Also ich finde es jetzt nicht schwierig meine Jagdhunde auszulasten.
Aber die individuelle Situation jedes Besitzers ist ja unterschiedlich und Hund ist nicht gleich Hund.
Wir haben drei Oldies und drei Jungspunde. 5 PJRT aus Arbeitslinien und ein Cairn.
Die Oldies vergessen ja nicht schlagartig ihre Vergangenheit oder ignorieren ihre Gene, wenn sie alt werden.
Kitty konnte ich gestern noch gerade davon abhalten in einem Fuchsbau zu verschwinden. Sie sieht kaum noch was, aber die Nase funktioniert noch gut.
Bei ihnen muss man ein Auge darauf haben, das ihnen nicht unvermutet einfällt: Ach, heute könnte ich mich doch mal wieder unter die Erde begeben.
Roxsy ist ein Experte darin sich unauffällig eine Maus einzuverleiben.
Aber prinzipiell sind sie natürlich mit weniger zufrieden.
Die Jungspunde sind unterschiedlich. Alle Jagdtrieb, aber unterschiedlich ausgeprägt. Am aufwendigsten ist Quixsy. Sie ist die Intelligenteste und hat ordentlich Feuer.
Ohne Aufgaben würde sie förmlich eingehen. Die Züchterin hat, als sie abgegeben werden sollte, auch klar gemacht was Quixsy braucht und was sie vom zukünftigen Besitzer erwartet.
Wichtig ist ein guter Grundgehorsam. Sichere Abrufbarkeit ist für mich ein Muss! Das wird bei uns trainiert bis zum Erbrechen.
Meine Hunde laufen generell frei, außer an Stellen an denen es verboten ist und in der Stadt. Daher müssen sie hundertprozentig abrufbar sein.
So intelligent wie Quixsy ist, achtet sie auf jede Bewegung oder eine veränderte Stimmlage, die ihr signalisieren könnte, das ich bei meinem Kommando keine sofortige Reaktion erwarte oder es einen Handlungsspielraum in der Art der Ausführung gibt.
Nopper hört sehr gut und Jazz verzögert noch manchmal etwas ehe sie hört. Sie ist erst seit Kurzem bei uns. Beide sind 4 Jahre, Quixsy ist 3 Jahre.
Spiele, Nasenarbeit, Schwimmen, Apportieren, alles was ihr Erregungslevel erhöht wird kontrolliert durch geführt. Also ganz klar wann Beginn und wann Abbruch. Sobald ich merke, das sie mir zu hochdrehen, wird abgebrochen. Wobei ich immer wieder austariere wo die individuelle Grenze liegt und ob sie weiter heraus geschoben wurde.
Auslastung ja, reichlich, aber bei gleichzeitiger Steuerbarkeit.
Generell ist für mich ein Russell erst mit 5 Jahren "fertig" , also liegt noch Arbeit (und viel Spaß
) vor uns.
Da mein Mann und ich über die nötige Zeit verfügen und unsere Hunde Hobby und Leidenschaft für uns sind, machen wir fast alles gemeinsam mit ihnen. Wir sind täglich etwa 3 Stunden mit ihnen unterwegs. An Wochenenden bei Wanderungen 5 bis 6 Stunden. Zudem sind sie zu Hause in alles eingebunden. Kleine Übungen und Spiele, je nachdem wer gerade will oder/und es braucht.
Die Orte, an denen wir laufen werden häufig gewechselt. Zum einen sind wir selber gerne unterwegs, zum anderen haben die Hunde dadurch immer wieder neue Anregungen und Herausforderungen.
Für mich sind sie alle gut händelbar, keineswegs schwieriger weil sie Jagdhunde sind.
Aber mir fällt auch nicht mehr auf, das ich sie ständig im Auge habe und immer mit ihnen trainiere. Das ist mir in Fleisch und Blut übergegangen. Außerdem macht es Spaß.