Hallo Silke
da fällt mir echt ein Stein vom Herzen! Hab schon die ganze Zeit an euch gedacht...
Chiemsee - dann wäre die Tierklinik in Oberhaching zumindest erreichbar
. Die kann ich dir wirklich empfehlen und über die Autobahn geht das auch relativ einfach. Der zuständige TA dort ist Dr Steffen, er ist Internist und Endokrinologe (das ist das Fachgebiet für Hormone). Zumindest für die Diagnose, eine evtl. Behandlung könnte dann von deinem TA übernommen werden, die Klinik schreibt jeweils Befundberichte für die Hausstierärzte. Wobei ich wie gesagt, ohnehin nicht an Cushing glaube.
DAS Blutbild ... für einen sauberen Cushingtest braucht man
mehrere spezielle Tests UND einen Ultraschall, bei dem speziell die Nebennieren korrekt vermessen werden... Letzteres kann nicht jeder, viele finden die schon gar nicht, weil sie wirklich winzig klein sind. Bei Cushing ist mindestens eine Nebenniere deutlich vergrößert.
Positive Cushingtests - da kommt es sehr darauf an, welchen man macht. Mit einigen kann man Cushing hauptsächlich
ausschließen (Cortisol/Krea-Urintest), wahrscheinlich machen (ACTH-Test)aber nicht zuverlässig diagnostizieren. Als sicherster Diagnose-Test gilt der Low-Dose-Dexemathason-Test (LDD-Test), aber der alleine reicht eigentlich auch nicht. Das klinische Bild und die Tests sollten auch zusammenpassen. Und das ist bei deiner Gina schon mal absolut nicht der Fall.
Weil: hohe Cortisolspiegel hast du bei sehr vielen Erkrankungen. Eben weil es ja ein körpereigenes Hormon ist, das vor allem bei Stress und bei akuten Erkrankungen vermehrt produziert wird.
Klinische Anzeichen für Cushing wären:
- Heisshunger und/oder Fressattacken
- starker Durst (Cushinghunde trinken mitunter literweise Wasser!)
- dementsprechendes Pieseln (das Wasser können sie teilweise auch nicht mehr halten)
- Pigmentveränderungen (zB dunkle Hautstellen am Bauch)
- Fellverlust am Stamm (also alles außer Rute, Beine und Kopf)
- Stammfettsucht (Fass-Bauch, aber der entwickelt sich eben langsam im Laufe der Zeit - nie akut)
Die ersten Nebenerkrankungen sind dann noch eine vergrößerte Leber, häufig auch mehrere Blasenentzündungen bzw. chronisch entzündete Blase.
Das wären mal so die wichtigsten Anzeichen, wobei nicht alle Hunde auch alle Symptome haben. Aber gar keines - gibt's eigentlich nicht. Wenn nur ein oder zwei der Anzeichen vorhanden sind, sollte man vor einer Therapie andere mögliche Erkrankungen ausschließen (zB Schilddrüsenunterfunktion, Diabetes mellitus, Diabetes insidipus, etc.). Außerdem müssen grundsätzlich evtl. akute Krankheitsbilder berücksichtigt werden - da kann ein Cushing eigentlich gar nicht diagnostiziert werden, weil eben dann die Cortisolspiegel ohnehin nicht "normal" sind. Das gleiche gilt für postoperative Phasen sowie sonstige Situationen, die für den Organismus erhöhten Stress bedeuten.
Ich drücke dir und Gina die Daumen
Mit lieben Grüßen aus München
Gabi mit Cara und Panino
PS:
Solltest du mit dem Vetoryl schon angefangen haben, dann achte bitte darauf, ob sie sich verändert. Anzeichen für eine Überdosierung wären insbesondere Appetitlosigkeit, extreme Teilnahmslosig- und Schlappheit, Übelkeit, der Hund wirkt insgesamt als wäre er plötzlich sehr alt geworden. Dann bitte sofort Vetoryl absetzen und notfallmässig zum TA und wegen V.a. Addison Prednisolon spritzen lassen. Addison ist das Gegenteil von Cushing, also wenn der Körper zu wenig Cortison bekommen und Addison ist im Gegensatz zu Cushing akut lebensbedrohlich.
Im Zweifel ohnehin besser erstmal das Vetoryl absetzen... wieder anfangen kannst du immer noch...