Ja, Kalle ist wirklich nicht das hellste Licht auf der Torte
Ich finde das aber sehr angenehm. Er ist mit dem, was er hat, äusserst zufrieden und versucht nicht, an Grenzen zu rütteln. Er erinnert mich manchmal ein bisschen an Paule in seiner Gutmütigkeit und Genügsamkeit. Ich könnte mir vorstellen, dass er tatsächlich ein Staff x Labi ist.
Ich finde es schön, dass er sich seine Liebenswürdigkeit trotz seiner schlechten Erfahrungen bewahrt hat. Gleichzeitig macht es mich traurig, dass sein früherer Halter ihn nicht zu schätzen wusste. Nicht nur, dass Kalle bei ihm immer im Zwinger sass, sich selbst überlassen. Letztlich brachte der miese Typ ihn auch noch in die Tötung, weil er keine Lust mehr auf ihn hatte. Da sass er dann monatelang in einem kleinen Zwinger und stand zuletzt oben auf der Euthanasieliste.
Ich mag gar nicht daran denke, wie viele solcher Schätze irgendwo chancenlos sitzen, obwohl sie so viel zu geben haben und ein Leben so bereichern können
Paco war da viel fordernder als Kalle und hat immer deutlich gemacht, was er grade wollte. Tatsächlich haben wir nun abends keine feste Fütterungszeit mehr. Paco hat auf pünklichstes Essen bestanden und erzählte uns schon um 18 Uhr, dass es bald 19 Uhr ist und es Zeit wird. Dann lief er zwischen Küche und uns hinterher, mit auffordernden Blicken und rüttelte in der Küche scheppernd an seinem Napf.
Seine Unruhe hat die anderen angesteckt und die standen dann auch parat.
Jetzt ist es uns schon mehrfach passiert, dass wir die Punkt-19-Uhr-Verpflegung verpasst haben. Einfach, weil Kalle und Krümel fest schliefen. Denen ist es egal, ob es das Futter eine Stunde später gibt.
Für Candavio:
Den Katzen geht es gut, auch wenn sie auf 5 zusammengeschrumpft sind. Chufi ist im Frühling gegangen und wir vermissen Freebee, der noch nicht aufgetaucht ist, nachdem das Wetter nicht mehr so prickelnd ist.
Wir hatten ihn ja als Wildlingsbaby übernommen und er war von Anfang an scheu. Er hatte sich dann zwar etwas an uns gewöhnt und flüchtete nicht mehr, wenn er uns sah. Leider mussten wir ihn dann böse traumatisieren, weil er kastriert werden musste. Am Abend vor der OP haben wir ihn in einen Wildlingskäfig gescheucht und über Nacht in das ruhige Gästezimmer gestellt. Der TA konnte dann am nächsten Tag die Spritze direkt durch die Box geben und musste ihn nicht vorher rausnehmen.
Danach hat er uns erst mal gehasst.
Es wurde aber trotzdem wieder gut. Mit der Zeit liess er uns wieder näher kommen und flüchtete auch nicht mehr, wenn er im Katzenzimmer sass und wir reinkamen. Nur Anfassen ging nie. Sobald er den Eindruck hatte, es wird "eng", flüchtete er entsetzt unter Fauchen.
Wir haben ihn nie bedrängt, sondern einfach gelassen.
Etwas erschüttert waren wir, als er über den sauteuren katzensicheren Zaun rüber geturnt ist und in der Nachbarschaft unterwegs war. Das war für ihn keine Herausforderung und Chris und ich schauten ihm sprachlos zu. Er kam aber immer wieder, zumindest, wenn er Hunger hatte oder es draussen kalt war.
In diesem heissen Sommer war er ständig unterwegs. Mal haben wir ihn auf der wilden Wiese unterhalb unseres Gartens gesehen, mal in den Nachbargärten. Wir waren sicher, dass er bei schlechtem Wetter wieder mehr bei uns lebt, aber er kam bisher nicht.
Wir machen uns natürlich grosse Sorgen und haben zwei Szenarien im Kopf: Ihm ist etwas passiert oder er hat irgendwo Unterschlupf gefunden. Hier gibt es viele Bauernhöfe und da er mit anderen Katzen blendend auskommt, könnte es sein, dass er ausgezogen ist.
Wir haben ihn aber früher auch schon mal jenseits der Landstrasse gesehen und das ist immer gefährlich.
Genau deswegen haben wir den katzensicheren Zaun, weil ich es nicht mehr ertragen wollte, auf eine Katze zu warten und nicht zu wissen, was passiert ist. In unserem letzten Dorf haben wir 3 Katzen verloren. Ginger und Gremmy verschwanden spurlos und Kamikatz schaffte es mit einer schweren Brustkorbverletzung noch in unseren Garten, bevor er starb. Das wollte ich nie wieder erleben.
Der Captain und Plattnasen-Emma sind immer noch das Dreamteam. Der grosse Trumm hält sich eng an zierlich Emmas Seite,, damit die Welt nicht böse ist
Das ist schon anrührend, wenn sie gemeinsam durch den Garten ziehen. Der Captain mag mich überhaupt nicht, mit Chris kommt er besser aus. Der darf ihn gelegentlich sogar streicheln, während er mich mit zusammengekniffenen Augen anfaucht, sobald er mich sieht. Da er hier viel Platz hat, kann er mir aber recht leicht aus dem Weg gehen.
Kambi, unser Sozialarbeiter, hängt gerne mit Xaroula oder Linette ab oder mit beiden. Linette ist verkuschelt, Kambi auch und die Beiden belegen mit uns abends das Sofa und wollen gestreichelt werden.
Xaroula bleibt lieber ein bisschen auf Distanz, wobei sie ein bisschen Dramaqueen ist. Wenn es draussen im Winter richtig kalt ist, legt sie sich dann doch mit aufs Sofa.
Alle lieben den Garten und sind mehr dort als im Haus. Im Haus wird geschlafen und gefressen, draussen finden die Abenteuer statt. In diesem heissen Sommer haben sie aber auch of draussen geschlafen, anstelle ins Haus zu kommen.
Alle finden die Futterstation im Vorgarten klasse und sitzen oft direkt vor dem Zaun, um die wuselnden Spatzen zu beobachten. Die sitzen auch gerne aufgereiht oben auf dem Zaun. Sie sind clever genug, um nicht in den Garten zu kommen. Es sind so viele, dass es manchmal aussieht, als lebe die Hecke, durch die sie hüpfen.
Ich finde es niedlich, dass sie alles gemeinsam machen, Baden, Fressen, Sandbäder, Gefieder putzen.
Ich hoffe sehr, dass Freebee doch noch kommt und mit Xaroula und Kambi im Kirksessel im Katzenzimmer kuschelt.
Der Wunsch nach einem dritten Hund ist bei Chris und mir gross. Wir arbeiten darauf hin, dass Hund kurz vor Weihnachten hier einzieht.
Wir haben einen Adoptionsantrag für die Kleine weiter oben ausgefüllt und warten nun auf die Vorkontrolle. Leider schon 3 Wochen. Klar, hier im Norden Lux ist es nicht ganz einfach, jemanden für eine VK zu finden. Ich habe ihnen vor einer Woche alternativ angeboten, sich über uns bei unserem Tierarzt und unserem Hundetrainer zu erkundigen, aber bisher habe ich noch nichts gehört.
Wenn das klappt, würden wir sie bei Hannover abholen und schon einen Tag vorher mit Kalle und Krümel hinfahren, damit es nicht so stressig wird.
Es gibt so viele Hunde, die unseren recht hohen Anforderungen entsprechen würden. Hundeverträglich, katzenverträglich, kein Jagdtrieb, kastriert, mit Kindern ok, ohne den Wunsch, die Weltherrschaft zu übernehmen, eher gemütlich. Wir haben in einem Alter von 2-9 geguckt. Einen Welpen möchten wir nicht, weil wir nicht wissen, wie sich seine Verträglichkeit entwickeln wird. Es muss also ein Hund sein, der charaktermässig schon relativ "fertig" ist und in sich ruht. Ab einem Alter von 2 Jahren, so denken wir, ist ein Hund in seiner Persönlichkeit gefestigt. Zumindest bei den "Rassen", nach denen wir schauen.
Ich empfinde die Hundesuche als ziemlich belastend, weil ich am liebsten alle nehmen würde und mich für einen entscheiden musste. Die Freude wird getrübt von denen, die ich zurückgelassen habe. Chris habe ich nur die Hunde gezeigt, die passen könnten, und er hatte es somit leichter.
Warum es die Kleine wurde, war wohl ihr Blick. Wenn hier ein neuer Hund einzieht, sind für mich die Augen auf den Fotos am wichtigsten.
Dann das Video, in dem sie in der grossen Gruppe spielt und Lebensfreude pur ist. Und das Video, das vor einigen Monaten gemacht wurde und in dem sie noch voll Demodex ist und kaum Haare hat, dafür aber ein dickes Gesäuge.
Kalle ist ja ein bisschen unsicher und hat sich an Paco angelehnt. Ich denke, die Fröhlichkeit der Kleinen wird ihm gefallen. Sie wirkt nicht ängstlich, weder im Umgang mit Menschen noch mit Hunden.
Wir haben von einigen Seiten, nicht nur hier, Bedenken gehört, dass sie ein Shar-Pei-Mix ist und das hat uns anfangs etwas verunsichert. Weil Shar-Peis ja nun wirklich nicht für Verträglichkeit und fehlendem Jagdtrieb bekannt sind und das auch unsere Bedenken waren.
Dagegen standen aber die Videos, in denen sie in ihrem Verhalten überhaupt nicht wie ein Shar-Pei wirkt.
Wir haben einen Staff und 2 Staffmixe aufgenommen und alle 3 sind absolut sozial. Das ist in der Wesensbeschreibung von Staffs ja eher nicht beschrieben.
Die Kleine ist ein Mix und es hat ja noch was anderes mitgemischt
Bei Kalle haben wir vom Katzentest-Video her erkannt, dass er durchaus katzenverträglich ist und nicht, wie die TS es eingeschätzt haben, dass er mit Katzen nicht kann. Beim zweiten Test wurde dann klar, dass wir das richtig eingeschätzt haben. Ich hoffe mal, dass wir die Videos auch diesmal richtig interpretieren.
Chris und ich haben uns auf einen Namen einigen können: Die Kleine wird Tinkerbell heissen, mit Rufnamen Tinka. Wenn alles klappt, kommt sie am 16.12. zu uns. Weihnachten habe ich zwei Wochen Urlaub und Chris die erste Januarwoche. Sie kann sich also ein bisschen einleben, bevor die Routine wieder losgeht.
Am besten wäre es, wenn sie mit Krümel an meinen beiden Arbeitstagen allein bleiben kann. Sollte das (noch) nicht klappen, kann sie mit Kalle in die Huta. Dann wäre Krümel allerdings weiterhin allein.
Ich freue mich auf Tinka