Es gibt super gute Nachrichten bezüglich Kalles Nieren und seiner Leishmaniose:
Der Leishtiter ist massiv gefallen und der Früherkennungswert für Nierenerkrankungen nur noch ganz minimal erhöht.
So minimal, dass die Nieren eigentlich gesund sind. Und das, obwohl er Schweineohren bekommt. Allerdings füttern wir zu den zwei Hauptmahlzeiten Nierendiätfutter.
Nun bleibt nur noch die Sorge um seinen Rücken. Dummerweise ist Chris grade auf Dienstreise und allein bekomme ich es nicht hin, ihn eine Stunde zur Tierklinik zu fahren, warten, bis er aus der Narkose wieder wach ist und dann wieder heimzufahren. Da müssen wir uns aufteilen oder es muss ein Freitagstermin sein.
Allerdings meinte die TK, dass es jetzt nicht sehr pressiert, da Kalle keine Schmerzen zeigt. Aber natürlich wollen wissen, was Sache ist. Ich hoffe, wir bekommen nächste Woche einen Termin. Bisher konnte ich noch nichts vereinbaren, weil bei Chris die nächste Woche noch nicht klar war.
Kalle war heute wieder in der Huta und er ist gern dort.
Es ist nicht immer ganz einfach, für ihn einen Kumpel/eine Kumpeline zu finden, die mit seinem Spielverhalten klarkommt. Normalerweise sind das die 2 Hunde der Betreuerin, aber die ist grade in Urlaub.
Aber irgendwie klappt es doch immer. Heute hat er mit einem gutmütigen Labbi gespielt, gestern war es ein Staffmädel, das genauso spielt wie er.
Wenn ich ihn abends abhole, freut er sich banning, springt mir quasi in die Arme, läuft dann freudig zu jedem, der grade in der Rezeption ist, rennt Runden, hapscht in die Leine, die er hinter sich herzieht, zergelt sie, saust wieder zu mir.
Wenn wir gehen, schaut er doch noch mal kurz sehnsüchtig Richtung Flur zum Kumpel/zur Kumpeline, was mich nach der ausufernden Begrüßung immer beruhigt.
Im Auto döst er schon mal vor, begrüßt dann aber begeistert Paco und Krümel, frisst binnen Sekunden seine Abendmahlzeit, krabbelt aufs Sofa und schläft.
Tatsächlich sind seine Augen, wenn er sehr müde ist, richtig rot. Das kannte ich bisher nicht bei Hunden und habe überlegt, ob sich da eine weitere Baustelle auftut. Dann fiel mir ein, dass ich auch rote Augen bekomme, wenn ich müde bin.
Es ist eine grade eine schöne Zeit: Kalle sieht trotz seiner Erkrankungen aus, als würde er vor Gesundheit strotzen. Er ist so ein liebenswerter Hund. Ein bisschen so, als hätte er viel zu früh erwachsen werden müssen, aber immer öfter blitzt der Welpe durch.
Paco läuft zweimal die Woche den Spaziergang mit, aber nur, wenn Bälle fliegen. Folglich fliegen sie und ich freue mich mit ihm, mache mir aber auch Gedanken, dass er jederzeit wegen des Herzens umfallen könnte oder die Gelenke den letzten Knacks kriegen. Er fetzt dann wirklich herum. Es ist, als würde dieser Hund angesichts eines Balles einen anderen Körper kriegen.
Ich weiß, dass es ziemlich panne ist, mit Paco noch Bälle zu werfen, aber er geht ohne den Anreiz maximal 10 Meter mit. Da bleibt er dann doch lieber in Haus und Garten. Er wirkt so jung, wenn er spielt, auch wenn er hinterher einen Tag braucht, bis er wieder richtig fit ist. Ohne die Ballspaziergänge wäre er nur noch in Haus und Garten.
Krümelchen tappt weiterhin zielsicher durchs Leben und hält sich für den Größten. Er versucht gelegentlich auch mal, die Großen strammstehen zu lassen. Völlige Dackel-Selbstüberschätzung. Paco ließ ihn ja immer schon gelassen gewähren.
Bei Kalle weiß ich nicht, ob er wirklich Respekt vor ihm hat oder er ihn auch ins Leere laufen lässt.
Es gab eine Situation, da hat Krümel Kalle so genervt, dass er ihn kurzerhand auf den Rücken gelegt hat, natürlich, ohne ihm ein Haar zu krümmen.
Der rettete sich dann zu mir, wobei ich Kalle deutlich machte, dass er nichts falsch gemacht hatte.
Hat Krümel draus gelernt? Nö, natürlich nicht. Er giftet weiter, wenn ihm was nicht passt.
Natürlich darf er beim Springen auf Sofa auf die anderen tappen, da kennt er nichts. Aber wehe, ein anderer bewegt sich im Schlaf und kommt dabei an Krümel...
Gleichzeitig bin ich seine Mama, seine Geliebte, die Sonne in seinem Leben und sein Ein-und alles. Typisch Chauvi wacht er natürlich über mich.
Wo ich bin, will er auch sein. Wahrscheinlich, damit er sofort versuchen kann, sich dazwischen zu drängeln, wenn ich einen der anderen knuddle.
Als er zu uns kam, wurde er so krank, dass wir fürchteten, er stirbt.
Deswegen schlief er bei uns im Bett und natürlich hat er den Platz auch irgendwie verteidigt, als er wieder gesund war.
Er passt also abends genau auf, wann ich ins Bett gehe, tippelt hinterher, wartet, dass ich drin liege, hüpft hoch, schiebt seine Dackelnase unter die Decke, bahnt sich den Weg und rollt sich unter der Decke an meinen Füssen zusammen.
Chris ist für ihn okay, wenn ich nicht da bin.
Wobei, alles in allem ist das ja alles ganz anders geplant.
Nachdem Smu und Meg-Meg gestorben waren, hatten wir nur Krümel und Paco, wobei Paco damals so wirkte, als ob er sich auch bald verabschieden würde.
Ich hatte grade einen neuen Job angefangen, der ein Lottogewinn mit Jackpot ist und uns war klar, dass Krümel niemals ohne Komplikationen allein bleiben würde. Deswegen haben wir überlegt, einen dritten Hund aufzunehmen, der Krümelchen stützt, wenn Paco nicht mehr da ist.
Kalle, damals namenlos, war mir schon Monate vorher ins Herz geschossen und wir bewarben uns um ihn.
Dann kam alles anders als geplant:
Paco entschloss sich, angesichts von Kalle, noch mal minutenweise den Welpen herauszupacken. Und auch sonst wirkt Kalle auf ihn sehr belebend.
Kalle fand Paco sofort mega-mega-megatoll. Und er wird nie müde, ihm das zu versichern. Sei es durch intensives Lecken der Lefzen, was Paco gelassen über sich ergehen lässt (ich bin schon genervt beim Zuschauen), durch innigen Körperkontakt in der Kudde oder bei Spielversuchen, bei denen Paco schon nach dem ersten Anspielen umfällt, das aber mit einem Lachen in den Augen.
Ich greife nur bei den Spielversuchen ein. Das andere könnte er sicher selbst mit einem Knurrer regeln, wenn er es nicht möchte. Kalle würde sich ziemlich schnell trollen.
Chris und mir war aber recht schnell klar, dass es keine gute Idee ist, die Beiden unbeaufsichtigt allein zu lassen. Nicht, weil es zu Aggressionen kommen könnte. Aber Kalle könnte Paco überfordern.
Tja, und wenn Paco sich irgendwann verabschiedet, was bitte bitte noch ganz ganz lange dauern wird, haben wir ein Problem.
Wenn wir zwei Hunde mit Kalles Spieltrieb allein zuhause lassen, erkennen wir wohl das Haus abends nicht wieder
Hinzu kommt, dass es Krümel fürchterlich aufregen wird und er versuchen wird, giftend die Situation zu regeln.
Wir "brauchen" irgendwann also einen Hund, der sowohl Kalles Spieltrieb etwas entgegen zu setzen hat als auch Krümel Halt gibt, wenn "Mama" nicht da ist.
Wir gehen mal davon aus, dass sich Kalle weiterhin in der Huta austoben wird.
Dann wäre, nach unseren Überlegungen, eine ältere Hündin sinnvoll, die mit Krümel zuhause bleibt und auf den gemeinsamen Spaziergängen mit Kalle spielt. Zusätzlich muss sie Katzen mögen und keinen Jagdtrieb haben.
Krümel liebt Hündinnen
Wir brauchen eine weibliche Inkarnation von Paule
Aber das ist hypothetisch.
Ich möchte am liebsten die Zeit anhalten, damit alles so bleibt, wie es grade ist.
Es ist alles "rund", das Leben fühlt sich grade sehr schön an.