Hm, wenn mehr Menschen Hündinnen haben wollen, weil sie glauben, sie wären einfacher zu erziehen, müssten doch eigentlich auch mehr Hündinnen in den Tierheimen sitzen. Nicht nur, weil die Realität einen dann schneller einholen kann, als einem lieb ist.
Tierheime sind doch immer ein Spiegel dessen, was "in" ist. Der Deutschen liebstes Kind ist wohl immer noch der SH und dementsprechend viele sitzen im TH. Jedesmal, wenn wieder eine Rasse in Mode kommt, findet man auch dementsprechend viele Hunde davon in den Tierheimen. Der Bestand besteht doch zunächst mal aus dem, was reinkommt. Und wenn mehr Menschen Hündinnen wollten, dann müssten dementsprechend auch mehr im Umlauf sein und sie dementsprechend auch häufiger in den Tierheimen vorzufinden sein.
Ich könnte mir aber schon vorstellen, dass ein Punkt an diesem Ungleichgewicht schon bei der Welpenvermittlung liegt. Züchter behalten häufiger weibliche Nachkommen selbst zur Weiterzucht. Und nicht zu vergessen die Vermehrer. Denen reicht im Prinzip ein Rüde für x Weibchen.
Eine Bekannte hat ihren Münsterländerrüden von ihrem Züchter nur bekommen, weil es ein Rüde war. Die Mädels waren alle schon für Jäger reserviert, die laut seiner Erklärung lieber Weibchen nähmen, weil diese sich eben schon bei der Ausbildung, aber eben auch später im Job, nicht so sehr von der holden Weiblichkeit ablenken ließen wie die Rüden. Ob da was dran ist, weiss ich nicht, aber plausibel finde ich das schon.
Wenn also erst gar nicht soviele Weibchen in "Umlauf" gehen, dann könnte das zumindest ein Grund dafür sein, weshalb sich auch im TH mehr Rüden wieder finden.