Die Unterbringung von einem Hund im Tierheim kostet doch pro Jahr mehr als 696 Euro oder nicht?
Das ist ja auch die Argumentation derer, die nicht verstehen können, weshalb man im Tierheim überhaupt eine Vermittlungsgebühr bezahlen soll. Auch dafür gibt es viele Gründe.
Zum einen müsste man wissen, wer Betreiber des Tierheims ist und welche Verträge mit der Stadt/ Kommune geschlossen wurden. Für die Kosten z.B. von Sicherstellungen muss die Stadt/ Kommune idR in Vorlage treten, diese Tiere kosten ein Tierheim dann nichts. Bei Fundtieren ist es auch unterschiedlich geregelt. Einige Tierheime bekommen pro Fundtier eine "Kopfpauschale", andere über einen bestimmten Zeitpunkt einen Tagessatz und andere die realen Kosten erstattet, die das Tier während seine Aufenthalts verursacht. Muss also nicht am "wollen" liegen, wenn ein TH dir keine 700.-€ Steuern erstatten
kann und nicht jeder Hund verursacht dem Tierheim selbst auch wirklich Kosten. Steuern müssen die Tierheim ja nicht zahlen und das Futter ist der kleinste Posten, gerade bei den älteren Tieren. Neben den Steuern fallen gerade bei älteren Tieren Tierarztkosten an, die in deinem Angebot ja auch nicht enthalten sind. Einen finanziellen "Gewinn" machen sie daher nicht wirklich, sie müssten eher noch drauf zahlen. Und das kann eben nicht jedes Tierheim bzw. nutzt dieses Geld dann eher für andere anfallende Kosten.
Auf der anderen Seite hat leider auch nicht jeder, der einen Pflegeplatz anbietet, wirklich "ehrenwerte" Motive. Immer mehr Menschen kommen auf die Idee, sich einen eigenen Hund vom Tierheim "sponsern" zu lassen. Und es gibt auch immer Mal wieder Probleme, wenn Pflegestellen mehr Kosten verursachen, als sie abgesprochen waren. (Ebenso wie es leider auch Vereine gibt, die abgesprochene Übernahmen von Kosten nicht leisten.) Aus persönlicher Erfahrung weiss ich, dass es sehr viel leichter ist, als Pflegestelle Vertrauen zu genießen, wenn man dem Verein/TH bereits bekannt ist. Ich kann die Skepsis von Tierheimen schon auch verstehen, denn eigentlich sucht man für die Vierbeiner neue Besitzer, die das Tierheim auch finanziell entlasten.
Unser Städtisches Tierheim arbeitet gar nicht mit Pflegestellen. Die Unterhaltung des Tierheims (inkl. Mitarbeiter und Vetragstierarzt) kommt ein Großstadttierheim günstiger. Und natürlich
kann man bei der Masse an Tieren nicht darauf Rücksicht nehmen, dass es einzelnen auf Pflegestellen wahrscheinlich besser ginge. Da müssen die vorhandenen Ressourcen eben für alle reichen.