Ich liebe die Kommunikation zwischen den Tieren. Ob innerartlich oder übergreifend. Da gibt es so viel zu beobachten, zu staunen und auch zu lachen. Trevor, der sibirische Kater, ist unser "Hund ehrenhalber", wie Chris ihn immer nennt. Wenn wir im Garten ein Leckerlisuchspiel machen, ist er dabei. Wenn wir uns zum Spaziergang aufmachen, beobachtet er die Vorbereitungen sehr genau und begleitet uns bis zur Zauntür. Dort ist er auch wieder, wenn wir nach Hause kommen und wird auch gerne mal über den Haufen geworfen, wenn die Hunde ab der Gartentür zum Wassernapf stürmen. Das ist für ihn aber okay. Er becirct alle Hunde, schmust mit ihnen, spielt mit ihnen und liegt bei ihnen, wenn wir abends auf dem Sofa liegen. Die erwidern seine Liebe und er bekommt immer mal wieder einen Schlapper über das Gesichtchen, wenn er um die Hunde herumstreicht. Oder er legt sich harmlos auf die Seite auf den Boden, hangelt dann aber ohne Krallen nach dem Hund, der vorbei gehen möchte. Auch bei den "Zirkusübungen" macht er mit und bekommt fürs Hangeln nach dem Leckerli auf zwei Beinen dasselbe Lecker wie die Hunde.
Eben ist Chris nach oben ins Schlafzimmer gegangen und Tano und Krümel saßen in der Tür, um ihm nachzusehen bzw. nachzuhören. Sie bleiben immer so lange unten, bis ich auch hoch gehe. Krümel schien sich nicht ganz sicher zu sein, wer da nach oben gegangen ist, wie an seiner Körperhaltung zu erkennen war und er wirkte unsicher. Bevor ich sagen konnte, dass ich noch da bin, schnuffelte Tano ganz vorsichtig an ihm und lehnte seinen Kopf kurz an Krümel.
Kalle wiederum sieht es als seine Aufgabe an, Tano nach einem Spaziergang im Feuchten trocken zu lecken. Ob Tano will oder nicht. Da legt er auch schon mal seine Pfote über Tano und schlabbert sich in einen Leckrausch. Tano wiederum ist gewitzt genug und schlängelig wie ein Aal und befreit sich, wenn er keine Lust mehr hat.
Lotta wiederum sorgt für Ordnung. Zumindest, wenn sie nicht grade albern über die Felder fegt. Heute war sie so watzig, dass sie einen morschen Stock vom Weg aufgenommen hat und damit losgerannt ist, Haken schlagend. Dabei wird sie welpig und ich liebe es sehr, sie so zu sehen. Sie fliegt dann quasi über das Feld und achtet null auf die Anderen. Zuhause hat sie die Jungs gut im Griff, sie ist dabei aber sehr großzügig. Sie spielt sogar mit Tano, wenn Kalle nicht mehr mag. Nur wenn Kalle und Tano zu wild beim Spielen werden, schreitet sie ein. Sie geht einfach nur hin und stellt sich dazu und Kalle und Tano wissen, dass sie langsamer machen müssen. Dabei bin ich toleranter als Lotta: Ich hätte die Beiden noch eine Minute weiter machen lassen und wäre erst dann eingeschritten
Es gibt jeden Abend den Moment, an dem sie sich von uns allen zurück zieht. Zuerst liegt sie lange mit Chris, Tano, Kalle, Trevor und mir auf dem Sofa, mit Körperkontakt und schläft tief und fest, zwischendurch schnarchend und fiepend träumend. Irgendwann wird sie wach, setzt sich hin, streckt sich und hüpft vom Sofa, um in den Hauswirtschaftsraum zu tappen. Dort gibt es nur ein Hunde/Katzenbett und das wird nach Kambis Tod nur noch von Lotta benutzt. Dort schläft sie weiter, bis sie hört, dass Chris oder ich die Terrassentür öffnen und kommt angestürmt. Anfangs dachte ich, dass sie Ängste hat und sich deshalb zurück zieht. Mittlerweile denke ich, dass sie es immer mal wieder auch genießt, ein Zimmer für sich allein und ihre Ruhe vor allen zu haben. Sie wirkt zumindest sehr zufrieden in der Kudde im Hauswirtschaftsraum.
Ganz oft zeigt sie, dass sie gerne gestreichelt werden möchte. Sie liebt es, ihre Schnauze schwer in meine linke Hand zu legen, während die rechte Hand ihr die Falten glattstreicht, die Ohren knetet oder ihre Kehle krault. Ihre Augen sind dann genüsslich halb geschlossen und sie lehnt sich fest an mich. Sobald ich aufhöre, schiebt sie ihren Kopf unter meine Hand.
Tano ist ein Cleverle: Er schafft es allermeistens, an der 20 Meter Schlepp in Büsche und um Bäume zu laufen, ohne sich zu verhaken. Wenn er irgendwo rein geht, rufe ich ihn zurück und er kommt auf dem selben Weg zu mir, auf dem er hinein gegangen ist. Hier ist die Natur noch sehr ursprünglich, wenn wir im Wald oder über die Felder gehen. Wir hätten also jede Menge Möglichkeiten, dass er sich irgendwo verhakt. Aber das passiert normalerweise sehr selten. Mit den abgeernteten Maisfeldern stoßen wir aber gemeinsam an unsere Grenzen. Die sind nämlich super spannend für Kalle, Tano und Krümel, derweil Lotta auf der Wiese linkerhand rennt. Bei den meisten "Rest-Stielen" rutscht die Schlepp von Tano locker drüber. Und dann kommt der Eine, der sich im wahrsten Sinn des Wortes querstellt. Dann gibt es zwei Möglichkeiten: Wenn Tano noch genug "Spiel" in der Schlepp hat, hole ich ihn zu mir, greife die Schlepp hinter ihm und und ziehe die restliche Schlepp durch das abgeerntete Feld. Wenn nicht, dann stapfe ich in den hohen Gummistiefeln aufs Feld und befreie die Schlepp, wo immer sie auch festhängt. In beiden Fällen habe ich matschige Hände