Kitty, vor allem tust du so, als gäbe es nix zwischen einer Bewährungsstrafe für Kinderpornos gucken udn dem lebenslangen Wegsperren dafür.
Und du bringst hier Dinge in die Diskussion, die absolut NIEMAND gefordert hat - das lebenslange Wegsperren allein für Gedanken und Ideen. Das ist doch nicht fair so zu argumentieren.
Ich bin großer Fan von "Kein Täter werden" und solchen Inditiativen. Und ich habe großen rEspekt vor Männern, die diese Neigung haben und es schaffen, sie nicht auszuleben. Und wenn sie es dann 50 Jahre konsequent schaffen, mit Hilfe, Therapie, Konsequenz NICHT straffällig zu werden und niemandem zu schaden, dann ist das bewundernswert. Und natürlich soll man sie dann nicht wegsperren. Wenn sie dann mit 50 in einer Lebenskrise sind und "schwach werden" - nein, dann hätte man sie nicht schon 50 Jahre vorher wegsperren sollen. Aber DANN muss man sie wegsperren. Und zwar so sicher, damit sie nicht in der nächsten Lebenskrise mit 60 oder 70 wieder schwach werden. Ende, Aus, Micky Maus... Mit jeder Grenzüberschreitung, wird eine nächste wahrscheinlicher. Ist Fakt. Und mit jeder Grenzüberschreitung, wird die nächste auch wahrscheinlich schlimmer. Ist auch Fakt. Zu gefährlich. Einmal schwach geworden, Ende.
Und da ist es mir 100000 mal lieber, dass dann jemand zu "Unrecht" ein Leben lang weggesperrt ist, der vielleicht doch nie wieder schwach geworden wäre, als dass man ihm eine zweite Chance gibt, für die dann jemand komplett unschuldiges bezahlen muss. Mit seiner Gesundheit, seiner Seele, seinem Leben - und die ganze Familie mit. Und zwar völlig ohne jede Schuld - während der, den man einfach eingesperrt lässt, sich ja schon einmal schuldig gemacht hat. Das ist für mich eine glasklare Rechnung...
Und natürlich gibt es Sonderfälle, bei denen man genau hinschauen muss. Sehr verschiedene.
Thema Kinderpornos:
Derjenige, der tatsächlich vielleicht ausversehen kinderpornographisches Material heruntergeladen hat oder auf so einer Seite gelandet ist. Oder der das rein zu Recherchezwecken getan hat und blöderweise ins Netz gegangen ist. Oder jemand, der blauäugig jemand anderem Zugriff auf PC oder Internetleitung gewährt hat (oder sogar unwissend angezapft wurde) - natürlich muss sowas ausgeschlossen werden. Aber spätestens beim zweiten mal, wenn jemand mit Kinderpornos erwischt wird, kann man das wohl ausschließen. Ebenso wenn die Festplatten gut versteckt lagerten oder der Umfang zu viel für "ausversehen mitgeladen" war...
Und es ist nicht nur so, dass die Konsumenten von Kinderpornographie indirekt den Auftrag für den Missbrauch erteilen. Nein, es ist erwiesen, dass der Konsum von Kinderpornographie die Wahrscheinlich danach selbst Kinder zu missbrauchen drastisch erhöht! Also auch die Ausrede "ich guck nur, dann muss ich nicht selbst Kindern weh tun" ist komplett falsch - das Gegenteil ist der Fall. Schon allein aus diesem Grund darf sowas niemals nur mit Bewährung und lächerlichen Strafen versehen werden. Denn diese Leute wissen das i der Regel auch - und gehen das Risiko bewusst ein...
Thema tatsächlicher Missbrauch:
Ja auch hier sind Grenzfälle denkbar. Dinge, die vom Gesetz wegen verboten sind, obwohl sie theoretisch tatsächlich einvernehmlich abgelaufen sein können. S.ex mit einer 13-jährigen ist z.B. verboten. Ist in meinen Augen aber anders zu bewerten, ob der "Täter" ein 18-jähriger Schulfreund oder der 38-jährige Trainer ist. Den 18-jährigen dann lebenslang als S.extäter wegzusperren, obwohl das Mädchen vielleicht wirklich verliebt in ihn war und freiwillig mitgemacht hat, um reifer zu wirken, ist sicher etwas, was hier niemand befürwortet. Beim 38-jährigen Trainer, der das Mädchen in der Umkleide bedrängt hat und gedroht hat, es nicht mit aufs Turnier zu nehmen, wenn sie sich jetzt anstellt, sieht das anders aus...
Andererseits einen vielleicht 22-jährigen Lehrer/Praxisanleiter/Vorgesetzten lebenslang wegzusperren, weil er einvernehmlich S.ex mit einer 16-jährigen hatte, nur weil dies rechtlich als Ausnutzung eines Abhängigkeitsverhältnisses interpretiert wird,
Soooo schwierig ist das mit der Abgrenzung mit etwas gesundem Menschenverstand nicht...
Ich klammere jetzt mal irrwitzige Beispiele, die man mitunter aus den USA hört aus - mir geht es ja um unser System, das in der Hinsicht einfach viel zu lasch ist. Und zu viele Chancen gibt.
Gibt ja durchaus noch einen Mittelweg zwischen "selbst bei Wiederholtem Fund von Kinderpornos noch Bewährungsstrafe" und "Eltern werden angezeigt und bekommen ihr Kind weggenommen, weil sie es beim plantschen im Pool filmten". Oder zwischen "Kita-Erzieher befummelt 200 Kinder und zeigt ihnen sein erigiertes Genital bzw. lässt es sich küssen und bekommt dafür 2,5 Jahre Gefängnis" und "8-jähriger wird angeklagt, weil er seiner 4-jährigen Schwester beim Pinkeln half"...