@viecherei
Ich gebe dir Recht darin, dass mangelndes Verständnis der anderen Seite auch bei besten Absichten, mit oder ohne Arroganz dahinter, viele und besonders interkulturelle Projekte immer wieder torpediert.
Ich fürchte, das lässt sich nie ganz ausschließen - das merkt man ja schon im Alltag, wenn zwei Leute mit unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten ein Thema diskutieren und meinen, sie reden über dieselbe Sache und verstünden sich (was aber nicht der Fall ist).
Aber:
Wenn alle Politiker und wir alle immer und überall so abgehoben denken und handeln würden und Experten grundsätzlich nur gehört, aber nie beachtet würden - würde jede Interaktion mit dem Ausland so katastrophal enden wie diese.
Das ist aber - zum Glück - nicht der Fall.
Woran hakte es also im Detail?
Ich glaube nicht, dass die Entscheidungsträger auf überhaupt gar niemanden von den Leuten vor Ort gehört haben - sondern eher, dass sie (Wieder sehr menschlich) auf diejenigen Fachleute und Leute vor Ort gehört haben, deren Botschaft ihnen genehmer war und besser in ihr hiesiges Konzept gepasst hat.
Von denen hat es ja anscheinend, gerade in Geheimdienstkreisen, einige gegeben.
Und da frage ich mich dann eben: Die waren ja da. Und hatten Zugang zu denselben Quellen wie die, die gewarnt haben. Und vielleicht noch zu ein paar mehr.
Und kamen trotzdem zu einem ganz anderen Urteil - warum?