Lernen die Kinder in der Grundschule in Deutschland "Deutsch mit Gendern"?
Kommt drauf an, was unter "Gendern" verstanden wird...
Der Punkt ist ja, dass es hierzulande derzeit weder einen
Zwang zum Gendern gibt, noch eine einheitliche, verbindliche Regelung, wie dieses umgesetzt werden könnte (da bisher bei allen Versuchen keine Einigkeit erzielt wurde).
Es gibt also gar nichts, was Schulen da unterrichten
könnten. Alle Regelungen, die sich über die Jahre angefunden haben, sind Provisorien, und keine davon ist in die entsprechenden sprachlichen Standardwerke aufgenommen worden.
Jede Institution, jeder Verlag, jede Redaktion - muss also ihre eigene, konsistente Regelung finden. Bei meinen Kunden reicht das vom generischen Maskulinum über "wir nennen konsequent männliche und weibliche Form" oder abwechselnd Männer und Frauen bis zu den bekannten Doppelpunkten oder Sternen.
Wie
@helki-reloaded ja auch geschrieben hat, kann es schwer sein, da auf einen Nenner zu kommen.
Ich mache das so, wie die Kundschaft es wünscht, aber die ist sich untereinander auch nicht immer einig.
(Wobei es mich durchaus angekäst hat, als ich das einzige Buch einer von mir betreuten Reihe, das im generischen Femininum geschrieben war, auf Maskulinum umstricken musst, weil eben immer alles im Maskulinum ist... da ging es um Arzthelferinnen, und ich hatte den Ansatz, dass die wenigen Arzthelfer eben "mitgemeint" seien, durchaus konsequent gefunden.)
Worauf - hier in NRW, zumindest an den Schulen hier im Ort - sehr pragmatisch geachtet wird, ist geschlechtergerechte Sprache innerhalb der geltenden Rechtschreibregeln. Es heißt also immer "Schülerinnen und Schüler" oder "SuS",,Studierende", "Kinder", "Jugendliche", "das Lehrerkollegium", sprich, Begriffe des generischen Maskulinums werden weitgehend vermieden. Was ich durchaus angmessen finde, da
Lehrer speziell an den Grundschulen doch eher ein seltener Anblick sind.
Ein Genderverbot ist mMn absolut unnötig.