch nicht geschrieben. Nur, falls mit ihm ähnlich über die Mutter gesprochen wird wie hier geschrieben, würde es mich nicht wundern. Egal, ich kenne sie alle nicht und es geht mich auch wirklich nichts an.
Stimmt, du kennst uns nicht und deswegen finde ich deine Unterstellung schlicht eine Frechheit.
 
Das ist heute immer noch sehr oft so.
Das kenne ich persönlich tatsächlich gar nicht mehr. Hier gibt es dann öfter Polinnen, die die Pflege Zuhause übernehmen. War ich auch nicht wirklich fair finde, das muss dann ja fast ein 24/7-Job sein.

In jedem Fall hat man schlechte Karten, wenn man niemanden hat, der wenigstens ab und an nach einem schaut, wenn man sich nicht mehr wehren kann :(. Deshalb finde ich es einen wirklich harten Schritt, den eigenen Sohn abzusetzen und sich ggf. auf jemanden Fremden zu verlassen. Ich würde das als extremsten Vertrauensbruch auffassen.
 
Das kenne ich persönlich tatsächlich gar nicht mehr. Hier gibt es dann öfter Polinnen, die die Pflege Zuhause übernehmen. War ich auch nicht wirklich fair finde, das muss dann ja fast ein 24/7-Job sein.
Ich kenne hier auch einige Fälle, wo ältere Leute von Polinnen gepflegt werden 24/7. Maximal 3 Monate, dann kommt eine Ablösung und sie haben auch ihre privaten Räume dort. So schlecht finde ich das nicht.
 
Das kenne ich persönlich tatsächlich gar nicht mehr. Hier gibt es dann öfter Polinnen, die die Pflege Zuhause übernehmen. War ich auch nicht wirklich fair finde, das muss dann ja fast ein 24/7-Job sein.

In jedem Fall hat man schlechte Karten, wenn man niemanden hat, der wenigstens ab und an nach einem schaut, wenn man sich nicht mehr wehren kann :(. Deshalb finde ich es einen wirklich harten Schritt, den eigenen Sohn abzusetzen und sich ggf. auf jemanden Fremden zu verlassen. Ich würde das als extremsten Vertrauensbruch auffassen.
Dazu müsste die Wohnsituation aber auch so sein, das eine Dauerpflegekraft zuhause auch machbar ist, vom Finanziellen mal ganz abgesehen...
Die haben nämlich zu Recht auch gewisse "Ansprüche", eigenes Zimmer, am besten auch noch mit Bad, Freizeit, Auto, sie sind Pflegerinnen, keine Köchinnen oder Putzfrauen...
Wäre bei meinen Eltern def. nicht möglich gewesen, nichtmal mit Umbau, was in der Mietwohnung eh nicht zur Debatte gestanden wäre.
 
Dazu müsste die Wohnsituation aber auch so sein, das eine Dauerpflegekraft zuhause auch machbar ist, vom Finanziellen mal ganz abgesehen...
Die haben nämlich zu Recht auch gewisse "Ansprüche", eigenes Zimmer, am besten auch noch mit Bad, Freizeit, Auto, sie sind Pflegerinnen, keine Köchinnen oder Putzfrauen...
Wäre bei meinen Eltern def. nicht möglich gewesen, nichtmal mit Umbau, was in der Mietwohnung eh nicht zur Debatte gestanden wäre.
Das ist richtig, die Wohnsituation sollte es hergeben. In einer kleinen Mietwohnung kann das schwierig werden.
Die Polin, die bei einer Bekannten wohnt, kocht und putzt auch gegen extra Geld. Das funktioniert sehr gut. Sie mäht sogar ab und an den Rasen. Und das alles kostet meine Bekannte viel weniger als ein Pflegeheimaufenthalt.
 
Stimmt, du kennst uns nicht und deswegen finde ich deine Unterstellung schlicht eine Frechheit.
Gut so, besser deine Wut und der ganze Frust kanalisiert sich auf mich als auf deine Mutter, egal wie s.hice es ist, du hast nur diese eine. Ich habe es bei meiner im Guten, im Bösen, mit 2 Jahren Funkstille versucht, mich immer mies gefühlt, erst seitdem ich Frieden geschlossen habe und es so nehme wie es ist und akzeptiere dass es nicht zu ändern ist geht es mir o.k. damit. Wenn du hier schreibst musst du auch mit Antworten rechnen die dir nicht gefallen.
 
Das kenne ich persönlich tatsächlich gar nicht mehr. Hier gibt es dann öfter Polinnen, die die Pflege Zuhause übernehmen. War ich auch nicht wirklich fair finde, das muss dann ja fast ein 24/7-Job sein.

Ja, aber idR bleiben die nur 3 Monate (wegen des Visums), dann kommt jemand anders. In Polen gibt es Agenturen, die darauf spezialisiert sind. Oft sind es ältere Frauen, die sich zur Rente etwas dazu verdienen. Mit oder ohne eigene Familie daheim.

(Unsere Nachbarn hatten das, als der Mann pflegebedürftig wurde.)

Diese 3-Monats-Regelung ist aber für den Betreuten suboptimal. Unser Nachbar war am Ende sehr desorientiert, und jedes Mal, wenn wieder jemand neues kam, war er komplett von der Rolle.

Aber so ist es halt leider oft. Dafür war er bis fast zum Ende zuhause.

Deshalb finde ich es einen wirklich harten Schritt, den eigenen Sohn abzusetzen und sich ggf. auf jemanden Fremden zu verlassen. Ich würde das als extremsten Vertrauensbruch auffassen.

Ich denke eher, das weist auf krassen Vertrauensverlust hin. Und leichten Realitätsverlust. Ich denke nicht, dass er in dem Moment darüber nachgedacht hat, was die praktischen Folgen davon sind. Er wollte nur nicht ins Heim "abgeschoben" werden.

Wovon ja überhaupt keine Rede sein kann, übrigens - es war nach dem Schlaganfall fraglich, ob Candavios Mutter je wieder laufen kann, wenn ich mich richtig erinnere, und es hieß erst, sie würde ein Vollpflegefall bleiben. Da stand absolut außer Frage, ob sie ins Heim ziehen muss oder nicht, zumal der Vater auch Unterstützungsbedarf hatte.

Weil Candavio gar nicht die Möglichkeit hatte, sie daheim zu pflegen.

Meine Schwägerin hat das für meine Schwiegermutter die letzten 3 Jahre gemacht, seit dem vorletzten Schlaganfall (am letzten ist sie dann verstorben). Das ging aber nur, weil
- sie 10 Minuten zu Fuß auseinander wohnen,
- mein Stief-Schwiegervater in Rente war und den kompletten Haushalt gemacht hat, außer kochen,
- meine Schwägerin und ihr Mann in eigener Wohnung mit den anderen Schwiegereltern in einem Haus wohnen, sodass wenigstens ab und zu mal das jüngste Kind beaufsichtig wurde,
- meine Schwägerin und ihr Mann beide ausgebildete Altenpfleger sind (und sich anfangs mit dem Schichtdienst abwechseln konnten)
- und am Ende, weil mein Schwager krank geschrieben war und sich dann jederzeit täglich kümmern konnte.

Und es war immer noch für beide extrem hart, neben allem anderen.
 
Ich habe ja fast 25 Jahre in der Pflege gearbeitet (ambulant und stationär) und kenne jede, wirklich jede Form des Alt Werdens, Alt sein, Krankheiten, Gebrechen, Leidens und Siechtums, des Sterbens… und jegliche Form von Angehörigen und Lebensgeschichten.
Im Laufe der Jahre hat sich auch meine Meinung und Einstellung zum Alter deutlich geändert, die Realität ist ein hartes Lehrbuch.
Eltern hatte ich auch mal… Und ich werde auch älter und wenn auch noch nicht so sehr von Jahren, habe ich doch schon zunehmend Einschränkungen und kenne dahingehend die Zukunft.
Abhängig zu sein, auf Hilfe angewiesen sein, nicht mehr selbst bestimmen über sein Leben können und das dauerhaft ;) klar, werden wir ganz sicher selbstverständlich und willig annehmen und akzeptieren. Also ich werde das nicht können (ich weiß aus eigener Erfahrung wie es ist gewaschen zu werden, gelagert ect weil ich es selbst nicht mehr konnte), nicht einfach so. Ich bin auch nicht besonders gesellig, bin gerne alleine und nicht gerne unter Menschen, mag nicht angefasst werden und hab die Dinge gerne so wie ich möchte und mag es nicht, wenn andere (die mich überhaupt nicht wirklich kennen) mir sagen was gut für mich ist.
Die Diagnose Demenz wäre für mich ein Grund nicht mehr leben zu wollen.

Aber für uns alle ist das Alt sein doch nur graue Theorie – wenn wir soweit sind, wird sich zeigen wie vernünftig und einsichtig wir sind :D
 
Das kenne ich persönlich tatsächlich gar nicht mehr. Hier gibt es dann öfter Polinnen, die die Pflege Zuhause übernehmen. War ich auch nicht wirklich fair finde, das muss dann ja fast ein 24/7-Job sein.
Ich habe meine Schwiegermutter gepflegt, bis zum letzen Tag. Zuletzt Bettlägerig und in Windeln. Ganz ehrlich, ich bin zuletzt auf dem Zahnfleisch gekrochen. War selber immer wieder krank, wegen dem Stress. Gürtelrose, usw. Sie starb 2017 und es war wirklich eine Erlösung, nicht nur für sie. Ich hatte ihr versprochen, sie muß nicht ins Heim. Aber ich weiß nicht, ob ich es noch lange geschafft hätte.
 
Ich habe meine Schwiegermutter gepflegt, bis zum letzen Tag. Zuletzt Bettlägerig und in Windeln. Ganz ehrlich, ich bin zuletzt auf dem Zahnfleisch gekrochen. War selber immer wieder krank, wegen dem Stress. Gürtelrose, usw. Sie starb 2017 und es war wirklich eine Erlösung, nicht nur für sie. Ich hatte ihr versprochen, sie muß nicht ins Heim. Aber ich weiß nicht, ob ich es noch lange geschafft hätte.
Ich bewundere solche Leute ja irgendwie.
Aber das kann ich nicht und will es auch nicht.
 
Ich habe ja fast 25 Jahre in der Pflege gearbeitet (ambulant und stationär) und kenne jede, wirklich jede Form des Alt Werdens, Alt sein, Krankheiten, Gebrechen, Leidens und Siechtums, des Sterbens… und jegliche Form von Angehörigen und Lebensgeschichten.
Im Laufe der Jahre hat sich auch meine Meinung und Einstellung zum Alter deutlich geändert, die Realität ist ein hartes Lehrbuch.
Eltern hatte ich auch mal… Und ich werde auch älter und wenn auch noch nicht so sehr von Jahren, habe ich doch schon zunehmend Einschränkungen und kenne dahingehend die Zukunft.
Abhängig zu sein, auf Hilfe angewiesen sein, nicht mehr selbst bestimmen über sein Leben können und das dauerhaft ;) klar, werden wir ganz sicher selbstverständlich und willig annehmen und akzeptieren. Also ich werde das nicht können (ich weiß aus eigener Erfahrung wie es ist gewaschen zu werden, gelagert ect weil ich es selbst nicht mehr konnte), nicht einfach so. Ich bin auch nicht besonders gesellig, bin gerne alleine und nicht gerne unter Menschen, mag nicht angefasst werden und hab die Dinge gerne so wie ich möchte und mag es nicht, wenn andere (die mich überhaupt nicht wirklich kennen) mir sagen was gut für mich ist.
Die Diagnose Demenz wäre für mich ein Grund nicht mehr leben zu wollen.

Aber für uns alle ist das Alt sein doch nur graue Theorie – wenn wir soweit sind, wird sich zeigen wie vernünftig und einsichtig wir sind :D
Da wir niemanden haben, dem wir im Fall der Fälle den ganzen Kram Marke "Dann mach jetzt mal" aufhalsen können,  müssen wir rechtzeitig alles regeln.
Sonst müssen es "Fremde" für uns machen und das ist das Letzte was wir wollen.
Von daher...
 
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