Ja, Kambi ist schon klasse. Wir nennen ihn nicht umsonst den Sozialarbeiter. Aber ich bemerke mit Sorge, dass er alt wird. Er ist 2009 geboren und somit 10 Jahre alt. Durch seine Behinderung sind seine Knochen natürlich mehr belastet als bei einem 4-beinigen Kater. Ich hoffe, dass er uns noch ganz ganz lange erhalten bleibt
Kalle, Krümel und Lotta wurden heute am Stausee von 2 Kindern bespaßt.
Ich liebe Luxemburg mit seiner Gelassenheit.
Der Stausee ist 40 Autominuten entfernt und hat eine Badestelle für alle, inklusive Hunde. Sehr groß ist die Stelle nicht, aber sehr schön.
Wir sind erst um 17 Uhr losgefahren, weil klar war, dass es tagsüber richtig voll sein wird.
Als wir ankamen, waren noch einige Leute da, aber es war nicht überfüllt und wir fanden genug Platz am Ufer, um für Kalle und Lotta Schwimmkongs in den See zu werfen. Wobei Lotta sich erst mal gar nicht traute. Wohl, weil man den Grund nicht sieht. Das ist im Meer anders und See kannte sie bisher nicht.
Kalle hingegen wollte nur rein, rein, rein und Bälle retten. Also teilten Chris und ich uns erst mal auf. Ich tobte mit Kalle und Chris saß mit Lotta und Krümel auf der Wiese.
Als ich Kalle zum dritten Mal den geretteten Ball in den See werfen wollte, sah ich, wie ein kleines Mädchen, vielleicht 3 Jahre alt, mit Schwimmweste und ein kleines Schwimmbrett am Handgelenk hinter sich herziehend, in unsere Richtung tippelte. Sie baute sich neben uns auf und meinte energisch "Moi" (Ich), wobei sie nach meiner Hand griff, um den Schwimmkong zu nehmen.
Kalle, der aufgeregt vor mir stand, den Kong in meiner Hand fest im Auge, setzte sich netterweise sofort ohne meine Aufforderung, als ich mich der Kleinen zuwendete und schaute aufmerksam zu.
Ich gab der Kleinen den Ball, den sie sehr energisch in den See warf. Kalle hüpfte in den See, holte den Ball, legte ihn ab, ich nahm ihn und gab ihn der Kleinen, die wieder warf. Die Eltern (eine französisch-belgische Familie) schauten belustigt zu. Chris kam mit Lotta und Krümel zu uns, ebenso wie der 7-jährige Bruder der Kleinen.
Da Kalle eine kleine Pause brauchte, wandte sich die Kleine Lotta zu und Lotta wandte sich der Kleinen zu. Lotta ließ sich die Falten aus dem Gesicht streichen, genoss den langen "Rückenstreichler" der Kleinen und lehnte sich bei ihr so an, dass sie die Kleine nicht aus dem Gleichgewicht brachte, aber trotzdem angelehnt war.
Daraufhin zog die Kleine auf ihrer Höhe an der Leine, die Chris in der Hand hielt und sprach das Zauberwort "Moi". Chris gab ihr die Leine und wir schauten amüsiert zu, wie die Kleine mit Lotta zu ihren Eltern stapfte, die Lotta freundlich begrüßten. Das nahm der große Bruder zum Anlass, Bälle für Kalle zu werfen, der sich mittlerweile wieder in den See schmeißen wollte. Er war um einiges gesprächiger als seine kleine Schwester. Die kommt immerhin mit einem Wort durch.
Krümel wurde dann auch noch beschmußt und zu den Eltern gebracht, damit sie ihn kennenlernen. Der kleine Rauhbär ist sehr lieb, wenn er mit Kindern Kontakt hat. Ich staune dann immer, wie gerne er sich von Kinderhänden streicheln lässt.
Mich hat natürlich auch gefreut, dass die Hunde und wir offensichtlich den Eindruck gemacht haben, dass man Kinder in unsere Nähe lassen kann.
Die Eltern saßen nicht weit von uns entfernt und hatten uns und die Kinder im Auge. Aber keiner machte Anstalten, hinzuzukommen.
Als Kalle wieder mal saß und wartete, bis die Kleine sich sortiert hatte und der Ball im See landete, murmelte Chris neben mir: "Ich stelle mir grade Paco vor"
Mit dem hätten wir eine solche Situation nie im Leben zulassen können. Angesichts meines Daumennagels, der sich ab einer gewissen Länge spaltet, weil Paco mich beim versehentlichen schielenden Habscher nach dem Ball in mein Nagelbett gehackt hat, bin ich mir da sehr sicher. Ich mag übrigens diese Erinnerung an Paco sehr.
Wobei Paco ohne Ball absolut kindersicher war. Er brauchte Kinder zwar nicht zum Leben, ließ sich aber streicheln, wenn es denn sein musste
Entweder die Kinder hatten bereits Hundeerfahrung oder sie hatten instinktiv ein gutes Gespür für Hunde.
Das war wie bei den Kids von Sonnenschein. Die hatten auch eine tolle Art, mit den Hunden umzugehen.
Irgendwann sammelten die Eltern die Kinder ein und gingen. Ich ging mit Kalle schwimmen und bin nun an den Oberschenkeln etwas zerkratzt. Im Meer mit Seewasserauftrieb schwimmt er um einiges eleganter, aber es ist ein gutes Training. Das hat Lotta am Seeufer mit Chris schon sehr aufgeregt. "Die spielen da. Ohne mich. Mit einem Ball"
Als Kalle und ich zum Ufer zurückkamen, zeigte ich Lotta den Kong und puschte sie ein bisschen auf. Danach warf ich den Kong so, dass er zur Hälfte im Wasser lag. Lotta holte ihn mit Vorsicht beim ersten Mal, beim dritten Mal schnappte sie schon unbekümmert hinein. Wir steigerten uns, bis sie kurz schwimmen musste und sie fand es klasse.
Krümel war halt nur "dabei", was aber für ihn aufregend genug war. So viele Gerüche und Geräusche, andere Hunde auf Distanz, streichelnde Kinderhände. Das reichte ihm, um müde zu werden.
Um 20 Uhr packten wir zusammen und fuhren in einen belgischen Imbiss, um Fritten zu essen. Die Hunde lagen im Auto bei geöffneten Türen und schliefen. Zuhause gab es sofort das Abendfressen und nun liegen 3 Hunde platt in den Kudden.