@matty
Sehr häufig, wenn man so etwas hört oder liest, sind es Ein-Kind-ein-Elternteil-Beziehungen, wo keine Geschwister vorhanden sind, oder der Kontakt zu den anderen abgebrochen ist, oder, oder, und der Ehepartner entschwunden oder verstorben ist, sodass die Eltern emotional um den einzigen noch greifbaren Nachwuchs kreisen. (Die Eltern sind nach meiner Erfahrung eher Mütter als Väter - die zugehörigen Kinder können aber durchaus auch Töchter sein).
Oder sich innerlich nie von ihm abgelöst haben.
Damit meine ich nicht, dass etwa alleinerziehende und/oder verwitwete Mütter immer so sind, sondern dass diese Konstellation dieses Verhalten begünstigt.
Und dann kommen ganz schnell zahlreiche unausgesprochenen Erwartungen und emotionale Erpressung ins Spiel.
Dass man so etwas hier eher über die
Schwiegermütter hört, liegt, denke ich, wie
@Coony geschrieben hat, daran, dass hier mehr Frauen aktiv sind. Ich kenne es aber auch von Frauen - die Mutter einer Schulfreundin (vor einigen Jahren noch recht jung verwitwet) hat sich jahrelang massiv ins komplette Leben ihrer Tochter (und anfangs ihres Sohnes - der hat sich das aber nicht gefallen lassen) eingemischt, egl, ob es das Privat- oder das Berufsleben war, und das nicht in positiver Art und Weise.
Ihr langjähriger Partner, dem das irgendwann zu viel wurde, konnte ähnliches erzählen.
Und die Mutter meiner ältesten Freundin, ebenfalls nur ein Kind und jahrelang und schwierigsten Umständen alleinerziehend, verhält sich leider ihrem geplagte Schwiegersohn gegenüber seit nunmehr fast 20 Jahren ganz genauso. Er erträgt das mit Würde und größtmöglicher Gelassenheit, und meine Freundin weiß ja selbst auch, was Sache ist und lässt sich nicht ausspielen - aber schön ist definitiv anders. Für beide Partner.