Leutz, ich bin doch nicht blöd und weiß, dass ich ihn auf Dauer nicht so weiterfüttern kann. Ich muss aber erst mal wissen, was die Blutergebnisse sagen und ob Organe angeschlagen sind. Ob er vielleicht Nierenfutter braucht oder eine andere Diät, weil ein Organ angeschlagen ist. Mein Versuch mit "purinarm" ist bannig in die Hose gegangen und ich habe ihm dadurch geschadet. Das zeigt mir, dass er, der eigentlich ein Müllschlucker ist und vorher alles vertragen hat, inklusive einem Eimer Shrimp-Schalen in Italien, offensichtlich durch die ausgebrochene Leishmaniose empfindlicher geworden ist. Daher nehme ich jetzt solange das, was er verträgt, bis wir genau wissen, was er braucht und dann hoffe ich, dass er das auch verträgt. Ich habe die Leish ja auch wunderbar mit der Ausschlussdiät "Pferd" gefüttert in der irrigen Meinung, ihm mit der Diät zu helfen.
Er war extrem dünn nach der Ausschlussdiät, obwohl wir versucht haben, ihn mit viel Futter im Gewicht zu halten. Erst seitdem wir die Diät abgesetzt haben und das alte, natürlich für seine Leish eigentlich nicht geeignete Futter wieder gegeben haben, hat er schnell wieder zugenommen und ist damit auch in der Lage, eine eventuell anstrengende Behandlung für 28 Tage zu überstehen, die als Nebenwirkung Übelkeit, Erbrechen und Appetitlosigkeit hat.
Ich weiß, dass Ihr es gut meint. Im Laufe der Jahre und einigen chronisch kranken Tieren habe ich aber auch die Erfahrung gemacht, dass es nicht immer sinnvoll ist, sich buchstabengetreu an die Anweisungen zu halten. Zum Beispiel, wenn eine nierenkranke Katze sich weigert, ihr Nierenfutter zu fressen. Wichtiger ist, dass sie frisst, egal was. Mein "Bauchgefühl" sagt mir, dass es besser ist, ihm jetzt das zu füttern, was er gut verträgt und verwertet, als auf "purinarm" zu bestehen und dafür zu sorgen, dass er sich psychisch so wohl wie möglich fühlt. Ich bin ziemlich sicher, dass es bei der Ausprägung seiner Hautprobleme erst mal nicht damit getan ist, nur Allopurinol zu geben. Er wird meiner laienhaften Meinung nach zum Einstieg eine Kombibehandlung brauchen, um die Symptome in den Griff zu bekommen. Und alles "über" Allopurinol wird anstrengend für ihn werden.
Wir haben sowieso schon sehr viel Zeit verloren. Ich denke, es kommt jetzt nicht noch auf zwei Tage an, in denen er für ihn schlechtes Futter bekommt. Die nächste Futterumstellung möchte ich erst machen, wenn ich genau weiß, was er genau braucht. Derweil suche ich so viele Infos im Web wie möglich. Grundsätzlich habe ich ja durch Kalle schon ein bisschen Ahnung von Leishmaniose, aber ich hatte bisher noch nie mit einem akuten Schub zu tun. Bei Kalle reicht es seit 4,5 Jahren, ihm die Allopurinol abends ins Fressen zu geben.
Beim Lesen von Leish-Infos ist mir übrigens aufgefallen, dass es unterschiedliche Meinungen gibt, wie das Allopurinol gegeben werden soll: Ob in einer Ration am Tag oder aufgeteilt auf zwei Mal täglich. Ich habe aus Zypern, wo Leishmaniose für TÄ quasi Alltag ist, den Auftrag bekommen, ihm das Allopurinol komplett abends zu geben und habe das die letzten 4,5 Jahre gemacht. Um nun zu lesen, dass das völlig falsch ist und so nicht richtig wirken kann. Dabei ist Kalle seit 3,5 Jahren nach den Befunden negativ. So falsch kann das dann aber doch nicht gewesen sein. Oder aber er braucht das Allopurinol eigentlich doch nicht. Ich werde da aber nichts ändern, weil ich den Spruch "never change a winning team" je nach Situation sehr treffend finde.
Ich vertraue den TÄs, die Tano jetzt behandeln. Sie werden in einer Konferenz mit den verschiedenen Fachärzten die Befunde ansehen und bewerten und danach die Behandlung festlegen. Ich bin sicher, dass der TA mir nach dem Ergebnis der Biopsie gesagt hätte, wenn eine sofortige Nahrungsumstellung wichtig wäre. Das hat er nicht. Trotzdem habe ich nach meinen Recherchen gedacht im Internet gedacht, ich muss jetzt umgehend mit purinarmer Ernährung anfangen und habe Tano damit einen richtig shi.ce Vormittag bereitet.