übrigens in budapest waren wir immer schallplatten holen,da waren die 2300 forint sofort wieder alle.
da gings 14 stunden zugfahrt hin platten gekauf und 14 stunden wieder zurück.
irgendwie waren wir ossis damals alle verrückt
Wie hast Du das gemacht? War ja gar nicht so einfach. Dazu müssen wir den Alt - Bundesbürgern erklären, wie lustig das Reisen in der DDR damals war
.
Für Polen und die Tschechoslowakei reichte der Personalausweis, alle anderen Länder des Ostblocks waren visapflichtig. Das mußte man also 2 Monate vorher beantragen. Einen Reisepass hatte der DDR - Bürger in der Regel nicht, wozu auch. In den Westen kam man ohnehin nicht.
Hatte man dann ein Visum, stand natürlich genau drin, wie lange man nach Ungarn, Bulgarien, Rumänien (hm, das war's schon, denn Jugoslawien war so gut wie unmöglich und für die Sowjetunion galten schärfere Regeln) reiste. Man trabte damit zur Staatsbank, ga ja sowieso nur eine und tauschte "Valuta" um
. Also Ostmark gegen ungarische Forint, polnische Zloty, tschechische Kronen usw. Devisen, also Währungen westlicher Länder konnte man generell nicht eintauschen. D Mark in Ostmark ging allerdings super - Kurs 1:1
.
Am Schalter checkte man die Reisedauer und man bekam für einen Tag genau 30 Ostmark in die jeweilige Landeswährung umgetauscht. Mehr ging nicht, es gab also einen Höchstumtauschsatz. Fuhr man 14 Tage nach Bulgarien, hatte man also Lewa im Wert von 420 Ostmark dabei. Damit mußte man auskommen, denn man konnte auch dort nichts mehr tauschen, Ostmark tauschte keine Bank ein und auch schwarz wurde man sie nicht los. Man mußte davon leben, im Land reisen, evtl. die Zeltplatzkosten (Hotel war illusorisch und ging nur, wenn man es im Reisebüro der DDR vorher buchte) usw. bezahlen. In Rumänien ging es uns dann auch mal so, daß wir keine Kohle mehr hatten und im Schwarzen Meer Muscheln sammelten und Weinbergschnecken konsumierten, die übrigens sehr gut schmecken. Wäre ich damals Veganer gewesen, hätte ich evtl. etwas Schilf zu mir nehmen können.
Wenn man also "clever" war und dachte, ok, ich gebe 3 Wochen an, bleibe aber nur 2, kam man in Erklärungsnöte bei der Wiedereinreise. Jugendliche wurden ohnehin mit Vorliebe gefilzt. Mitunter sollte man das das Geld vorweisen, welches man noch für die "restliche" Woche haben sollte.
Der Höchstumtauschsatz galt generell, also auch für die Länder, in die man ohne Visum kam, also Polen uund die CSSR.