An meiner Grundüberzeugung, dass man keinen Welpen holt, solange es zu bearbeitende Spannungen im eigenen Rudel und Defizite im Sozialverhalten der bereits vorhandenen Hunde gibt, ändern sie nichts.
So, jetzt mal ganz davon ab wie ich Franzi, ihre Hundehaltung, ihre Einstellung finde, einfach mal ganz neutral und objektiv betrachtet. Ich habe Wolf (7 Jahre, Rüde, unkastriert), ich habe Möggel (15 Jahre, Rüde kastriert), es gibt immer wieder Angriffe von Moggi auf Wolf, meist im Haus, durchaus auch mal Keilereien (wenn man nicht rechtzeitig dazwischen brüllt), relativ unblutig, weil Mog alt und schwach und so halbwegs leicht zu trennen ist von Wolf, außerdem beide enorm dicke Halskragen. Ich denke das könnte man durchaus als Spannung im Rudel bezeichnen und vielleicht sogar als Defizit im Sozialverhalten von Mog, der übrigens bei solchen Trennungen dann gern auch mal in meine Richtung abgeht weil er hysterisch ist. Und ich habe Püppchen (Hündin, 8 Jahre, unkastriert), die in bestimmten Phasen ihres Zyklus, etwa 6 Monate im Jahr, Möggel töten möchte (es gab deutliche Versuche und noch deutlichere Verletzungen und es war mir nur möglich sie zu trennen in dem ich grobe Gewalt anwandte). Auslöser sind meist Außenreize, die sie in Erregung versetzen (bellender Hund, Katze am Zaun, bellender Moggi). Denn sie hat sich nicht unter Kontrolle. Fährt sie hoch, kann sie nicht wieder runterfahren, sie schäumt, sie zittert, sie verdreht die Augen. Folge davon, die beiden kommen nicht mehr zusammen in den Garten, nur, wenn ich Püppchen am Zaun ankette zu den Mahlzeiten. Im Haus geht es ein paar Monate im Jahr ohne Trennung, Spaziergänge sind mit Aufmerksamkeit gemeinsam möglich, gefährlich aber, wenn wir einem (pöbelnden) Hund begegnen, denn aus Übersprung wird Mog von Puppe angegriffen. In den heißen Phasen des Jahres ist der Stahlmaulkorb deshalb mit on Tour. Das würde ich definitiv als Spannung im Rudel bezeichnen *seufz*. Und noch viel definitiver als Defizit im Verhalten Püppchens, schlicht und ergreifend hat die Alte einfach nen gewaltigen Knall. Was für mich aber gut zu managen ist, seit ich einige Vorsichtsmaßnahmen ergriff. Mal angenommen, Natalie, ich würde mir in naher Zukunft den Wunsch meines Traumkaukasenrüden, ein Welpe aus einem tschechischen (!), ziemlich gewerblichen(!) Zwinger soll es wahrscheinlich werden* (so es hierzulande dann immernoch nichts Ansprechendes für mich gibt, kann natürlich auch alles ganz anders kommen), erfüllen und ihn in mein Rudel integrieren, würdest du mich genauso verurteilen wie Franzi, mich als andere Person mit anderer Art von Hunden? Oder kann es vielleicht sein, das diese Grundüberzeugung nur auf bestimmte Menschen mit bestimmten Hunden fällt, die bei dir von vornherein aufgrund der Art wie sie sich geben und wie sie ihr Leben mit ihren Hunden gestalten, ich sag´s mal ganz direkt, verschissen haben?
*der übrigens nicht zu vergleichen ist mit der "Zucht" , aus der die kleine Rotnase kommt, es ist alles eben sehr sauber und professionell
Ich scheine heut wohl auch nur über die großen Umwege die Margit sonst in ihren Texten beschreitet zum Ziel zu kommen
, Margit, nimm´s mir nicht übel
.
Und jetzt noch ne ganz andere Frage an dich Franzi, wie hat deine gestromte Hündin es verkraftet, plötzlich, ohne für sie erkennbaren Grund, von ihrem bisherigen Rudel und ihrem Frauchen getrennt leben zu müssen? Ich habe Hunde schon an geringerem eingehen sehen.