Vorhin war ein Getöse im Garten, das Chris und mich sofort aufspringen und nachsehen liess. Ein recht grosser Igel hatte sich in unseren Garten verirrt und Kalle versuchte, in ihn rein zu beißen. Als ich ranstürmte, hörte ich es knacken und befürchtete einen toten Igel. Ich zog Kalle mit einem "Nein" zurück und schob ihn hinter mich ins
Haus, um mir den Igel anzusehen.
Lotta, Milli und Tano hatten nur zugesehen und sich sofort getrollt, als ich sie ins Haus schickte, weil sie sofort merkten, dass ich richtig sauer bin. Kalle machte allerdings den Fehler, zu versuchen, sich an mir vorbei zu drängen und kassierte dafür eine Backpfeife. Da ich über dem Igel hockte und meine linke Hand auf dem Igel hatte, konnte ich nicht wählerisch sein. Er sah auch sofort ein, dass der Igel nur mir gehört gg.
Chris hatte derweil Handtücher, Taschenlampe und die Hundebox aus dem Keller geholt. Ich wickelte die stachelige Kugel in ein Handtuch, brachte den Igel ins Haus und wir untersuchten ihn. Das war nicht einfach, denn er war fest zusammengerollt. Was ein gutes Zeichen ist. Außer einem abgebrochenen Stachel haben wir keine Verletzung erkennen können.
Als wir hier einzogen, hatten wir schon mal das Problem, dass ein Igel es in den Garten geschafft hatte und auf Kalle getroffen war. Der Igel hatte leider eine Verletzung, die genäht werden musste, nachdem er die Nacht bei uns verbracht hatte. Er kam in die Wildtierstation und wurde später wieder ausgewildert. Kalle hatte einige Wunden an den Lefzen.
Obwohl der Igel auf uns unverletzt erscheint, möchten wir ihn bis morgen beobachten, falls wir was übersehen haben. Deswegen haben wir ihm eine Hundebox eingerichtet, nachdem wir nachgelesen hatten, dass Igel zur Zeit keinen Nachwuchs haben.Der Igel strotzt ansonsten vor Gesundheit. Ich habe beim Ableuchten von Stacheln und Haut keine
Zecke und keinen Floh gesehen. Er ist gut genährt und wirkt propper.
Wir richteten ihm also die Hundebox ein, mit Handtüchern, Wasser und Katzennassfutter, stellten ihn in die Küche unter den hohen Tisch und ließen nur eine kleine Lampe brennen. Die Hunde waren natürlich interessiert und durften auch gucken, als der Igel gut versorgt war. Milli und Lotta hatten kein Interesse. Tano hatte kein Interesse am Igel, aber an dessen Futter, was an der Rückwand der Box steht. Deswegen lief er nach intensivem Schnüffeln zur Rückseite der Hundebox, um zu überprüfen, ob er von dort an den Napf kommen könnte. Klappte aber nicht.
Kalle kam nur sehr zögerlich, mit unsicher nach hinten gelegten Ohren in die Küche. Er blieb auf Distanz, obwohl er die Erlaubnis hatte, näher ran zu kommen. Offensichtlich war er ein bisschen damit überfordert, dass der Stachelball, der ihn so wütend gemacht und weh getan hat und ihm eine Backpfeife eingebracht hat, nun in der Küche wohnt und Chris und ich das super finden.
Der Igel hat sich nach ein bisschen Ruhe entrollt und sehr schnell den Napf mit dem Nassfutter erschnuppert. Den hat er ratzfatz geleert und nun schläft er. Morgen Abend setzen wir ihn wieder aus und der Roomservice hat ein Ende.